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Eine Zutat, die bei keiner Grillparty fehlen darf, ist die Holzkohle. Diese ist zum Grillen elementar wichtig. Denn nirgends macht das Grillen noch so Spaß wie auf einem großen Holzkohlegrill.
Doch worauf sollte ich beim Kauf von Grillkohle acht geben? Und eignen sich Grillbriketts besser zum Anfeuern als die klassische Kohle?
Antworten auf diese und weitere Fragen erhältst du in diesem Ratgeber über Holzkohle und der generellen Freude am Grillen.
6 Fragen & AntwortenFAQ zum Thema Holzkohle
Wie zünde ich Holzkohle richtig an?
Viele Grillprofis setzen auf einen Anzündkamin. Dieser verengt den Raum der Grillkohle, wodurch diese um einiges schneller durchglühen. Hat die Kohle in einem Anzündkamin eine hohe Temperatur erreicht, gibst du diese in deinen Grill und fügst neue Holzkohle mit bei, die dadurch angesteckt wird. Damit sind die Zeiten von Fächern und Föhnen beim Grillen vorbei.
Auf gar keinen Fall solltest du Benzin, Spiritus, oder Petroleum in deinen Grill geben. Dies ist nicht nur aufgrund der hohen Stichflammen gefährlich, sondern beschert dir auch giftige Gase, die sich in deinem Garten oder deinem Essen verteilen. Möchtest du Flüssiganzünder nutzen, achte auf das TÜV-Symbol auf der Flasche. Denn nur diese sind tauglich für die Zubereitung von Lebensmitteln.
Was trägt das Grillen mit Holzkohle zum Geschmack bei?
Wenn die Holzkohle richtig durch und heiß ist, ist sie ein reiner Energielieferant und kein Geschmacksverstärker. Dass das Fleisch auf einem Holzkohlegrill einen rauchigen Eigengeschmack besitzt, ist ein Irrglaube. Möchtest du den Geschmack deines Grillguts durch diese Zubereitung modifizieren, empfehle ich dirHolzchips in den Grill zu geben. Diese verändern den Geschmack tatsächlich ein wenig.
Welche Temperatur erreicht mein Grill mit Holzkohle?
Holzkohlegrills können Temperatur von 350 bis 400 Grad Celsius erreichen. Zum Grillen selber ist dies jedoch zu heiß. Um darauf ein Würstchen zu grillen, reichen 120 bis 180 Grad aus. Steaks benötigen hingegen 250 bis 290 Grad.
Ist das Grillen mit Holzkohle gesünder als mit Gas?
Nein. Grundsätzlich sind beide Grillvarianten gleich gesund. Doch beim Grillen mit Kohle kann einiges schiefgehen. Da die Grillanzünder giftige Dämpfe hinterlassen, solltest du mit dem Fleisch warten, bis diese vollständig durchgeglüht sind. Zudem ist auf einem Kohlegrill schwieriger die richtige Temperatur konstant zu halten. Gesundheitsschädlich sind verbrannte Stellen und die treten mit Holzkohle häufiger auf als mit einem Gasgrill.
Wie wird Holzkohle hergestellt?
Holzkohle wird aus Holz gewonnen. In einem Verkohlungsprozess erhöht sich in den Holzscheiten der Kohlenstoffgehalt auf ungefähr 80 Prozent. Andere Stoffe entweichen bei dieser Herstellung aus dem Holz, wie zum Beispiel Säuren und Teere.
Der Vorteil davon ist, dass die Holzkohle einfacher zu entflammen ist als Holzscheite. Des Weiteren bildet die Kohle geringere Flammen und gibt höhere Temperaturen, was damals für die industrielle Nutzung wichtig war und heute für das Grillen noch immer von hoher Bedeutung ist.
Sind Grillbriketts effizienter als Holzkohle?
Jein. Beide Varianten besitzen ihre ganz eigenen Vorzüge. Holzkohle ist schneller durchgeglüht und der Grill somit schneller im Einsatz. Auch die Temperaturen bei Holzkohle liegen über den von Briketts.
