Nachtsichtgeräte erfassen mit Hilfe eines Objektivs das vorhandene Restlicht (zum Beispiel Sternenlicht oder Mondlicht) und verstärken dieses mit einem Bildwandler. Das so verstärkte Bild wird dann auf einem Phosphorbildschirm sichtbar gemacht, was dir ermöglicht, in dunkler Umgebung zu sehen.
Ratgeber Nachtsichtgeräte
Wer den Film "Das Schweigen der Lämmer" gesehen hat, weiß, was ein Nachtsichtgerät ist. Ein Nachtsichtgerät ermöglicht das Sehen in der Dunkelheit. Anders als in dem Film werden die Geräte hauptsächlich von Naturbeobachtern, Jägern und auch der Polizei sowie dem Militär eingesetzt. Doch wie ist es möglich, in der Dunkelheit zu sehen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Bei einer wird das vorhandene schwache Licht durch einen Restlichtverstärker genutzt. Eine andere Möglichkeit ist die Umwandlung von unsichtbarer Infrarotstrahlung in sichtbares Licht über eine Bildwandlerröhre oder einem Halbleiterbildsensor oder auch die Visualisierung von der Infrarotstrahlung der Objekte selbst mit Hilfe einer Wärmebildkamera.
Diese Wärmebildkameras werden vor allem zur Suche von Vermissten oder auch Flüchtigen in Helikoptern eingesetzt. Vom Aussehen her ähneln diese Geräte den Ferngläsern, funktionieren aber anders.
7 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Nachtsichtgeräte
Wie funktionieren Nachtsichtgeräte?
Welche Generationen von Nachtsichtgeräten gibt es?
Es gibt verschiedene Generationen von Nachtsichtgeräten, die sich in der Qualität der Bildverstärker, der Lichtverstärkung und der Auflösung unterscheiden. Die gängigen sind die Generation 1, 2, 3 und 4, wobei mit jeder Generation in der Regel eine Verbesserung der Leistung und der Bildqualität einhergeht.
Wie benutze ich ein Nachtsichtgerät richtig?
Um ein Nachtsichtgerät richtig zu benutzen, solltest du zuerst sicherstellen, dass die Linse sauber ist. Dann schalte das Gerät ein und justiere den Fokus, bis du ein klares Bild erhältst. Vermeide starke Lichtquellen, da diese das Gerät beschädigen können. Nutze das Gerät vorsichtig und folge den Anweisungen des Herstellers.
Kann ich ein Nachtsichtgerät auch bei Tag benutzen?
Die meisten Nachtsichtgeräte sind für die Verwendung bei Nacht oder in dunklen Umgebungen konzipiert und können bei Tageslicht oder starken Lichtquellen beschädigt werden. Einige Modelle verfügen jedoch über einen Tageslichtfilter oder Schutzfunktionen, die eine begrenzte Nutzung bei Tag ermöglichen.
Wie weit kann ich mit einem Nachtsichtgerät sehen?
Die Reichweite eines Nachtsichtgeräts hängt vom spezifischen Modell, der Umgebung und den Lichtverhältnissen ab. Allgemein liegen die Reichweiten zwischen einigen Dutzend Metern bis zu mehreren hundert Metern. Je höher die Qualität des Bildverstärkers und je besser die Lichtbedingungen, desto weiter und klarer kannst du sehen.
Kann ich ein Nachtsichtgerät bei jedem Wetter verwenden?
Die meisten Nachtsichtgeräte sind gegen normale Wetterbedingungen wie Regen oder Kälte geschützt. Allerdings kann extreme Witterung wie starker Regen, Schnee oder Nebel die Sichtbarkeit und Leistung des Geräts beeinträchtigen. Überprüfe die Wetterbeständigkeit in der Produktbeschreibung, um sicherzugehen, ob dein Gerät für solche Bedingungen geeignet ist.
Wie pflege und bewahre ich mein Nachtsichtgerät am besten auf?
Um dein Nachtsichtgerät zu pflegen, säubere die Linsen vorsichtig mit einem speziellen Linsenreiniger und vermeide Stöße und harte Schläge. Bewahre das Gerät an einem trockenen, kühlen Ort auf und entferne die Batterien, wenn du es längere Zeit nicht benutzt. So verlängerst du die Lebensdauer des Geräts und sorgst dafür, dass es jederzeit einsatzbereit ist.
Wozu nutze ich ein Nachtsichtgerät?
