Nikotinpflaster

Die Verwendung der Nikotinpflaster ist relativ simpel. Sie sind so konzipiert, dass sie bis zu 24 Stunden halten. Nach einem Tag wird das Pflaster einfach gewechselt. Am besten klebst du das Präparat an eine Stelle, die von Kleidung bedeckt ist. Da es den ganzen Tag hält, wirft eine sichtbare Stelle im Laufe eines Tages vielleicht Fragen auf, die du erstmal nicht beantworten möchtest.

Eine beliebte Stelle ist daher bei Männern der Oberarm, da dieser bei der Arbeit vom Hemd bedeckt wird. Gehörst du zu der Fraktion der unruhigen Schläfer, ist eine Körperstelle von Vorteil, an die du mit der Hand nicht sofort herankommst.

Ansonsten besteht das Risiko, dass du den Klebstoff in der Nacht durch Kratzen ablöst. Hierfür bietet sich der Rücken als Möglichkeit an. Auch wenn du dafür ein wenig Hilfeleistung von jemand anderem benötigst.

Die Pflaster enthalten Nikotin und versorgen dich mit der Menge, an die du deinen Körper durch das Rauchen gewöhnt hast. Die Zahl der täglichen Zigaretten entscheidet darüber, welche Stärke du benötigst. Die Nikotinpflaster gibt es in drei verschiedenen Ausführungen. Welche du dabei über welchen Zeitraum anwenden solltest, erfährst du in der folgenden Tabelle:

Als starker Raucher steigst du am besten mit den Pflastern mit 5 mg Nikotin ein. Rauchst du unter 20 Zigaretten reichen die Pflaster mit 25 mg Nikotin zum Anfang völlig aus. Diese Methode kann bis zu 12 Wochen andauern. Trotz der einfachen Anwendung solltest du, bevor du mit den Pflastern beginnst, einen Arzt nach einer Einschätzung aufsuchen. Dieser gibt die nähere Informationen über die genaue Dauer sowie die zu dir passenden Dosierung.

Gelegenheitsraucher sollten auf keinen Fall zu den Pflastern oder einer anderen Form der Ersatzprodukte greifen, um dem Körper nicht grundlos mit dem Nikotin auszusetzen und ihn an diese Dosis zu gewöhnen.

Kombinationstherapie mit Kaugummis

Wenn du trotz der Pflaster ein plötzliches oder anhaltendes Verlangen nach dem Rauchen verspürst, eignen sich Nikotinkaugummis für diese Fälle.

Dies wird häufig als Kombinationstherapie bezeichnet, da du zwei Ersatzprodukte auf einmal zu dir nimmst.

Allerdings solltest du dabei beachten, dass du dann nur zu den etwas schwächeren Kaugummis mit 2 mg Nikotin greifst. Ärzte legen die Maximaldosis an Nikotin bei 64 mg pro Tag fest.

Der große Vorteil der Nikotinpflaster ist es, dass sie keine Suchtgefahr darstellen. Da aber die Kaugummis eine Suchtgefahr darstellen, solltest du vor der Einnahme darüber im Klaren sein und abwägen, ob du es nicht vielleicht auch ohne schaffen könntest.

Entscheidest du dich für eine Kombinationstherapie der beiden Präparate, sieht die Dosierung der beiden wie folgt aus:

Starke Raucher (über 20 Zigaretten täglich):

Weniger als 20 Zigaretten pro Tag:

Da die Pflaster nicht ihr gesamtes Nikotin in den Körper hineingeben, können in diesem Plan eine höhere Maximaldosis auftreten. Wichtig ist, dass du auf gar keinen Fall an einem Tag mehr als 20 Kaugummis kaust, solange du ein Nikotinpflaster trägst.

Risiken und Nebenwirkungen

Die Nikotinpflaster sind zwar ein rezeptfreies Medikament, dürfen aber trotzdem nur in Apotheken oder Online-Apotheken verkauft werden. Wie jedes Medikament besteht auch bei den Pflastern das Risiko, dass einige Nebenwirkungen auftreten können.