Allerdings halten Grillbriketts über einen längeren Zeitraum warm, nämlich bis zu fünf Stunden. In dieser Zeit musst du bei der Grillkohle die nächste Schippe auf die Feuerstelle legen. Für eine längere Grilldauer benötigst du also weniger Brennstoff mit Briketts, doch die Grillkohle arbeitet schneller und erreicht höhere Temperaturen.
Die hochwertigste Grillkohle wird aus Buchenholz gewonnen. Da dies vielen Herstellern zu teuer ist, greifen sie auf importierte Hölzer zurück, die mitunter illegal gerodet wurden.
Schon gewusst?
Hast du gewusst, dass weniger als fünf Prozent der Holzkohle, die hier verkauft wird, auch aus Deutschland kommt?
Daher ist es beim Kauf wichtig, dass du auf das FSC-Gütesiegel achtest. Damit stellst du zumindest sicher, dass das verwendete Holz aus einem nachhaltigen Forstbetrieb stammt.
Hierzu zählen Tropenhölzer aus dem Regenwald, die beispielsweise aus Paraguay importiert werden. Auch verwerflich ist dabei das Holz aus der Ukraine.
Zwar besteht dann die Holzkohle aus Buchen, doch diese Bäume werden teilweise aus den Nationalparks des Landes gestohlen und weiterverarbeitet.
Doch was können wir dagegen tun, dass die Hersteller nicht unser Klima zerstören?
Eine Möglichkeit beim Kauf dagegen zu steuern, ist der Blick auf die Etiketten. Hier solltest du besonders auf das Siegel des Forest Stewardship Councils (FSC) achten.
Die Organisation zeichnet die Herkunft der Hölzer aus nachhaltigen Forstwirtschaften aus.
Liegt dir unser geopolitisches Weltklima am Herzen, setzt du bei der Holzkohle auf Namibia als Herkunftsort.
Die Hölzer aus dieser Region stammen aus dem Kampf gegen die Verbuschung. Daher müssen die Bäume dort so oder so gefällt werden.
Grillbriketts oder Holzkohle?
Dies ist eine heiß geführte Diskussion unter Grillfreunden. Beide Brennstoffe haben dabei eigene Vor- und Nachteile. Was für und was gegen die Holzkohle im direkten Vergleich spricht, erfährst du aus der folgenden Tabelle:
Brennstoff
Vorteile
Nachteile
Holzkohle
hohe Temperaturen
glüht schneller durch
günstiger Preis
Holzarten und Herkunft meist ungewiss
Glut hält nicht so lange an
Briketts
gleichmäßigere Glutbildung
längere Grilldauer
geringere Staubbildung
simplere Wärmesteuerung
schwieriger zu entzünden
geringere Temperatur
Wiederentzündung schwierig
Die richtige Packungsgröße finden
Die richtige Größe hängt von drei wichtigen Fragen ab, die du dir stellen solltest:
Wie oft grillst du?
Welchen Grill nutzt du dafür?
Wie lange grillst du am Stück?
Zum Anzünden eines Kohlegrills mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern benötigst du zwischen 20 und 25 Kohlen. Um die Glut am Leben zu erhalten, musst du pro weiterer Stunde ungefähr sieben Stücke nachlegen.
Möchtest du ein echtes BBQ mit einem großen Grill veranstalten, benötigst du auch mehr Kohle. Für einen Grill mit einem 90 Zentimeter großen Durchmesser benötigst du zu Beginn bereits 70 bis 80 Kohlestücke. Jede weitere Stunde solltest du bis zu 20 Kohlen nachlegen, um die Gluthitze nicht zu verlieren.
Anders sieht es dagegen bei Tischgrills aus. Hier reichen meist zehn Kohlen, um die gewünschte Glut zu erreichen und das Grillgut schmackhaft zuzubereiten.
Grillst du also nur für deine Familie und engsten Freunde auf einem mittelgroßen Kugelgrill, kommst du mit einer Packung von drei bis vier Kilogramm durch die Saison. Für Tischgrills genügt dir meist ein zwei Kilogramm großer Beutel. Für richtige Grillpartys hingegen benötigst du die Großpackungen.