- Militär, Polizei und Sicherheitsdienste nutzen es, um ein Gelände zu überwachen
- Naturforscher, Jäger und Angler brauchen es, um Forschungsobjekte oder nachtaktive Beute aufzuspüren
- Um selbst nicht gesehen zu werden, aber parallel alles sehen zu können
Worauf sollte ich beim Kauf eines Nachtsichtgerätes achten?
Nachtsichtgeräte gibt es in zwei Varianten: binokulare und monokulare Bauweise. Mit einem binokularen Geräte kannst du mit beiden Augen Objekte über separate Strahlengänge wahrnehmen. Monokulare besitzen nur einen Strahlengang, sind deswegen aber kompakter und schmaler.
- Handlicher Tragekomfort
- Kopfhalterung für freihändige Nutzung
- Beobachtungsdistanz: 60 bis 600 Meter
- Siebenfache Vergrößerung
- Wasserfestes Gehäuse
Entwicklung der Geräte
Die Bildwandler und Restlichtverstärker werden in sogenannte Generationen unterteilt, die von der Generation 0 bis 4 reichen. Die Generation die mit Infrarot-Umwandlern arbeitet, ist seit circa 1940 bekannt und wurde vielfach in Militärfahrzeugen im zweiten Weltkrieg eingesetzt.
Die Geräte der Generation 1 arbeiten mit Bildwandlerröhren nach dem Invertprinzip und werden meist mit Infrarotbeleuchtung, die für das menschliche Auge unsichtbar ist, eingesetzt. Die 1er-Generation eignet sich aufgrund ihrer Größe nicht für den handlichen Einsatz und wurde vornehmlich in Panzer eingebaut. Während diese Generation noch eine Lebensdauer von 1000-2000 Stunden aufwies, hielt die Generation 2 schon die doppelte Dauer, die Generation 3 sogar bis zu 15.000 Stunden.
Der Unterschied der zweiten Generation im Vergleich zu der Ersten liegt in dem zusätzlichen Einsatz von einer Mikrokanalplatte zwischen der Fotokathode und dem Bildschirm, die eine bis zu 20.000fache Restlichtverstärkung ermöglicht. Diese Mikrokanalplatten, die für jeden Bildpunkt (Pixel) einen Sekundärelektronenvervielfacher darstellen, wurden in den Geräten der dritten Generation noch weiterentwickelt und erreichen dank dem Einsatz von Galliumarsenid eine 50.000fache Restlichtverstärkung.
Die neueste der Generationen, die Generation ist momentan noch dem Militär vorbehalten und auf dem Markt noch nicht frei erhältlich.
Aktueller Stand und Einsatzmöglichkeiten
Auf dem Markt erhältlich sind aktuell die Geräte der ersten bis dritten Generation. Die Geräte für den privaten Gebrauch sind meist in monokularer oder binokularer Form von Ferngläsern erhältlich, die sich, je nach Modell auch auf dem Kopf befestigen lassen. Neben dem Einsatz in der Dunkelheit lassen sich die Nachtsichtgeräte oder auch Infrarot-Kameras auch bei schlechten Sichtbedingungen wie Nebel einsetzen.
Im Militärbereich sind die Geräte um einiges weiter ausgereift, um diese an die verschiedensten Situationen anzupassen. So gibt es einerseits die Einaugenspäher und andererseits diejenige, die am Helm befestigt werden oder auch in der Hand als Fernglas Einsatz finden.
Ausblick
Die Nachtsichtgeräte für den privaten Bereich werden immer weiterentwickelt, vor allem im Bezug auf die Größe und Handlichkeit. Zudem werden in immer mehr Kameras als auch Videokameras Infrarotstrahlungen eingesetzt, vor allem in Überwachungskameras, um nächtliche Unruhestifter oder potenzielle Einbrecher aufzuspüren und zu entlarven.
Die Wärmebild-Nachtsichtgeräte werden, nicht zuletzt aufgrund der hohen Kosten, noch hauptsächlich von der Polizei oder der Bundeswehr eingesetzt. Während Nachsichtgeräte allgemein schon für unter hundert Euro zu ergattern sind, muss man bei Wärmebildkameras schon mehrere tausend Euro entbehren können.
Zu einer der neuesten Innovationen auf dem Gebiet der Nachtsichtgeräte gehört der Einsatz von Millimeterwellenstrahlung anstelle der Infrarotstrahlung. Damit können sogar dünne Wände durchdrungen werden.
Big Brother is watching you – dieser Satz wird immer mehr Realität. Nicht mehr nur tagsüber gelingt die Überwachung per Videokamera, auch nachts ist diese aufgrund der Nachtsichtgeräte möglich. Hoffentlich bleiben wenigstens die heiligen vier Wände verschonnt.