Ratgeber Violinen & Violen

Die Violine ist wohl allen besser unter dem Begriff Geige? bekannt. Früher bezog der Begriff Geige jedoch auch Bratschen, Celli, Kontrabässe und Gamben mit ein, sodass der Begriff Violine eingeführt wurde.

7 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Violinen & Violen

Die Violine ist üblicherweise kleiner als die Viola und wird mit einem etwas höheren Klang gespielt. Beim Halten kannst du feststellen, dass die Viola schwerer und größer ist, was einen tieferen, volleren Klang zur Folge hat.

Die Größe der Violine ist von deiner Arm- und Halslänge abhängig. Um die passende Größe zu finden, misst du die Länge deines Armes vom Hals bis zur Handwurzel, während dein Arm seitlich ausgestreckt ist. Anhand dieser Messung kannst du dann eine Größentabelle konsultieren, um die ideale Violingröße zu bestimmen.

Halte deine Violine oder Viola sauber, indem du sie regelmäßig mit einem weichen Tuch abwischst. Vermeide extrem feuchte oder trockene Bedingungen und behandle sie stets sorgsam. Des Weiteren ist es wichtig, das Bogenhaar und den Körper des Instruments von Harz zu befreien und gegebenenfalls das Bogenhaar mit Kolophonium zu behandeln.

Du stimmst deine Violine oder Viola, indem du die Wirbel oder die Feinstimmer drehst, um die Spannung der Saiten zu erhöhen oder zu verringern. Die richtigen Tonhöhen der offenen Saiten sind für die Violine G, D, A, E und für die Viola C, G, D, A. Ein Stimmgerät oder eine passende App kann dabei helfen, die exakte Stimmung zu finden.

Zuerst solltest du eine passende Größe für dein Instrument finden und dich mit den Grundhaltungen für Hand und Bogen vertraut machen. Grundlegende Notenkenntnisse und einfache Stücke helfen dir, den Einstieg zu finden. Unterricht bei einem qualifizierten Lehrer ist empfehlenswert, um eine solide technische Basis zu schaffen.

Typische Anfängerfehler sind eine falsche Bogenführung, ein unnatürliches Halten des Instruments, das Anspannen der Finger und Handgelenke, sowie das Nichtbeachten der korrekten Haltung und Atmung. Diese Fehler können durch bewusstes Üben und mit Hilfe eines Lehrers vermieden werden.

Violine- und Viola-Noten werden im Violinschlüssel bzw. im Altschlüssel notiert. Jede Note entspricht einer bestimmten Position auf der Saite des Instruments. Das regelmäßige Praktizieren des Lesens und Spielens von Noten verbessert deine Fähigkeit, die Noten schnell zu identifizieren und umzusetzen.

Der Aufbau der Violine

Bei der Violine handelt es sich um ein Saiteninstrument aus Holz. Die Violine ist mit vier Saiten aus Stahldraht ausgestattet, die im Vergleich zu anderen Saiteninstrumenten nicht direkt gespielt, sondern mit dem Bogen gestrichen werden. Der Bogen wird aus 190 bis 250 Haaren aus dem Hengstschweif bestimmter Pferderassen gefertigt.

Geschichte und Bedeutung der Violine

Die Geige spielt neben dem Klavier / Flügel eine entscheidende Rolle in der klassischen Musik und wird bis heute von Geigenbauern gebaut, der Bogen von einem Bogenbauer. Die Violine wurde urkundlich erstmals im achten Jahrhundert im spanisch-maurischen Raum erwähnt und stammt von der Fidel ab, die bis ins 16. Jahrhundert gespielt wurde.

Von der Schnecke bis zum Korpus

Eine Violine setzt sich aus einem circa 13 cm langen Hals und einem circa 14 cm weit über den Korpus ragenden Griffbrett zusammen. Das Griffbrett wird aus schwarzem Ebenholz gefertigt. Der Korpus selbst ist ein etwa 35 bis 36 cm langer Hohlkörper. Über den Sattel am Griffbrettende führen die Saiten zu den Wirbeln in den Wirbelkasten. Über die Wirbel wird die Violine gestimmt. Am Ende des Wirbelkastens sitzt die sogenannte Schnecke, an der man den jeweiligen Geigenbauer erkennt.

Holz für die Decke

Der obere Teil des Korpus wird Decke genannt und meist aus feinjährigem Fichtenholz gefertigt und aus zwei Teilen geleimt. Das Holz stammt aus nährstoffarmen Boden in Hochgebirgsregionen und wird in der ersten Hälfte des Winters geschlagen, wenn sich noch möglichst wenig Saft im Stamm befindet. Anschließend wird es mehrere Jahre getrocknet.

Woraus ist die Violine gefertigt?

Der Rücken – der Boden? – wird meist aus Ahorn, alternativ aus Pappel oder Weide gefertigt und wird ebenfalls aus ein oder zwei Teilen verleimt. Die Seitenteile werden Zargen genannt und werden aus den gleichen Materialien wie der Boden und die Decke gefertigt und mit diesen nutverleimt. Auf die Decke ist der aus Ahorn gefertigte Steg aufgesetzt, über den die Saiten laufen und der als Brücke zwischen der schwingenden Saite und dem Resonanzkörper dient. An die Deckeninnenseite sind der Bassbalken sowie der Stimmstock geleimt.

Welcher Lack wird für die Violine verwendet?

Die Violine wird lackiert und somit vor Umwelteinflüssen geschützt. Zudem werden dadurch die Schwingungseigenschaften konserviert, allerdings auch der Klang verändert. Es wird bestimmter Geigenlack eingesetzt. Als Leim kommt Heißleim aus Tierknochen und Tierhaut zum Einsatz. Aufgrund der Wasserlöslichkeit dieses Leims kann die Violine jederzeit auseinandergezogen werden, ohne dass Holz oder Lack beschädigt werden.

Schulterstütze, Kinnhalter und die Spielkunst

Zur Erleichterung der Haltung ist die Violine mit einer Schulterstütze und einem Kinnhalter versehen. Die im Quintenabstand gestimmten Saiten heißen g, d, a und e. Besonders die ersten Versuche, eine Violine zu bespielen, bereiten oft Ohrenschmerzen. Um eine Perfektion zu erlernen, sollten Kinder bereits zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr mit dem Violinenunterricht beginnen.