Ratgeber für Erbsenproteine

Drei Proteinshakes in bunten Farben stehen neben Messlöffeln mit Proteinpulver

Die Mitgliedschaft im Fitnessstudio ist abgeschlossen und die Turnschuhe stehen schon für dein erstes Training bereit – jetzt fehlt nur noch die optimale Proteinquelle, damit du schon bald erste Erfolge beim Muskelaufbau erkennst. Proteinpulver aus Molke oder Eiweiß haben schon längst einen festen Platz im Speiseplan von Sportler:innen erlangt. Das Erbsenprotein stellt eine pflanzliche Alternative für dich dar. Es ist besonders wertvoll, wenn du folgende Besonderheiten bei der Ernährung beachten musst:

  • vegane Ernährung
  • Glutenunverträglichkeit
  • Laktoseintoleranz
  • empfindliche Verdauung

Bei Preis.de findest du Erbsenproteine in verschiedenen Verpackungsgrößen und Geschmacksrichtungen. Von geschmacksneutralem Pulver über Schoko- und Vanillegeschmack bis hin zu exotischen Früchten ist alles mit dabei.

In diesem Ratgeber erfährst du, was genau Erbsenprotein ist, welche Eigenschaften es besitzt und wie du es in eine gesunde und ausgewogene Ernährung einbaust. Außerdem verrate ich dir, welche anderen Proteinquellen du in deinen Speiseplan aufnehmen kannst, um dein Trainingsziel möglichst schnell zu erreichen.

7 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Erbsenproteine

Erbsenprotein ist das isolierte Pflanzeneiweiß von gelben Erbsen. Es wird auch Erbsenproteinisolat genannt. Den Erbsen wird das Protein entzogen und von anderen Bestandteilen, wie dem Wasser und Kohlehydraten, getrennt. Du erhältst ein helles Pulver mit hohem Proteingehalt. Das vegane Pulver ist auch in Bioqualität erhältlich. Manchmal sind zusätzlich andere pflanzliche Proteine, wie Hanfprotein, Reisprotein und Sojaprotein, im Pulver enthalten.

Das Pulver wird entweder pur als Nahrungsergänzung angeboten oder als Bestandteil von Protein-Shakes und -Riegeln verkauft. Auch texturierte Produkte, die Sojaschnetzeln ähneln, gibt es als Fleischalternative zu kaufen. In veganen Burgern oder Bratwürsten findest du ebenfalls häufig Erbsenprotein.

Erbsenproteine enthalten reichlich pflanzliches Eiweiß. Ein Messlöffel mit 15 bis 30 Gramm enthält bereits 15 bis 20 Gramm Protein. Das entspricht ungefähr 100 Kilokalorien. Die Produkte verschiedener Hersteller weisen typischerweise einen Proteingehalt zwischen 70 und knapp 88 Prozent auf.

Der Tagesbedarf richtet sich nach dem Körpergewicht und der Bewegungsintensität. Wenn du viel Zeit im Sitzen zubringst, benötigst du viel weniger Eiweiß als Leistungssportler:innen mit einem straffen Trainingsplan. Gleichzeitig ist der Tagesbedarf einer schwereren Person mit gleichem Aktivitätsgrad höher als der einer leichteren Person.

In der Tabelle siehst du Richtwerte für den täglichen Eiweißbedarf von Erwachsenen:

Grad der Aktivität Proteinbedarf pro Kilogramm Körpergewicht
wenig Bewegung 0,8 Gramm
regelmäßiger Sport 1,0 Gramm
intensiver Ausdauersport 1,4 Gramm
intensiver Kraftsport 1,5 Gramm
Leistungssport 2,0 Gramm

Bei einer Person, die nur wenig Bewegung hat und 65 Kilogramm wiegt, liegt der Tagesbedarf also bei etwa 52 Gramm Protein. Bei einem Proteingehalt von ungefähr 15 bis 20 Gramm pro Messlöffel Erbsenprotein hast du den Bedarf bereits mit drei Messlöffeln gedeckt.

Beachte jedoch, dass auch deine übrige Nahrung Eiweiß enthält. Es ist durchaus möglich, zu viel Protein zu sich zu nehmen. Mehr als zwei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht haben schädliche Auswirkungen auf deine Nieren.

Neben dem hohen Eiweißgehalt punktet das Erbsenprotein mit allen neun essenziellen Aminosäuren. Aminosäuren sind lebenswichtige Proteinbausteine, die an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Zum Aminosäurenprofil des Erbsenproteins gehören:

  • Isoleucin
  • Leucin
  • Lysin
  • Methionin
  • Phenylalanin
  • Threonin
  • Tryptophan
  • Valin

Isoleucin ist zum Beispiel nicht nur für den Muskelaufbau, sondern auch für die Regulierung des Hormonhaushalts notwendig. Leucin stimuliert die Insulinausschüttung, während Valin Wachstum, Fettabbau und die Ausschüttung von Neurotransmittern fördert.