Unter anderem sind die folgenden Erscheinungen während der Anwendung möglich:

• Kopfschmerzen und Übelkeit
• Steigerung des Blutdrucks
• Allergische Reaktion (Nesselsucht, Juckreiz, Hautschwellungen)
• Reizbarkeit und Labilität
• Schlaflosigkeit oder Müdigkeit
• Sinnesstörungen (Schmecken, Sehen, Fühlen)
• Herzklopfen
• Verdauungsstörungen
• Husten

Die Präparate sind zwar nicht rezeptpflichtig, dennoch sollte aus medizinisches Gründen nicht jeder sie benutzen. So sollten folgende Personen keine Nikotinersatzprodukte anwenden:

• Kinder
• Nichtraucher
• Frauen in der Schwangerschaft
• Bei einer Nikotin-Allergie
• Bei starken Herz-Rhythmus-Störungen
• Nach einem Schlaganfall

Irgendwann kommt für jeden Raucher der Zeitpunkt, an dem man sich ernsthaft mit dem Aufhören auseinandersetzt. Sei dies durch die eigene Gesundheit, die Erwartung vom Nachwuchs oder einfach dem Gedanken massig Geld einzusparen. In einer Umfrage in Deutschland gaben ehemalige Raucher ihre Gründe für das Aufhören preis.

Gründe des Aufhörens:

• Gesundheit (81 %)
• Geld (70 %)
• Kondition (34 %)
• Belastbarkeit (21 %)
• Willensstärke (19 %)
• Partner (14 %)
• Familie (13 %)
• Konzentration (9 %)

Die Antworten drehen sich vermehrt um die eigene Gesundheit, die auch der häufigste Grund ist. Neben der Gesundheit befassen sich mit den Antworten „Kondition“, „Belastbarkeit“ sowie „Konzentration“ gleich mehrere mit der Besserung des Körpers. Wenig überraschend ist auch, dass Geld ein beliebter Grund ist, aufzuhören. Überraschend wenig Stimmen haben die Antworten zum Wohle der Familie (13 %) oder des Partners (14 %) erhalten.

Aufhören ja, aber wie?

Wenn der Entschluss gefasst ist, stellt sich die Frage, wie du das Aufhören am besten angehst. Auch hier liefert eine Umfrage spannende Ergebnisse. In der folgenden Tabelle sind die Hilfsmittel aufgelistet, die zum Aufhören verwendet wurden. Die „Raucher“ bezeichnet dabei diejenigen, die den Versuch gestartet haben, aber rückfällig geworden sind.

Verwendete Hilfsmittel für den Rauchstopp:

Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten den Versuch ohne jegliche Hilfsmittel wagen. Die unterschiedlichen Ersatzprodukte für die Nikotinsucht sind zwar die beliebtesten Wegbereiter, allerdings sind viele aus dieser Gruppe wieder anfällig für das Rauchen geworden. Eine ärztliche Beratung wird zwar nicht häufig aufgesucht, scheint laut dieser Umfrage jedoch einigermaßen erfolgversprechend zu sein.

Das Umsteigen auf eine E-Zigarette, um vorläufig mit den Zigaretten aufzuhören, verspricht hingegen keine hohe Erfolgsquote, da viele nach einer Zeit wieder zurückwechseln oder süchtig nach der Elektrozigarette werden.

Rauchen hat viele Nachteile. Doch ein Mythos hält sich seit ewigen Zeiten: Rauchen macht schlank. Dies ist jedoch Quatsch. Experten sagen immer wieder, dass dies einfach nicht korrekt sei. Trotzdem glauben dies noch immer viele Raucher.

