Die Herstellung von Honig übernehmen vor allem fleißige Bienen. Diese fliegen Wiesen, Felder und Wälder ab und sammeln dabei Nektar aus Blüten. Einen Teil davon verwerten die emsigen Tierchen als Nahrung. Der Rest dient als Vorrat für den Winter. Um den überschüssigen Nektar zu ihrem Bienenstock zu transportieren, sammeln sie diesen in der sogenannten Honigblase, einer Art Kropf. Dabei geben sie Enzyme an den Nektar ab.
Im Bienenstock angekommen, pumpen sie den Pflanzensaft aus der Honigblase hoch und übergeben ihn weiteren Arbeiterbienen. Auch diese verfrachten diesen wieder in ihre Honigblase und geben dabei körpereigene Stoffe an ihn ab.
Während dieses Übergabeprozesses verdunstet bereits ein Teil des im Nektar enthaltenen Wassers. Um ihn noch weiter zu trocknen, füllen ihn die Arbeiterbienen im Stock in offene Waben und unterstützen die Trocknung durch schnelle Flügelschläge - sie fächeln den Honig quasi trocken. Liegt der Wasseranteil der Masse knapp unterhalb von 20 Prozent, ist der Honig fertig und die Bienen verlagern ihn in andere Waben und verschließen diese luftdicht mit Wachs.
Das ist das Signal für den Imker, dass sein Bienenvolk mit seiner Arbeit fertig ist und er ernten kann. Er entnimmt die Honigwaben aus dem Bienenkasten, entfernt die Wachsstöpsel und gib sie in eine Honigschleuder. Durch das Drehen entstehen Fliehkräfte und der Honig wird aus den Waben geschleudert. Nun filtert der Imker die Masse, füllt sie danach in ein Glas ab und fertig ist das beliebte Naturprodukt.
Im Übrigen ist die Bezeichnung “kaltgeschleudert” kein Qualitätsmerkmal. Honig kann überhaupt nicht warm geschleudert werden, da er schmelzen und sich nicht richtig aus den Waben lösen würde. Früher versahen einige Hersteller ihre Produkte mit diesem Zusatz, um von der minderen Qualität abzulenken. Manche Honigproduzenten erhitzen nämlich den Honig nach dem Schleudern, damit er länger flüssig bleibt. Dadurch werden jedoch die im Honig enthaltenen Nährstoffe und Vitamine zerstört.
Es entspricht also der Wahrheit, dass der Honig kalt geschleudert wurde, jedoch fehlt der Zusatz “danach erwärmt”. Da die Bezeichnung für Konsumenten und Konsumentinnen eher irreführend ist, ist sie seit 2011 unzulässig.