Du möchtest dir neue Laufschuhe zulegen, aber weißt nicht, wie du ein geeignetes Modell findest? Im Folgenden versuche ich dir ein wenig Klarheit in das Wirrwarr des Laufschuhangebotes auf dem Markt zu bringen.
anatomischer Unterschiede anders konzipiert sind. Füße von Frauen und Füße von Männer unterscheiden sich oftmals nicht nur in der Größe, sondern in folgenden Merkmalen:
tiefer liegendes Fußgelenk schmaler und flacher Fuß (weniger Volumen) andere Winkelstellung des Fußes durch breiteres Becken (leichte Pronation möglich) beweglichere Füße meistens geringeres Körpergewicht trotz gleicher Schuhgröße wie ein Mann
eventuell verkürzte Wadenmuskulatur durch das Tragen von Pumps
Darüber hinaus solltest du herausfinden, ob du eher ein Fersen-, Mittelfuß- oder Vorderfußläufer bist und welchem Pronationstyp du beim Laufen angehörst. Bist du ein Über-, Normal- oder Unterpronierer? Hast du diese Informationen gesammelt, kannst du dich weiterer Kaufkriterien widmen:
Größe und Passform Dämpfung Schuhsohle Abrollverhalten Sprengung Gewicht Laufuntergrund
Optimale Größe und Passform
Bei der Suche nach einem geeigneten Laufschuh solltest du ein Modell mit idealer Größe und Passform für deinen Fuß wählen.
Fühlt sich der Schuh bequem an, sitzt er weder zu eng noch zu locker und du verfügst über einen Platz von einer Daumenbreite Luft im Schuh, so hast du im ersten Schritt bereits alles richtig gemacht.
Gerade im Mittelfußbereich sollte der Schuh angenehm eng anliegen und deine Zehe frei beweglich sein sowie kein Drücken im Fersenbereich vorliegen, sodass dein Fuß in deinem Laufschuh einen guten Halt, aber dennoch Bewegungsfreiheit besitzt.
Zu enge Schuhe können nicht nur negative gesundheitliche Folgen für deine Füße haben, sondern sich auf deinen gesamten Körper ausweiten. Wähle bei Laufschuhen im Vergleich zu deinen Alltagsschuhen wie Sneakern in der Regel mindestens eine Schuhgröße größer .
Angenehme Dämpfung
Die Dämpfung ist eines der wichtigsten Kriterien bei Trainingsschuhen, denn sowohl eine zu geringe als auch eine zu starke Dämpfung kann problematisch sein. Forschungen in der Sportmedizin zeigen, dass bei normalen Fußstellungen eine mäßige Dämpfung ausreichend ist.
Die Dämpfung in den Sportschuhen erfüllt folgende Funktionen:
federt Rückstöße aufgrund des eigenen Körpergewichtes und harten Bodens ab Reduktion der Belastung des Fußes (besonders bei Übergewicht) Entlastung bei bestimmten orthopädischen Problemen (Hohlfuß, bei Pronierern und ähnlichem) Stützung der Muskeln, Sehnen und Bänder (besonders bei untrainierten Läufern)
Während bei einer zu ausgeprägten Dämpfung wiederum die körpereigene Dämpfung der angesprochenen Muskeln, Sehnen und Bänder abnimmt, belastet ein ungedämpfter Schuh beim Training deine Gelenke, Knochen und Bänder, welches sich in typischen Beschwerden im Knie, an der Achillessehne oder an den Sprunggelenken zeigen kann.
Wenn du ein sehr regelmäßiger Läufer bist, bietet es sich an, mindestens zwei verschiedene Paar Laufschuhe zu besitzen. Das kann sinnvoll sein, um deinen Füßen Abwechslung zu bieten und Gelenke und Bänder zu stärken.
Vielseitige Schuhsohlen
Auf dem Markt findest du unterschiedliche Sohlen-Technologien , welche in erster Linier dem Zweck dienen, Aufprallkräfte beim Laufen zu reduzieren.
Am weitverbreitetsten sind Laufschuhe mit einer Sohle, die ein Gel beinhalten, welches eine natürliches Lauferlebnis ermöglichen soll. Das Silikon in den Gel-Sohlen soll das menschliche Bindegewebe nachempfinden und deine Gelenke schonen.