Richtig ist hingegen, dass viele nach dem Aufhören zunehmen. Durchschnittlich beträgt die Zunahme sogar drei Kilogramm. Dies hat zwei Ursachen. Zum einen verbrennt das Nikotin im Körper Kalorien. Dies sind zwar nur 150 bis 200 kcal, aber dennoch spürt dein Körper, dass diese nicht mehr verbrannt werden. Hier gilt es, diese Kalorien durch Bewegung auszugleichen oder weniger zu essen. Was direkt das nächste Problem darstellt. Nikotin ist ein Nervengift, das den Appetit zügelt.

Darüber hinaus greift man in der ersten Phase des Aufhörens öfter zu Süßigkeiten, um die Nervosität zu reduzieren und den Griff zur Zigarette zu kompensieren. Schlussendlich verbrauchst du während des Aufhören weniger Energie bei einem höheren Hungergefühl.

Doch wie lässt sich das Zunehmen verhindern? Der erste Tipp, den man sofort hört, ist natürlich eine gesunde Ernährung. Der Tipp ist zwar gut, allerdings auch mit Vorsicht zu betrachten. Die Umstellung darf nie so groß sein, dass dein Körper irgendeiner Form von Stress ausgesetzt ist. Dies führt in der Regel entweder zu einer sehr gereizten Stimmung oder im schlimmsten Fall zum Griff nach den Zigaretten.

Richtig ist, dass du lieber rohes Gemüse und ausreichend Obst zu dir nehmen solltest, anstelle von Gummibären und Schokolade. Diese Umstellung sollte aber am besten 2 bis 3 Wochen vor dem Rauchstopp liegen. Planst du also den Versuch aufzuhören so weit im Vorhinein, bedarf es zunächst die Ernährung zu ändern. Hast du dies einigermaßen stressfrei durchgesetzt, kannst du den Versuch wagen, auf das Rauchen zu verzichten.

Auf gar keinen Fall sollte der Rauchstopp zusammen mit einer Diät durchgeführt werden. In einer Diät simulierst du eine Notfallsituation, in der die Reserven des Körpers aktiviert werden. Dies führt im Regelfall bereits zu einem höheren Stresslevel. Muss der Körper dann noch auf Nikotin verzichten, an das er sich über die letzten Jahre gewöhnt hat, ist eine höhere Reizbarkeit mit Heißhungerattacken vorprogrammiert. Darum solltest du zwar auf deine Ernährung achten, damit aber bereits vor dem Aufhören beginnen.

Des Weiteren könnten auch die folgenden Tipps hilfreich sein, um nicht rückfällig zu werden:

• mehr Sport und Bewegung: Bei der Anstrengung baust du bereits Stress ab, dazu erhöhst du dein Brennwerthaushalt im Körper und darfst ein wenig mehr Essen zu dir nehmen. Wenn du noch keine Ausdauersportart betreibst, wäre dies der Zeitpunkt anzufangen. Aber auch ist Vorsicht geboten. Wichtiger als die Bewegung an sich ist die Regelmäßigkeit dieses neuen Hobbys.

• Ruhe im Alltag: Egal wie du es auch angehen wirst, besonders in der Anfangszeit wirst du stressige Phasen erleben. Daher ist es wichtig, in deinem normalen Alltag für eine Entspannung zu sorgen. Dies glückt dir vielleicht mit Gymnastik, Yoga oder Massagen. Manchmal hilft dir auch einfach für gewisse Dinge mehr Zeit zu nehmen und tief durchzuatmen. Erhöht sich die Hektik im Job, sollte hier ein Ausgleich geschaffen werden.

• Kaugummis: Bekommst du doch ein erhöhtes Hungergefühl, sind Kaugummis eine bessere Alternative als Eis oder andere Süßigkeiten. Zudem beschäftigen sie den Mund und lindern so den Drang nach der Zigarette. Allerdings sollten die Kaugummi zuckerfrei sein, um die ungesunde Zuckermenge zu verhindern. Doch auch hier ist Achtung geboten, manche ehemalige Raucher haben es mit dem Konsum von Kaugummis übertrieben und süchtig nach ihnen geworden.