Außer der Versorgung mit Aminosäuren hilft das Erbsenprotein auch, deinen Bedarf an Eisen und den Vitaminen A, D, E und K zu decken. Erbsenproteine sind aufgrund des hohen Anteils von Ballaststoffen gut für deine Verdauung. Weil es rein pflanzlich gewonnen wird, ist es nicht nur für Veganer:innen, sondern auch für Menschen mit einer Gluten- und Laktoseintoleranz geeignet.

Dennoch ist Erbsenprotein nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Protein- und Fleischersatzprodukte dürfen nicht den Hauptteil deiner Ernährung ausmachen. Achte auf eine Versorgung mit Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst, um eine vollwertige Ernährungsweise zu verfolgen. Weil die Erbsen viele Purine enthalten, ist es für Menschen, die an Gicht leiden, ungeeignet.

Wie bei vielen anderen Proteinpulvern auch gibt es von Erbsenproteinpulver verschiedene Geschmacksrichtungen. Entweder du kaufst ein geschmacksneutrales Pulver, welches du nach Belieben in verschieden schmeckende Speisen und Getränke mischt oder du entscheidest dich für eine Geschmacksrichtung.

Neben den Klassikern Schoko, Vanille und Erdbeere gibt es auch ausgefallene Geschmacksrichtungen wie Zimt, Apfelkuchen, Cappuccino oder Pina Colada.

Die Qualität von Proteinen wird mit der sogenannten biologischen Wertigkeit angegeben. Sie verrät dir, wie viel Gramm Körpereiweiß aus 100 Gramm Nahrung gebildet werden kann. Anders ausgedrückt steht die biologische Wertigkeit für die Ähnlichkeit der Nahrung mit dem Körpereiweiß. Zur Wertigkeit tragen die Menge und die Mischung von essenziellen Aminosäuren im Protein bei. Was es mit den Aminosäuren auf sich hat, erfährst du im Abschnitt “Ist Erbsenprotein gesund?”.

Referenzwert ist das Hühnerei mit einer Wertigkeit von 100. Ein durchschnittliches Molkenproteinisolat liegt bei 85, während das Erbsenprotein mit einer Wertigkeit von 65 punktet. Obwohl dieser Wert zunächst niedrig erscheint, ist das Erbsenprotein trotzdem ein sinnvolles Nahrungsergänzungsmittel für den Muskulaturaufbau. Zudem sind in vielen Proteinpulvern weitere pflanzliche Proteine, wie Reis, Sonnenblumenkerne oder Hanf, beigemischt. In diesem Fall steigt die Wertigkeit der Mixtur an, weil weitere Aminosäuren dazukommen.

Das Erbsenproteinpulver ist eine wandlungsfähige Zutat, die du je nach Geschmacksrichtung verschieden einsetzen kannst. Besonders vielseitig ist das Proteinpulver mit neutralem Geschmack, da es keine Grenzen vorgibt, mit welchen Geschmacksnoten du es kombinieren kannst. Üblicherweise mixt du das Proteinpulver mit Wasser und nimmst es als Shake zu dir. Dazu löst du zwei bis drei Esslöffel in 200 Millilitern Wasser auf und schüttelst es kräftig. Alternativ mischst du das Pulver in ein anderes Getränk deiner Wahl.

Smoothie Bowls, Müsli und Porridge profitieren ebenfalls von der Zugabe von Erbsenproteinen. Nutze einfach etwas vom Pulver als Topping. Pflanzliches Eiweißpulver ist außerdem zum Backen geeignet. Mische die gewünschte Menge unter den Teig und verleihe Kuchen oder Brot so eine Extraportion Eiweiß. Schließlich nutzt du geschmacksneutrales Pulver auch zur Verfeinerung herzhafter Suppen und Eintöpfe. Im Internet findest du viele weitere Rezepte zum Backen und Kochen mit Erbsenprotein.

Erbsenprotein findest du als Zutat in verschiedenen Wurst- und Fleischersatzprodukten. Möchtest du zum Beispiel Hackfleisch durch eine pflanzliche Alternative austauschen, nutzt du Schnetzel aus Erbsenprotein. In Verbindung mit einer deftigen Soße sorgen sie in deinem nächsten Pastagericht für das gewisse Etwas.

Welche Alternativen zu Erbsenproteinen gibt es?

