Anisschnaps

Anisschnaps hat viele Gestalten. In vielen Ländern setzte sich die Zugabe des Anises im Destillationsprozess durch, doch nicht überall ist das Ergebnis gleich.

Die Anisschnäpse aus diesen Ländern zeichnen sich zwar alle durch ihr Anisaroma aus, sie unterscheiden sich aber auch auf zahlreiche Arten. Jede Kultur hat den Herstellungsprozess ihres eigenen Schnapses perfektioniert, wobei jeder Schritt den Geschmack des Endprodukts beeinflusst. Dazu gehören Schritte wie:

• die Auswahl der Grundzutaten, Kräuter und Gewürze
• die Häufigkeit, Dauer und der Ablauf der Destillation oder des Brennens
• die Lagerung

Auch die Art, wie die Länder ihren Schnaps gewöhnlich trinken und womit, hat Einfluss auf deine letztendliche Wahrnehmung des Anisschnapses. Im Folgenden gebe ich dir einen kleinen Einblick in die Herstellung und Tradition einiger Anisschnäpse, sodass du dir ein genaueres Bild von ihnen machen kannst.

Herstellungsverfahren von Anisschnaps im Überblick

Wie bei jedem Schnaps muss zunächst die Grundlage vorhanden sein - der Alkohol. Bei einigen Anisschnäpsen entsteht dieser, indem die Maische, eine Mischung aus Wasser, den gewünschten Aromen und Zusätzen, Obst und Hefe, aufgesetzt und gegoren wird. Die Gärung ist ein komplizierter Prozess, bei dem Temperatur, pH-Wert und weitere Aspekte genauestens kontrolliert werden.

Bei der Herstellung von mehreren Anisschnäpsen werden Weintrauben, Pflaumen oder Feigen vergoren und neben Anis häufig noch andere Gewürze und Kräuter wie Süßholz und Fenchel dazugegeben. Eine andere Art der Herstellungsweise von Anisschnaps verwendet fertigen, reinen Alkohol, in dem die Zusätze einweichen und diesen so aromatisieren.

Anschließend wird das Gemisch destilliert, wobei es erhitzt wird und Feuchtigkeit verdampft, während der Alkohol verbleibt. Dieser Vorgang, auch oft “Brennen” genannt, wird je nach Rezept perfektioniert, sodass am Ende ein wohlschmeckender Schnaps entsteht. Dabei kann nach einem ersten Brennen auch ein zweiter Durchgang folgen, und nach einem Brennen neue Zutaten hinzugefügt werden – dies verändert, je nach Tradition, das Aroma des Endprodukts.

Bekannte Namen & Marken

Alternativen mit und zu Anis

Wenn Anisschnaps nicht so dein Ding ist, gibt es noch weitere Varianten, die du ausprobieren kannst. Túnel de Mallorca ist ein frischer Kräuterlikör aus den heimischen Pflanzen Mallorcas, der meist ebenfalls Anis enthält.

Von der Nachbarsinsel Ibiza kommt zudem der verwandte Likör Mari Mayans Hierbas Ibicencas, der eine eigene Kombination von Zutaten mit sich bringt.

Wermut ist ein aufgespriteter Wein und besteht neben Wermutkraut aus weiteren Kräutern, die ihm ein bitteres Aroma verleihen. Mit seinem niedrigeren Alkoholgehalt nutzt du ihn zum Kreieren von leckeren Cocktails und Speisen, aber auch pur ist er ein Genuss.

Vielleicht willst du auch lieber zu anderen Schnäpsen greifen, die weniger mit Kräutern zu tun haben. Weitere Schnäpse und klare Brände sind beispielsweise

• Gin
• Whiskey
• Wodka
• Tequila
• Rum

Schnapsgenuss zum besten Preis

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Traditionelle Methoden

Hast du dich für einen Anisschnaps entschieden, stehst du als nächstes vor der Frage, wie du die Spirituose am besten genießt. In mehreren Kulturen wird Anisschnaps traditionell mit Wasser verdünnt und auf Eis getrunken, da sich so das Aroma des Anises am besten entfaltet. Dazu gehören Schnäpse wie Ouzo, Pastis, Pernod, Mastika und Arak.

Beim Mischen mit Wasser entsteht der sogenannte Louche-Effekt, bei dem sich die Mischung milchig verfärbt, obwohl beide Flüssigkeiten separat klar sind. Der Grund dafür sind die ätherischen Öle, die im Anis enthalten sind und sich somit nach dem Herstellungsprozess auch im Anisschnaps befinden. Anisschnaps besteht dann aus einem fertigen Gemisch aus Wasser und Alkohol, in dem sich die Öle gelöst haben. Gibst du allerdings Wasser dazu, so bringt dies die Mischung aus dem Gleichgewicht und die Ölteilchen werden vom Wasser abgestoßen, wobei sie mikroskopisch klein werden. Zwischen diesen Teilchen und dem Wasser bricht sich dann das Licht, was den Effekt erzeugt.

Das Trinken von einigen anderen Anisschnäpsen hat sich zu einem echten Trinkritual entwickelt. Bei dem Absinth-Ritual übergießt du einen Würfel Zucker auf einem Absinthlöffel mit der Spirituose und zündest ihn anschließend an. Ist der Zucker karamellisiert, gießt du ihn mit Wasser auf.

Auch das Trinken von Sambuca, zumindest “mit der Fliege” (con la mosca), ist eine Kunst: Der Likör wird mit drei Kaffeebohnen serviert und kurz vor dem Trinken angezündet. Nach einer kurzen Wartezeit zum Erkalten trinkst du den Sambuca und zerkaust dabei die Bohnen, welche mit ihrer Bitterkeit der Süße des Likörs entgegenwirken.

Longdrinks mit Anisaroma

Statt mit Wasser kannst du deinen Anisschnaps auch mit anderen Getränken mischen und so leckere Longdrinks zaubern. Dabei verträgt sich das Kräuteraroma einiger Schnäpse gut mit:

• fruchtigen Säften wie Orangen-, Grenadinen- und Maracujasaft
• diversen Limonaden
• Cola

Da die einzelnen Anisschnäpse jedoch geschmacklich stark variieren, eignet sich nicht jeder Schnaps für diese Mischungen. Am besten informierst du dich genau, welche Geschmäcker sich gut mit deinem gewählten Anisschnaps vertragen.

Anisschnaps und Cocktails – die Mischung macht’s

Auf den ersten Blick mag es zwar nicht so wirken, als würden kräftige Kräuterschnäpse mit Anis sich in die Gruppe der Spirituosen einreihen, die sich für bunte, meist fruchtige Cocktails eignen. Doch gerade dieser fruchtigen Süße von vielen Mischungen wirkt der Schnaps entgegen und bildet einen harmonischen Kontrast.

Online findest du zahlreiche leckere Rezepte, die du mit deinem Anisschnaps ausprobieren kannst. So zauberst du aus Raki, Gin, Blue Curaçao und Zitronensaft einen Blue Tonic, der sich sehen lassen kann. Pastis eignet sich für zahlreiche Cocktail-Kreationen, zum Beispiel mit Gin und Wermut als “Pastini”.