Stichheiler

Ein elektrischer Stichheiler funktioniert mit Hitze. Per Knopfdruck wird der Kopf des Stichheilers für wenige Sekunden lang auf etwa 50 Grad Celsius erwärmt. Die Hitze bewirkt, dass der eiweißhaltige Speichel im Insektenstich gerinnt und sich nicht in deinem Körper ausbreitet. Das heißt für dich, dass die Einstichstelle nicht weiter anschwillt. Außerdem schüttet dein Körper kein weiteres Histamin aus, wodurch der Juckreiz abklingt. Du kommst nicht in Versuchung, den Stich aufzukratzen und somit eine Entzündung zu riskieren, wodurch die Heilung des Stichs schneller abläuft.

Chemische Stichheiler in Form eines Stifts oder Sprays enthalten kühlende und entzündungshemmende Stoffe, die mit pflegenden Substanzen, wie zum Beispiel Aloe Vera, Avocadoöl und Kamille, angereichert sind.

Der Stichheiler eignet sich für jede Art von Insektenstich, seien es Mückenstiche oder die Stiche von Bienen, Wespen oder Bremsen. Chemische Stichheiler eignen sich auch zur Behandlung von Verbrennungen durch Brennnesseln.

Bei Bedarf wiederholst du die Anwendung beliebig oft. Achte bei einem elektrischen Stichheiler jedoch darauf, dass deine Haut nicht durch die Hitze zusätzlich gereizt wird. In der Regel reichen ein bis zwei Anwendungen mit dem Wärmestift bereits aus, um den Juckreiz loszuwerden.

Alle Menschen ab 12 Jahren dürfen einen elektrischen Insektenstichheiler zur Behandlung von Stichen und Bissen benutzen. Das gilt auch für Schwangere und Stillende sowie Menschen mit Allergien gegenüber chemischen Mitteln zur Juckreizlinderung.

Auch Kinder ab drei Jahren, die bereits das Wirkprinzip eines Hitzestifts verstehen können, darfst du mit dem Gerät behandeln. Erläutere dem Kind den Ablauf, etwa indem du ihm erklärst, dass der Stift kurz heiß wird und das unangenehm ist, aber danach das Jucken aufhört. Weil die Haut von Kindern sensibel ist, wählst du bei der Behandlung einen kurzen Impuls von etwa drei Sekunden.

Wende den Stichheiler nur dort an, wo du nicht zu schmerzempfindlich bist. Die Hitze des Geräts ist in etwa mit heißem Kerzenwachs vergleichbar: Sie ist erträglich, aber nicht angenehm. Überall dort, wo du keinen Kontakt mit sonstigen heißen Gegenständen haben möchtest, ist auch der Stichheiler fehl am Platz.

Viele Menschen empfinden die Anwendung am Bauch, am Rücken oder an der Brust als besonders unangenehm. Es liegt an dir, zu entscheiden, ob du den Stichheiler dort trotzdem einsetzt, weil er schnelle Hilfe gegen die Schwellungen und Schmerzen verspricht.

Cremes und Sprays dürfen nicht in Kontakt mit Schleimhäuten kommen. Vermeide die Anwendung in der Nähe von Augen und Mund.

Es gibt einige Alternativen zur Anwendung von elektrischen Stichheilern, die entweder vorbeugend wirken oder der Nachsorge von Stichen dienen. Ist der Stich schon passiert, schwören viele Menschen auf eine Scheibe frischer Zwiebel oder etwas Essig, um den Juckreiz zu lindern. Alternativ gibt es verschiedene kühlende Gels und Cremes, die bei Insektenstichen Linderung versprechen. Bei Stichen aller Art ist Kühlung das erste Mittel der Wahl. Ein feuchter Lappen oder Eiswürfel im Geschirrtuch wirken Wunder. Alternativ nutzt du eine kalte Flasche oder auch ein Kühlpack.

Damit du gar nicht erst gestochen wirst, gibt es verschiedene Methoden zum Fernhalten von Insekten. Geht es um Innenräume, sind Fliegengitter und Moskitonetze über deinem Bett besonders wirksam. So kommen die Plagegeister gar nicht erst in deine Wohnung. Bei Reisen und beim Sport ist es wichtig, Mückensprays mit Icaridin oder Diethyltoluamid (DEET) zu verwenden. Planst du einen Urlaub in den Tropen, musst du dafür geeignete Sprays verwenden und unbedingt ein Moskitonetz für den Schutz deines Schlafplatzes mitnehmen.

Beim Aufenthalt im Freien hilft es, Kleidung in hellen Farben zu tragen, die lange Ärmel und Hosenbeine hat. Mücken bevorzugen nämlich dunkle Kleidung, auf der sie gut getarnt sind. In besonders Insektenreichen gebieten bietet sich auch die Verwendung imprägnierter Kleidung mit integriertem Insektenschutz an.

Zur Anwendung von elektrischen Stichheilern bei Haustieren machen die Hersteller keine Angaben.

Im Prinzip würde der Stichheiler bei Hunden, Katzen und Pferden wahrscheinlich ähnlich wirken. Es kann aber sein, dass dein Haustier die Anwendung nicht toleriert, weil sie zunächst unangenehm ist. Frage am besten beim nächsten Besuch bei Tierärzt:innen nach, ob sie die Anwendung für dein Tier empfehlen.

Bei chemischen Stichheilern ist Vorsicht geboten: Nicht alle für Menschen unbedenkliche Stoffe sind für Tiere geeignet. Zudem könnten sie den Wirkstoff aufnehmen, wenn sie sich beispielweise übers Fell lecken.