Achte bei der Lagerung der Holzkohle immer darauf, dass der Beutel verschlossen ist. Wird die Kohle einmal nass, dauert es länger, bis diese beim nächsten Grillen brennt. Daher bieten einige Hersteller ihre Holzkohle in wiederverschließbaren Packungen an. Dadurch bleiben die Kohlen besser vor Feuchtigkeit geschützt.
Selbst die beste Holzkohle ist bei einer schlechten Lagerung nicht mehr zu gebrauchen.
Dabei solltest du die folgenden drei Kriterien beachten, damit deine Kohle auch in der folgenden Grillsaison vernünftig brennt:
keine Feuchtigkeit
Bewegungen vermeiden
sicher lagern, da leicht entflammbar
Ist die Grillkohle einmal nass, kannst du sie eigentlich entsorgen.
Daher ist ein Ort zu empfehlen, an dem keine Feuchtigkeit oder Nässe herankommt.
Lagerst du die Kohle im Gartenhaus, achte darauf, dass kein Regen an diesen Ort gelangt.
In Heizräumen solltest du auf keinen Fall die Grillkohle länger aufbewahren. Da sie so leicht entflammbar ist, könnte die dauerhafte Hitze in solchen Räumen im schlimmsten Fall zu einem Brand führen.
Unabhängig vom Abstellort solltest du die Grillkohle nicht häufig bewegen. Bei jeder Bewegung reiben sich die einzelnen Stücke aneinander.
Dies führt dazu, dass von der Kohle immer weniger übrig bleibt und du am Ende mehr Staub als Kohlenstücke im Beutel findest.
An sich ist Grillen eine recht gesunde Methode Fleisch zuzubereiten. Ein zu häufiger Fleischgenuss ist allerdings ungesund.
Die wissenschaftliche Vereinigung “Deutsche Gesellschaft für Ernährung” empfiehlt uns einen Verzehr von 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche.
Obwohl der Trend zum Vegetarismus in Deutschland anhält, beträgt der durchschnittliche Fleischkonsum 100 Gramm zu viel. Und zwar pro Woche.
Um trotzdem noch weiter Freude am Grillen zu haben, gebe ich dir ein paar Anregungen, wie du das Fleisch gesundheitsfreundlicher zubereitest.
Verzichte auf giftige Grillanzünder!
Zunächst solltest auf keinen Fall gefährliche Substanzen in deinen Grillkorb gießen. Die Kohlen brennen dadurch zwar schneller, doch der Rauch enthält danach giftige Stoffe.
Zu den verbotenen Substanzen gehören dabei Benzin, Brennspiritus oder Petroleum. Aber auch paraffinhaltige Flüssiggrillanzünder sind gefährlich.
Seit Dezember 2010 dürfen diese in der EU nur noch in schwarzen Flaschen mit Sicherheitsverschluss verkauft werden. Du erkennst sie damit schon direkt beim Einkauf.
Als gesündere Alternative stehen dir ökologische Flüssiganzünder zur Verfügung. Diese werden aus Pflanzenöl gewonnen und sind daher weniger schädlich als die chemischen Ausführungen.
Auf Altpapier solltest du als Beschleuniger ebenfalls verzichten. Beim Verbrennen können sich krebserregende Stoffe freisetzen, die sich auf deinem Grillfleisch verteilen.
Weitere Alternativen zu Grillanzündern findest du im folgenden Video:
Probiere indirektes Grillen aus!
Durch Fetttropfen in der heißen Glut entsteht eine Rauchbildung. Dieser Rauch kann krebserregende Stoffe beinhalten, die sich auf deinen Grillwaren ablegen. Eine gesündere Grillalternative ist es daher, wenn sich keine Glut unter dem Fleisch befindet.
Stellst du stattdessen eine Auffangschale mit Wasser in die Mitte des Grills, gelangt die erzeugte Hitze nur noch indirekt auf den Grillrost. Diese Variante ist nicht nur gesünder, weil kein ungewollter Rauch entsteht, sondern du das Fleisch auch schonender zubereitest. So erhältst du auf deinem Grill ein schön saftiges Steak, ohne die Gefahr, dass es zu schnell anbrennt.