Weißer Rum wird nach der Destillation in der Regel nur kurz in Stahltanks gelagert und anschließend ungereift in Flaschen abgefüllt. Das Material der Behältnisse verhindert, dass der weiße Rum eine Färbung und fremde Aromen annimmt. Daher wird dieser Rum häufig auch als “White Rum” oder “Blanco Rum” bezeichnet.
Im Unterschied dazu lagert brauner Rum mehrere Jahre lang in Eichenfässern. Brauner Rum wird häufig als Añejo-, Reserva- oder XO-Rum bezeichnet. Durch eine längere Lagerung im Eichenholz ist der Farbton dieser Art tendenziell dunkler. Dies ist übrigens auch der Unterschied zwischen Tequila Silver und Tequila Gold.
Sowohl weißer als auch brauner Rum kann vor der Abfüllung mit Zuckerkulör nachgetönt werden, wenn dies auf dem Etikett deklariert wird. Eine dunkle Farbe lässt somit nicht immer auf eine lange Reifezeit schließen.
Weißer Rum schmeckt in der Regel frisch und kräftig. Pur kann er jedoch etwas scharf, bissig und alkoholisch daherkommen. Darüber hinaus kann weißer Rum mit verschiedensten Frucht- und Gewürzaromen aromatisiert werden, sodass er auch als Flavoured Rum oder Rumlikör erhältlich ist.
Brauner Rum gewinnt durch die Art und Länge der Lagerung einen individuelleren Charakter und ist schwerer und intensiver, was durch den Esteranteil bestimmt wird. Brauner Rum kann mild, süßlich, scharf und würzig schmecken und an Schokolade, Früchte, Nüsse, Gewürze, Vanille, Holz, Tabak oder Nougat erinnern.