Schmerzmittel

Medikamente können Schmerz wirkungsvoll lindern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt Schmerzmittel je nach Stärke in drei Stufen ein. Hierbei rät das Schema je nach Schmerzgrad zu unterschiedlichen Wirkstoffen.

Im Folgenden habe ich die verschiedenen Schmerzmittel für dich zusammengefasst:

• Nicht-Opioide: Wirkstoffe wie Ibuprofen, Paracetamol, Diclofenac und Acetylsalicylsäure (ASS)
• schwache Opioide: Wirkstoffe wie Tilidin, Codein und Tramadol
• starke Opioide: Wirkstoffe wie Morphin, Fentanyl, Oxycodon und Buprenorphin

Bei Verletzungen wird im Gewebe der Botenstoff Prostaglandin gebildet. Dieser Botenstoff bindet sich an die Schmerzrezeptoren an und löst ein Signal aus, das im Gehirn als Schmerz wahrgenommen wird.

Schmerzmittel greifen in das Geschehen ein, indem sie die Herstellung der Botenstoffe an den Cox-Enzymen hemmen. Cox-Enzyme sind Eiweiße, die sich auf dem Botenstoff Prostaglandin zusammensetzen.

Das Schmerzmittel-Molekül blockiert die Cox-Enzyme, sodass das Gefühl des Schmerzes gelindert wird. Zudem werden Entzündungen gehemmt und Fieber gesenkt.

Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol oder Diclofenac werden daher auch Cox-Hemmer genannt.

Es gibt sowohl verschreibungspflichtige als auch rezeptfreie Schmerzmittel.

Schmerzmittel mit nicht-opioiden Wirkstoffen, wie Ibuprofen, Paracetamol oder ASS, sind bis zu einer bestimmten Wirkstärke rezeptfrei erhältlich.

Starke Schmerzmittel, wie Tilidin, Morphin oder Oxycodon, unterstehen dem Betäubungsmittelgesetz. Opioide erhältst du ausschließlich mit Rezept und nach Absprache mit ärztlichem Fachpersonal.

Bevor du verschiedene Schmerzmittel miteinander kombinierst, solltest du um ärztlichen Rat fragen. Beim Kombinieren von unterschiedlichen oder auch gleichen Wirkstoffen kann es zu einer Überdosierung oder zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen.

Zudem solltest du Kombipräparate vorsichtig verwenden, wenn du weitere rezeptfreie Medikamente einnimmst. Bei Kombipräparaten kannst du leicht den Überblick über die Tagesdosis verlieren, sodass dies zu einer Überdosierung oder zu Nebenwirkungen führen kann.

Die mögliche Tagesdosis hängt vom jeweiligen Schmerzmittel ab. Im Beipackzettel des Medikaments findest du genaue Informationen bezüglich der Dosierung.

Bei Ibuprofen liegt die empfohlene Höchstdosierung für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren bei 1.200 Milligramm pro Tag. Das heißt, dass du maximal vier Schmerztabletten mit 400 Milligramm Ibuprofen an einem Tag einnehmen darfst.

Wird ein Schmerzmittel von Ärzt:innen verschrieben, kann eine höhere Dosierung gewählt werden.

In der Schwangerschaft leiden Frauen meist an Kopf- und Rückenschmerzen. Wenn die Schmerzen durch alternative Maßnahmen nicht gelindert werden können, ist es in Ordnung, ein Schmerzmittel einzunehmen.

Da die Kreisläufe von Mutter und Kind über die Nabelschnur miteinander verbunden sind, rate ich dir, dich vor der Einnahme ärztlich beraten zu lassen. So gehst du sicher, dass es nicht zu unerwarteten Nebenwirkungen kommt.

Paracetamol gilt in der Schwangerschaft und in der Stillzeit als unbedenklich. Dennoch solltest du den Wirkstoff so kurz wie möglich in der niedrigsten wirksamen Dosis einnehmen.

Bei Schmerzen in der Schwangerschaft kannst du zudem auf Ibuprofen setzen. Ab der 28. Schwangerschaftswoche solltest du die Einnahme von Ibuprofen vermeiden, da dies zu Herz- und Nierenproblemen beim Kind führen kann. In der Stillzeit ist die Einnahme von Ibuprofen unbedenklich.

Paracetamol reiht sich in die NSAR-Gruppe (nicht-steroidale Antirheumatika) ein. Es wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend.

Novalgin, auch bekannt als Novaminsulfon, ist ein Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Metamizol und gehört zu den nicht-opioiden Schmerzmitteln. Novalgin wird zur Schmerzlinderung und zum Fiebersenken eingesetzt.

Das Schmerzmittel Novalgin wirkt stärker schmerzstillend und krampflösend als Paracetamol. Demnach ist Paracetamol auch weniger effektiv als Novalgin.

Zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung kommen für Kinder zwei Wirkstoffe infrage: Ibuprofen und Paracetamol. Ibuprofen hat zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung.

Es ist sehr wichtig, das Schmerzmittel gezielt und richtig zu dosieren, um keine Nebenwirkungen auszulösen. Die Dosis hängt von Alter und Körpergewicht des Kindes ab. Ich rate dir, im Vorfeld ärztlichen Rat einzuholen.

Die Darreichungsform des Schmerzmittels richtet sich auch nach dem Alter. Für Babys eignen sich Schmerzzäpfchen am besten. Tropfen und Saft sind für Kleinkinder besonders gut geeignet. Ab dem Grundschulalter können Kinder Tabletten bekommen.

Neben schmerzstillenden und fiebersenkenden Eigenschaften können einige Schmerzmittel zudem eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen.

Zu den entzündungshemmenden Schmerzmitteln gehören:

• Ibuprofen
• Diclofenac
• Acetylsalicylsäure (ASS)
• Naproxen
• Indometacin

Wenn Tiere krank werden oder sich verletzen, ist es ratsam, eine:n Veterinär:in aufzusuchen. Das ärztliche Fachpersonal kann nach einer Untersuchung das optimale Schmerzmittel einsetzen, um die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität des Tieres zu verbessern.

Für Hunde, Katzen, Pferde und viele weitere Tiere gibt es nicht-opioide Schmerzmittel sowie Opioide. Schmerzmittel für Tiere haben eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung.