Theoretisch zählt zu Autoteilen alles, was an deinem Auto dran ist – also alles rund um Motor, Karosserie und auch im Innenraum. Im Allgemeinen sind mit Autoteilen jedoch oft Verschleißteile und Kleinteile gemeint, die du regelmäßig oder im Fall eines Schadens ersetzen musst.
Ratgeber Autoteile
Dein Auto ist dein täglicher Begleiter und Helfer, weshalb du dich gut um es kümmern solltest. In dieser Kategorie findest du alles Nötige, um dein Auto Tag für Tag vollständig einsatzbereit zu halten. Da hin und wieder Teile deines Kraftfahrzeugs kaputt gehen oder von selbst verschleißen, ersetzt du diese durch passende Ersatzteile. Hier erfährst du, was es dabei zu beachten gibt.
6 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Autoteile
Welche Autoteile gibt es?
Wie finde ich die richtigen Autoteile für mein Auto?
Die richtigen Autoteile findest du mithilfe von den sogenannten Vergleichsnummern. Diese Nummern ermöglichen die genaue Zuordnung von Auto und Autoteilen. Am einfachsten findest du ein Ersatzteil über die OEM/OE-Nummer, die auf dem jeweiligen Teil oder der Rechnung vermerkt ist, oder über die KBA-Nummer, auch Schlüsselnummer genannt, die du in deinem Fahrzeugbrief findest.
Darf ich alle Autoteile selber einbauen?
Wenn du genug Wissen und Fähigkeiten sowie die Ausrüstung besitzt, um Autoteile selber einzubauen, kannst du dies gerne tun. Dabei solltest du nur zwei Aspekte beachten: Erstens kann durch das Ergänzen oder Verändern von bestimmten Teilen deine Betriebserlaubnis erlöschen, solltest du das Teil nicht beim TÜV eingetragen haben. Am besten informierst du dich vorher, wie die Regelungen bei dem spezifischen Teil sind. Und zweitens kann deine Gewährleistung erlöschen, falls du das Teil falsch einbaust.
Möchtest du auf Nummer sicher gehen, fährst du zu einer Werkstatt deines Autoherstellers oder zu einer freien Werkstatt – letztere bauen häufig auch selbstgekaufte Teile ein, was dir Geld spart.
Wie lange habe ich Garantie auf gekaufte Autoteile?
Für Neuteile gilt, wie bei vielen Produkten, eine Gewährleistungspflicht von zwei Jahren ab Kaufdatum. Das bedeutet: Tritt innerhalb der zwei Jahre (unabhängig vom Einbaudatum) ein Mangel auf, der nicht auf Verschleiß oder Einbaufehler zurückgeführt wurde, hast du ein Anrecht auf Gewährleistung vom Verkäufer.
Kann ich gekaufte Autoteile umlackieren?
Ja, kannst du – allerdings solltest du genau bedenken, ob die Lackierung die Funktion des jeweiligen Autoteils einschränkt und dich informieren, welche Art von Lackierung sich am besten eignet. Zudem muss eine Lackierung, die das Aussehen des Autos maßgeblich verändert, bei der nächsten Zulassung eingetragen werden.
Wo entsorge ich alte oder beschädigte Autoteile?
Die meisten Autoteile entsorgst du nicht auf dem Sperrmüll, sondern bei einer Autoverwertung oder einem Schrottplatz in deiner Nähe. Handelt es sich um ein kleines Teil, das aus Kunststoff besteht, kannst du dieses auch über die schwarze Restmülltonne entsorgen.
Autoteile für Anfänger - diese Teile solltest du kennen
In diesem Absatz findest du eine Einführung zu den wichtigsten Autoteilen, die du kennen und regelmäßig ersetzen solltest.
Scheibenwischer
Eine klare Sicht ist beim Fahren unerlässlich, weshalb du dich gut um deine Scheibenwischanlage kümmern solltest. Am besten ersetzt du einmal im Jahr deine Scheibenwischer durch neue, da diese sonst anfangen, Schlieren zu ziehen und Geräusche zu verursachen. Zu einer funktionierenden Scheibenwischanlage gehört außerdem das Scheibenwischwasser, das du gelegentlich über den Zulauf im Motorraum nachfüllen musst.
Kühlwasser
Kühlwasser sorgt dafür, dass dein Motor nicht überhitzt und verhindert so gravierende Schäden. Im Motorraum findest du einen runden Behälter für die Kühlflüssigkeit, auf dem eine Füllstandsanzeige sowie eine Aufschrift wie beispielsweise “G12” zu sehen ist. Ist der minimale Füllstand unterschritten, so füllst du den Behälter bei kaltem Motor mit gleichen Teilen Wasser, idealerweise destilliertem, und Kühlflüssigkeit nach. Dabei sollte die Kühlflüssigkeit für die jeweilige Aufschrift geeignet sein.
Motoröl
Einmal im Monat überprüfst du bei betriebswarmem Motor mithilfe des Ölmessstabs, ob genug Motoröl für eine reibungslose Nutzung des Autos vorhanden ist. Liegt der Stand zu nah am Minimum oder gar darunter, solltest du Öl nachfüllen. Die passende Ölsorte findest du an einem Anhänger von der Werkstatt im Motorraum oder im Handbuch.
Zudem solltest du in regelmäßigen Abständen das Öl vollständig auswechseln. Die Abstände gibt der Hersteller dir vor – oft heißt es, alle 10.000 bis 20.000 Kilometer oder alle zwölf bis 18 Monate sollte ein Ölwechsel gemacht werden. Dabei solltest du die Chance nutzen und ebenfalls den Ölfilter austauschen.
Bremsen
Einwandfrei funktionierende Bremsen sorgen für ein sicheres Gefühl, da du bei jeder Verkehrssituation schnell und präzise bremsen kannst. Den Zeitpunkt für einen Wechsel der Bremsscheiben und Bremsbeläge erkennst du an unangenehmen Geräuschen, nachlassender Wirkung oder an Abnutzungen und Verschleißanzeigen an den Teilen – deshalb solltest du die Bremsanlage deines Autos genau inspizieren.
Hochwertige Bremsbeläge halten über 100.000 Kilometer bei normaler Fahrweise, während du bei sportlichem Fahren und minderwertigen Teilen alle 30.000 Kilometer mit einem Wechsel rechnen musst. Auch die Bremsflüssigkeit deines Autos solltest du spätestens alle zwei Jahre auswechseln. Dieser Wechsel ist allerdings sehr heikel, weshalb du dies nicht ohne Vorkenntnisse selber durchführen solltest.
Stoßdämpfer
Stoßdämpfer gehören neben den Bremsen zu den verschleißanfälligeren Teilen. Sie sind essentiell für Fahrsicherheit und auch –komfort, weshalb sie auch bei der Hauptuntersuchung geprüft werden. Merkst du eine oder mehrere der folgenden Veränderungen an deinem Auto, solltest du den Stoßdämpfer überprüfen oder wechseln:
- verschlechterter Bremsweg
- weniger Abfederung
- schlechteres Lenkverhalten
- Ölaustritt aus Stoßdämpfern
- häufigeres Schaukeln oder Wippen der Karosserie
Batterie
Springt dein Auto nicht sofort an oder merkst du Aussetzer in der Elektrik nach dem Start, so könnte eine defekte Batterie daran schuld sein. Besonders im Winter wird diese durch die Kälte strapaziert. Du testest deine Batterie, indem du im Dunkeln die Stärke deines Abblendlichts beobachtest oder mithilfe eines Multimeters. Schwächelt dein Licht nach kurzer Zeit oder zeigt dein Gerät weniger als 12,4 Volt an, so sollte eine neue Batterie her.
Bist du auf der Suche nach einer neuen Batterie, so berücksichtige drei Aspekte:
- Elektroautos nutzen Traktionsbatterien, herkömmliche Autos hingegen Starterbatterien.
- Wähle eine Batterie mit ähnlichen Maßen wie die vorherige Batterie, sodass diese sicher passt.
- Überprüfe die technischen Daten der Batterie auf Kompatibilität, insbesondere die Kapazität in Amperestunden (Ah).
Zündkerzen
Zündkerzen sorgen für einen reibungslosen Start und Motorlauf. Ist das nicht mehr gegeben, oder merkst du einen erhöhten Kraftstoffverbrauch, könnten deine Zündkerzen verdreckt oder defekt sein. Ansonsten schreibt der Hersteller im Fahrzeughandbuch ein Wechselintervall der Kerzen vor, welches meist zwischen 30.000 und 100.000 Kilometern liegt.
Die Anzahl der benötigten Kerzen hängt von der Anzahl der Zylinder im Motor deines Autos ab. Anschließend findest du die passende Zündkerze mithilfe einer sogenannten Zündkerzentabelle, die zu den gängigsten Fahrzeugen die zugehörige Zündkerze auflistet.
Reifen
Auch auf deine Reifen solltest du häufiger einen Blick werfen und sie auf Schäden überprüfen. An der Tankstelle kannst du alle zwei Stopps deinen Reifendruck überprüfen - den empfohlenen Druck findest du im Tankdeckel, an der Tür oder im Handbuch. Zudem ist die Profiltiefe deines Reifens entscheidend, da diese für eine gute Bodenhaftung sorgt. Sie muss mindestens bei 1,6 Millimetern, optimalerweise jedoch bei drei bis vier Millimetern liegen. Die Tiefe überprüfst du ganz leicht mit einem Ein-Euro-Stück, dessen goldener Rand genau drei Millimeter misst.
Keilriemen
An einem penetranten, quietschenden Geräusch könnte ein abgenutzter Keilriemen schuld sein. Dieser sollte etwa nach 85.000 Kilometern oder spätestens nach acht Jahren gewechselt werden. Hinweise zu der passenden Größe und zum Material findest du im Fahrzeugschein.
Das passende Teil für dein Auto
Hunderte verschiedener Autos, ein Auto besteht aus tausenden von Teilen und dann gibt es diese Teile noch in verschiedenen Ausführungen - da kann man schon mal den Überblick verlieren. In diesem Absatz erkläre ich dir, wie du das richtige Autoteil für dein Kraftfahrzeug findest und was du beim Kauf beachten solltest.
Mit der Vergleichsnummer zum richtigen Teil
Um Auto, Hersteller und Teil miteinander zu verbinden, verfügen alle drei über bestimmte Nummern, die dir zum Kauf des passenden Autoteils verhelfen. Hier ist eine Übersicht darüber, welche Nummern du kennen solltest und wo du sie findest.
Name |
Bedeutung/Zweck |
Wo zu finden |
OEM (Original Equipment Manufacturer)/OE (Original Equipment) Nummer |
Zuordnung zwischen Ersatzteil und Auto, unter Lizenz des Autoherstellers produziert – OEM ist ein Artikel für ein Auto, OE ist für mehrere Autos geeignet |
auf dem Teil selbst oder auf der Rechnung/dem Kaufbeleg, sowie auf Anfrage beim Autohersteller |
KBA (Kraftfahrtbundesamt)/ Schlüsselnummer |
Zuordnung Hersteller und Typ des Autos, wie beim Amt vermerkt |
Fahrzeugschein |
EAN (European Article Number) / GTIN (Global Trade Item Number) |
Identifizierung eines genauen Produkts |
zusammen mit dem Barcode auf dem Artikel selbst oder auf der Rechnung |
MPN (Manufacturer Product Number) |
Zuordnung zwischen Artikel und Hersteller |
in der Produktinformation, in Katalogen und auf Websites des Herstellers |
Originalteile oder nicht?
Wenn es um Ersatzteile geht, hast du die Wahl zwischen verschiedensten Herstellern und Anbietern.
Originalteile werden nicht immer vom Fahrzeughersteller gefertigt, denn sie können auch das Markenlogo tragen, wenn sie von ausgewählten Zulieferern kommen. Originalteile garantieren dir eine hohe Qualität sowie ideale Passform und sind dementsprechend sehr zuverlässig. Mit diesen Teilen bist du auf der sicheren Seite – allerdings haben sie auch ihren Preis.
Neben Originalteilen sind Identteile eine beliebte Wahl. Bei diesen Teilen handelt es sich um bau- und funktionsgleiche Originalteile, allerdings unter dem eigenen Namen und Logo der Zulieferer für freie Werkstätten angeboten. Diese Teile sind günstiger als Originalteile aber meist von der Qualität her identisch.
Nachbauteile werden von Drittherstellern produziert, weshalb sie keinen Auflagen der Hersteller unterliegen. Oft sind diese dennoch hochwertig und leisten dir einen guten Dienst, insbesondere wenn sie von namhaften Zulieferern kommen.
Daneben hast du außerdem die Möglichkeit, Austauschteile oder gebrauchte Ersatzteile zu erwerben, die eventuell sogar wiederaufbereitet wurden. Diese sind meist deutlich günstiger und schneiden in der Ökobilanz gut ab, allerdings haben sie auch einen Teil ihrer Lebensdauer bereits verloren.
Bei der Entscheidung für eine Ersatzteilart solltest du also überlegen, wie viel du bereit bist auszugeben. Bedenke außerdem die Wichtigkeit des Ersatzteils für die Funktion deines Autos und ob du das Risiko eingehen willst, dieses baldiger wieder auszutauschen.
Beliebte Hersteller und Marken
Die Auswahl an Automarken und Modellen ist groß und dank internationaler Händler ist es kaum mehr ersichtlich, woher die Fahrzeuge und ihre Ersatzteile eigentlich kommen. Viele bekannte Namen gehören zum selben Konzern, sodass die Personenkraftwagen und die dazugehörigen Teile oft in derselben Fabrik gefertigt und dir in gemeinsamen Läden verkauft werden.
Land/Region |
Konzerne |
Dazugehörige Marken und Modelle |
Deutschland |
Volkswagen-Konzern/BMW/Daimler AG
|
VW, Audi, Porsche, Seat, Skoda/BMW, Mini, Rolls Royce/Mercedes-Benz, Smart
|
Amerika |
General Motors/Ford |
Opel, Chevrolet, Cadillac/Ford |
Italien |
Fiat |
Fiat, Chrysler, Alfa-Romeo, Jeep |
Frankreich |
Renault-Nissan/PSA Peugeot Citroën |
Renault, Nissan, Dacia/Peugeot, Citroën |
Ostasien (Japan, Korea) |
Hyundai/Toyota |
Hyundai, Kia/Toyota, Subaru |
Daneben erhältst du ebenfalls passende Ersatzteile bei unabhängigen Herstellern und Händlern von Autoteilen. Dazu gehören bekannte Namen wie:
- Ferdinand Bilstein
- Bosch Automotive
- Varta
Letzterer ist ein führender Hersteller, der sich auf Autobatterien spezialisiert hat.
Exkurs Reifen – was passt?
Egal ob Ganzjahres-, Winter- oder Sommerreifen – du benötigst die richtige Größe, um die Reifen auf dein Auto ziehen zu können und um sicher damit zu fahren.
Die Reifengröße findest du entweder in der Zulassungsbescheinigung, im Fahrzeugschein, im COC-Dokument oder auf der Flanke der vorhandenen Reifen als Teil der Reifenkennzeichnung. Dabei handelt es sich um eine Zahlen- und Buchstabenkombination, zum Beispiel 215/45 R 16. Die ersten drei Ziffern stehen für die Breite des Reifens, die zweite Zahl für den Profilquerschnitt. R steht für einen Radialreifen, woran du die Bauweise des Reifens erkennst. Die letzte Zahl hilft dir dabei, mithilfe des Durchmessers passende Felgen zu finden.
Das ideale Teil zum besten Preis
Bei uns auf Preis.de entdeckst du eine breite Auswahl von Angeboten aus zahlreichen Online-Shops. Im Preisvergleich kaufst du so dein nächstes Ersatzteil zum günstigsten Preis direkt online. Außerdem kannst du nach Testnoten filtern, um das beste Autoteil für dich schnell und einfach zu finden.
Tuning und Sonderausstattung – das musst du beachten
Tuning (Englisch für Feinabstimmung) beschreibt heutzutage diverse leistungssteigernde und optische Veränderungen am Auto, die sowohl Fahrverhalten als auch Aussehen deines Kraftfahrzeugs prägen. Dabei muss jede Abwandlung des Fahrzeugs dokumentiert und die meisten Veränderungen begutachtet und/oder genehmigt werden. Dies gilt insbesondere, wenn diese die Fahrsicherheit und Akustik beeinflussen, zum Beispiel bei Änderungen am Auspuff.
Die meisten Teile verfügen über eine:
- allgemeine Betriebserlaubnis (ABE)
- ECE- oder EG-Genehmigung
- Teilegutachten
- allgemeine Bauartgenehmigung
In diesen Papieren steht dann, ob die vorgenommenen Änderungen bereits begutachtet und in die Fahrzeugpapiere eingetragen wurden. Auch deine Versicherung solltest du informieren, damit du bei Schäden auf der sicheren Seite bist.
Dies gilt nicht nur für klassisches Tuning, auch der nachträgliche Einbau einer Anhängerkupplung zählt beispielsweise dazu. Wenn diese über eine EG-Typgenehmigung verfügt, muss der Einbau nicht vom TÜV abgenommen oder extra eingetragen werden – es genügt, wenn du die Einbauanleitung dabeihast.
Versicherung, Garantie und Strafen
Hast du die Änderungen nicht ordnungsgemäß eingetragen oder abnehmen lassen, so erlischt die Betriebserlaubnis deines Fahrzeugs und du darfst nicht mehr damit fahren. Tust du dies trotzdem, so drohen dir ein Bußgeld sowie ein Stilllegen deines Autos. Außerdem verfällt dein Versicherungsschutz, was bei einem Unfall sehr teuer werden kann. Auch deine Garantie und/oder Gewährleistung am gesamten Auto oder anderen Teilen kann verfallen, wenn der Schaden auf das ordnungswidrige Tuningteil zurückgeführt wird.