Ein Glas mit Proteinshake steht auf einem Holzbrett neben einem Löffel Haferflocken und einigen Bananen

Wenn du dir Proteinpulver kaufen möchtest, kannst du dich zwischen vier Alternativen entscheiden:

Jedes der vier Produkte bringt Vor- und Nachteile mit sich. Je nachdem, wo deine Präferenzen liegen, eignet sich eine andere Art für dich:

Vorteile

Nachteile

Whey-Protein

  • schnelle und effiziente Eiweißaufnahme
  • enthält viele verschiedene Aminosäuren
  • Einnahme vor oder nach dem Training
  • geringer Glutamingehalt
  • nicht vegan
  • zusätzliche Casein-Aufnahme sinnvoll

Casein-Protein

  • hemmt den Abbau von Muskelmasse
  • langanhaltendes Sättigungsgefühl
  • langsame, aber langanhaltende Muskelversorgung
  • Protein nicht sofort verfügbar
  • begrenzt für Muskelaufbau oder –regeneration geeignet
  • nicht vegan

Ei-Protein

  • Eignung bei Laktoseintoleranz
  • fettfrei und kohlenhydratarm
  • keine Wassereinlagerung in der Muskulatur
  • nicht vegan
  • vergleichsweise erhöhter Kaufpreis

Hanf-Protein

  • gute Eiweißqualität
  • gluten- und laktosefrei
  • anfangs gewöhnungsbedürftiger Geschmack
  • vergleichsweise erhöhter Kaufpreis

Proteinaufnahme durch die tägliche Ernährung

Ein Tisch mit vielen eiweißreichen Lebensmitteln, wie beispielweise Fisch, Fleisch, Käse, Erbsen, Mandeln Eiern und Spinat

Du kannst deine tägliche Proteindosis auch in Form von Nahrungsmitteln einnehmen. Dabei gibt es viele tierische, aber auch pflanzliche Proteinlieferanten, die du in deinen Speiseplan einbaust.

In dieser Tabelle habe ich besonders eiweißreiche tierische und pflanzliche Lebensmittel für dich aufgelistet:

Lebensmittel

Eiweißgehalt pro 100 Gramm

Trockenfleisch

51

Mandelmehl

51

Parmesan

36

Weizenkeime

32

Erdnussbutter

29,5

Rinderfilet

29,1

Geflügelfleisch

28,9

Kürbiskerne

25

Sojabohnen

24

Räucherlachs

23

gekochtes Ei

13

Haferflocken

13

gekochte Linsen

11,3

Magerquark

10,6

Es ist also möglich, eine beachtliche Menge von Protein durch die tägliche Nahrung aufzunehmen. Für die meisten Menschen mit einem durchschnittlich aktiven Lebensstil reicht die Proteinversorgung durch tierische oder pflanzliche Lebensmittel aus. Trotzdem spricht nichts dagegen, einen Teil des Proteins durch ein Nahrungsergänzungsmittel zu dir zu nehmen, solange du eine ausgewogene Ernährungsweise verfolgst.

Die optimale Zeit für Erbsenprotein

Eine Frau mit lockigen Haaren und T-Shirt lehnt sich gegen ein Outdoor-Trainingsgerät und hält einen Shake in der Hand

Verfolgst du das Ziel, durch zusätzliche Einnahme von Protein den Muskelaufbau zu unterstützen und mehr Power fürs Training zu haben? Es gibt verschiedene Philosophien, was der optimale Zeitpunkt für die Einnahme von Proteinshakes und ähnlichen Nahrungsergänzungsmitteln ist.

Schon gewusst?

Obwohl sie ein verlockender Snack sind, sind Proteinriegel zumeist kein guter Ersatz für eine gesunde Mahlzeit.

Die Riegel enthalten neben dem Protein nämlich viel Zucker oder Süßstoffe. Vollkornbrot oder eine Banane sind in diesem Fall eine bessere Alternative.

Grundsätzlich machst du nichts falsch, solange du jeden Tag genügend Eiweiß konsumierst, um deinen Körper zu versorgen. Je nach deinem Ziel kann der Einnahmezeitpunkt jedoch unterschiedliche Auswirkung auf dich haben:

  • Nimm ein proteinreiches Frühstück ein, wenn du morgens hungrig aufstehst und einen langen Tag vor dir hast. Ein eiweißreicher Start in den Morgen hält dich länger satt und gibt dir mehr Energie für dein Tagesvorhaben. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit für Heißhungerattacken nach einem sättigenden Frühstück niedriger.
  • Für den nachhaltigen Muskelaufbau ist es wichtig, den ganzen Tag über genügend Protein für deinen Körper bereitzustellen. Schaffst du es im stressigen Alltag nicht, in der Mittagspause gemütlich zu essen, kann ein Shake mit Erbsenprotein helfen, dich sattzuhalten. Viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, die Hülsenfrüchte, Milchprodukte oder Fisch und Fleisch enthalten, sind hingegen optimal.
  • Nimmst du das Proteinpulver vor dem Training ein, hilfst du deinem Körper dabei, den Muskeln die nötigen Aminosäuren zu liefern, die sie für Höchstleistungen brauchen. So hast du mehr Power für dein Workout.
  • Der beliebteste Zeitpunkt für die Einnahme von Erbsenprotein ist direkt nach dem Training. Trinkst du einen Proteinshake innerhalb von 30 Minuten nach dem Training, hilfst du deinen Muskeln entscheidend bei der Regeneration. Mikroskopische Risse im Muskelgewebe heilen besser und die Muskeln verfügen über die nötigen Bausteine, um zu wachsen.