Die ideale Vergrößerung für die Vogelbeobachtung liegt meist zwischen 8- und 10-fach. Diese Vergrößerungen bieten einen guten Kompromiss zwischen Detailgenauigkeit und Handhabbarkeit, da höhere Vergrößerungen das Bild unruhiger machen können.
Ratgeber Ferngläser & optische Instrumente
Ferngläser sind im Großen und Ganzen nichts anderes als freihändig zu benutzende Fernrohre. Im Allgemeinen werden Ferngläser für beide Augen angeboten, die dann als binokular bezeichnet werden. Bei dieser Variante wird im Gegensatz zum Fernrohr mit beiden Augen jeweils über einen eigenen Gang beobachtet.
In der Regel werden Ferngläser in zwei Bauweisen angeboten. Zum einen als Opernglas, bei dem eine einfache Linsenbauweise angewendet wird. Die zweite Variante ist die des Feldstechers, die mit Prismengläsern ausgestattet sind.
Während die als Operngläser bekannten Linsen-Binokulare nur sehr geringe Vergrößerungen erreichen, versprechen die Ferngläser mit Prismen-Technik größere Reichweite.
7 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Ferngläser & optische Instrumente
Welche Vergrößerung sollte ich wählen, wenn ich mir ein Fernglas für die Vogelbeobachtung kaufen möchte?
Wie wichtig ist das Objektivdurchmesser bei der Auswahl eines Fernglases?
Der Objektivdurchmesser eines Fernglases ist sehr wichtig, da er bestimmt, wie viel Licht in das Fernglas gelangen kann. Ein größerer Durchmesser ermöglicht eine hellere und klarere Sicht, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen.
Was bedeutet die Angabe 'wasserdicht' bei einem Fernglas und benötige ich diese Eigenschaft?
Ein wasserdichtes Fernglas ist gegen das Eindringen von Wasser geschützt, was besonders bei Verwendung im Freien unter verschiedenen Wetterbedingungen essentiell sein kann. Wenn du dein Fernglas in feuchten oder regnerischen Umgebungen nutzen möchtest, solltest du zu einem wasserdichten Modell greifen.
Inwiefern beeinflusst das Gewicht und die Größe eines Fernglases meine Kaufentscheidung?
Das Gewicht und die Größe sind besonders in Bezug auf die Transportierbarkeit und Handhabung wichtig. Wenn du dein Fernglas oft mitnehmen oder längere Zeit halten möchtest, solltest du ein leichteres und kompakteres Modell in Betracht ziehen.
Was versteht man unter dem Begriff 'Dämmerungszahl' und welche Rolle spielt sie bei der Auswahl eines Fernglases?
Die Dämmerungszahl ist ein Wert, der die Leistung eines Fernglases bei schwachen Lichtverhältnissen beschreibt. Sie wird berechnet, indem man die Wurzel aus dem Produkt von Vergrößerung und Objektivdurchmesser zieht. Eine höhere Dämmerungszahl bedeutet eine bessere Sicht bei Dämmerung oder in der Dämmerlichtphase.
Wie reinige und pflege ich mein Fernglas richtig?
Um dein Fernglas richtig zu reinigen und zu pflegen, solltest du Staub und Schmutz vorsichtig mit einem weichen Pinsel entfernen und die Linsen mit einem speziellen Reinigungstuch oder Linsenpapier säubern. Vermeide es, Flüssigkeiten direkt auf die Linsen zu geben oder zu stark zu reiben.
Welche Bedeutung hat die Austrittspupille für die Qualität des Bildes und wie berechne ich sie?
Die Austrittspupille ist ein Maß dafür, wie hell das Bild in einem Fernglas erscheint. Sie wird berechnet, indem man den Objektivdurchmesser durch die Vergrößerung teilt. Ein größerer Wert bedeutet mehr Licht und somit ein helleres Bild, was besonders bei schwachen Lichtverhältnissen vorteilhaft ist.
Von Galileo, über das Theater zum Militär
Die Geschichte der binokularen Ferngläser beginnt bereits vor 1893 mit Geräten die auf dem Galileo-Fernrohrprinzip basieren. Diese wurden hauptsächlich als Theatergläser verwendet. Ende des 19. Jahrhunderts wurden monokulare Ferngläser mit Prismen-Technik entwickelt. Um 1890 wurde die Entwicklung weg vom monokularen Prismen-Fernglas hin zu binokularen Prismen-Ferngläsern vorangetrieben. 1893 ließ sich schließlich Carl Zeiss in Jena dieses patentieren.
1907 war es dann soweit, dass das erste in Serie gefertigte binokular Fernglas in den Handel kam. Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Prismenfernglas auch im militärischen Einsatz immer wichtiger. Diese kamen sowohl im mobilen Einsatz bei der Infanterie und Artillerie zum Einsatz, als auch als statische Groß-Ferngläser auf Kriegsschiffen. Das Ende des 20. Jahrhunderts läutete die große Stunde der Ferngläser ein. Verbesserung in der Produktion und Güte, sowie die steigende Kaufkraft der Bevölkerung führten zu einem rasanten Anstieg an Qualität und Vielfalt des Angebotes. Neben den normalen Geräten, werden immer häufiger Ferngläser angeboten, die für Brillenträger geeignet sind, bzw. die eine automatische Bildstabilisierung anbieten.
Die Vielfalt der heutigen Ferngläser
Die Wahl des richtigen Fernglases fällt heute schwerer als jemals zuvor. Die große Auswahl und die damit einhergehenden Qualitäts- und Preisunterschiede klaffen sehr weit auseinander. Es gibt heute für fast jedes Einsatzgebiet eine eigene Kategorie an Ferngläsern. Egal ob Opernglas, Wanderglas, Feldstecher für die Jagd oder Ferngläser mit Zusatzfunktionen für den militärischen Bedarf. Je nach Gebiet unterscheiden sich die Geräte in Ihren Funktionen und speziell der Qualität. Während bei einem Opernglas die Reichweite und Widerstandsfähigkeit eher eine untergeordnete Rolle spielen, sind diese Eigenschaften bei einem Feldstecher für die Jagd sehr entscheidend.
Die Ferngläser der Zukunft
Die Entwicklung von Ferngläsern wird auch in Zukunft mit großen Schritten vorangetrieben. Die Entwicklung geht jedoch nicht nur in der Produktions- und Verarbeitungstechnologie voran, sondern wird auch bei elektronischen Helfern intensiviert. So wird die Zukunft mehr und mehr Geräte hervorbringen, die durch technische Finessen die Bildstabilisation oder auch die Nachtsichtfähigkeit verbessern.