Lugolsche Lösung

Die Lugolsche Lösung ist eine Jod-Kaliumioid-Lösung und somit eine Lösung von Jod in Wasser. Ihren Namen hat die Lösung vom französischen Arzt Jean Guillaume Lugol (1786–1851), der sie im Jahre 1835 erfand. Kristallines Jod lässt sich nur schwer in destilliertem Wasser auflösen. Als Element ist das Jod hydrophob, während das Wasser hydrophil ist. Daher bedarf es eines Bindegliedes zwischen den zwei Komponenten. Diese Aufgabe übernimmt das Kaliumjodid. Im Labor, in der Chemie und in der Medizin kommt die Lösung vorzugsweise für die folgenden Zwecke zum Einsatz:

• Gramfärbung von Bakterien in der Mikrobiologie
• Nachweis von Chitin in der Mikroskopie oder Lebensmittelchemie
• Maßlösung in der Iodometrie
• Nachweis einer Amyloidose in der Pathologie
• Fixierung und Konservierung von Phytoplankton-Proben
• Nachweis von Stärke
• Desinfektionsmittel

Lugolsche Lösung mit einer Konzentration von 1%, 2% oder 5%

Die Standardkonzentration der Lugolschen Lösung wartet mit einer Formel aus 100 mg/ml Kaliumjodid (KI) und 50 mg/ml Jod (I₂) auf. Durch die Variation der Anteile ergeben sich Jodlösungen mit einer Konzentration von 1%, 2% oder 5%. Auf gar keinen Fall darfst du die Lugolsche Lösung mit einer Jodtinktur verwechseln. Die Jodtinktur ist eine alkoholische Lösung aus Jod und Kaliumjodid. Diese wird ausschließlich zur Wunddesinfektionen eingesetzt. Aufgrund des hohen Jodgehaltes und des damit einhergehenden Risikos für eine Vergiftung empfiehlt sich die Lugolsche Lösung nicht zur Einnahme.