Neben der Gel-Technologie findest du weitere Sohlen verschiedener Hersteller, welche beispielsweise kleine Luftkissen (Air-Technologie) unter dem Schuh aufweisen oder Schaum in den Sohlen (Foam-Technologie) verarbeitet haben, um dir ein möglichst angenehmes und komfortables Laufen zu ermöglichen. Die einzelnen Technologien unterscheiden sich in ihrer Wirkung nur gering, sodass es vor allem eine Geschmackssache ist, mit welcher Sohle du am besten zurecht kommst.
Das Abrollverhalten stellt dar, wie dein Fuß beim Laufen auf dem Boden aufsetzt . Wenn du nach der Abstoßphase zuerst mit der Ferse wieder den Boden berührst, bist du ein sogenannter “ Fersenläufer ”. Setzt du wiederum zuerst mit dem mittleren oder vorderen Fußbereich auf, giltst du als dementsprechend als “ Mittelfußläufer” oder “Vorfußläufer ”.
Der richtige Laufschuh sollte außerdem deine Fußfehlstellung ausgleichen . Je nachdem, welchem Pronationstyp du angehörst, soll der Schuh ein Einknicken nach innen oder nach außen positiv beeinflussen, sodass sowohl Schmerzen als auch eine Verschlimmerung deiner Pronation ausgeschlossen werden.
Variable Sprengung
Die Sprengung gibt bei Laufschuhen den Höhenunterschied von der Ferse bis hin zum Vorfuß an. Diese ist vom Aufbau des Laufschuhs vorgegeben und von dem Fußbett und der Zwischensohle abhängig.
Stehst du barfuß auf dem Boden, liegt eine Sprengung von null Millimetern vor, denn deine Ferse und dein Vorfuß befinden sich auf exakt gleicher Höhe. Trägst du wiederum einen Schuh mit einer Sprengung von beispielsweise neun Millimetern, dann liegt deine Ferse um neun Millimeter höher als dein Vorfuß. In der Regel beträgt die Sprengung eines Laufschuhs zwischen acht und elf Millimetern .
Moderates Gewicht deiner Schuhe
Bist du ein Halbmarathon-, Marathon- oder Spitzenläufer mit weiten Distanzen oder hoher Geschwindigkeit, spielt das Gewicht der Schuhe im Hinblick auf Zeit und Tempo eine wesentliche Rolle. Hierbei kann das Schuhgewicht von 150 oder 200 Gramm an den Füßen entscheidende Unterschiede machen.
Für dich als Hobbyläufer stellt sich allerdings die Frage, ob ein sehr leichter und abgespeckter Schuh sinnvoll ist. Eine Einsparung beim Material und Gewicht bedeuten nicht selten eine Minimierung von Stütz- und/oder Dämpfungselementen .
Diese fehlenden Funktionen können die meisten geübten Läufer mit ihren körpereigenen Dämpfungsmechanismen, bestehend aus Bändern, Sehnen und Muskeln, zumindest zeitlich bedingt kompensieren. Bei Laufanfängern oder eher untrainierten Läufern sollte das Gewicht der Schuhe nicht zu Lasten einer guten Dämpfung und Stabilität gehen, denn so schadest du deinem Körper.
Wähle einen Schuh, der den besten Kompromiss zwischen Eigengewicht, Dämpfung und Stabilität eingeht. Es muss dabei nicht der leichteste Schuh auf dem Markt sein. Als Richtwert kannst du ein Gewicht von 270 bis 400 Gramm pro Schuh nehmen. Je nach Ausstattung kann das Gewicht variieren.
Die Form des Bodens spielt beim Joggen eine bedeutende Rolle, denn die Federung und Dämpfung unterscheidet sich bei Laufschuhen, die für das Off-Road Running konzipiert sind von denen, die für geteerten Untergrund geeignet sind. Gerade weil du beim Laufen Knie und Rücken besonders beanspruchst, gibt es eine Bandbreite an Schuhen, die auf diese speziellen Anforderungen ausgelegt sind.
Bei Läufen auf Asphalt eignen sich Schuhe mit einer eher geringeren Profiltiefe , aber guter Dämpfung. Auf unbefestigten Wegen im Gelände empfehle ich dir Laufschuhe mit einem ausgeprägten Profil, um mehr Grip auf unebenen Wald- oder Schotterwegen zu erlangen.
In dem folgenden Video findest du noch weitere Tipps, die dir bei der Kaufentscheidung helfen:
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