Mittlerweile ist der Markt voll mit 4K-Modellen. Welche sich lohnen und bei welchen Fernsehern du vorerst noch bei deinem normalen Full HD-Bildschirm bleiben solltest, hängt von vielen weiteren Kriterien ab. Nachfolgend erhältst du eine Übersicht mit Erklärungen der wichtigsten Eigenschaften.
Die Bildwiederholungsrate oder Bildfrequenz berücksichtigen
Die besten und schönsten Einzelbilder bringen dir nichts, wenn der Fernseher diese nicht flüssig abspielt. Dafür sorgt in den Geräten die Bildfrequenz, die in der Einheit Hertz (Hz) angegeben wird.
Diese Frequenz sagt aus, wie viele Einzelbilder pro Sekunde angezeigt werden können. Bei den Angaben der Bildrate wollen sich die Hersteller immer weiter übertrumpfen. Allerdings stoßen sie bei ihrem „höher, schneller, weiter“-Prinzip auf zwei Grenzen: die Filmproduktion und das menschliche Gehirn. Filme, Serien & das Fernseh-Programm werden in der Regel mit 24 fps („frames per seconds“) aufgenommen.
Das menschliche Auge nimmt in einer Sekunde zwischen 15 und 30 Einzelbilder wahr, die im Gehirn zu einer Bewegung weitergedacht werden.
Für diese Anzahl der Bilder sollten eigentlich 50 Hertz völlig ausreichen. Das tun sie aber nicht. Durch die Technologie der LEDs kommt uns eine Wiedergabe in 50 Hertz ruckelig vor. Erst ab einer Frequenz von 100 Hertz läuft das Bild flüssig und ohne Wackler ab. Während wir auch noch den Unterschied zwischen 100 und 200 Hertz bemerken, nehmen wir Verbesserung darüber kaum noch wahr.
Die Relevanz der HDR Technologie (High Dynamic Range)
Eine flüssige Wiedergabe und besonders hochauflösende Bilder bringen dir nichts, wenn die Farbabstufung und der Kontrast des Fernsehbildes zu ungenau sind. Die Zahlenunterschiede der Auflösungen scheinen auf den ersten Blick unfassbar groß zu sein.
Immerhin erreicht UHD die vierfache Pixelanzahl. Den genauen Unterschied zwischen UHD und Full HD bemerkt das ungeschulte Auge dennoch nicht sofort. Den meisten fällt die höhere Qualität erst durch die Kontrastschärfe der Farben wirklich auf. Dies liegt allerdings nicht an der 4K-Auflösung, sondern an den Eigenschaften von HDR.
Dies steht für High Dynamic Range, also für dynamischere Bilder. Der Vorteil besteht darin, dass diese Bilder detailreicher sind. Helligkeitsunterschiede und Farbtöne können besser wiedergegeben werden.
Sichtbar wird dies vor allem bei Aufnahmen von farbintensiven Motiven wie dem Meer oder dem Himmel. Was früher als einfaches Blau erkennbar war, ist nun in umfangreichen Farbabstufungen zu bestaunen. Das Bild wirkt viel natürlicher, da wir auch in der Realität die feinsten Farbnuancen unterscheiden können.
Ein Problem von HDR ist allerdings, dass dies in der Filmproduktion kaum zum Einsatz kommt. Zwar sind bereits Handykameras in der Lage Bilder in HDR zu schießen, gemacht wird dies dennoch nur selten.
Doch auch Filme und Videos, die nicht in HDR gedreht wurden, sehen auf einem neueren Fernseher einfach besser aus. Diese Funktion bietet einfach eine höhere Kontrastdichte als ein herkömmlicher Full HD Flatscreen.
Die Problematiken der Filmemacher mit der neuen Technologie
Natürlich könntest du meinen, dass sich viele Filmproduzenten und Regisseure über die neuen technischen Mittel freuen würden. Immer hochauflösendere Bilder, bessere Abspielfrequenzen sowie ein höheres Farbspektrum sollten den Filmabend doch freudiger gestalten. Doch viele Regisseure weigern sich, mit Technologien wie HDR oder HFR (High-Frame-Rate mit 60 oder 120 Bildern pro Sekunde) zu arbeiten. Die Bilder sehen zu echt aus und Filme sollten weiterhin als Kunstprodukt angesehen werden und eben nicht als genaues Abbild der Realität.
Auch bei den Zuschauern stießen die ersten Versuche von HFR auf eine geteilte Meinung. Viele empfanden das Filmmaterial eher als eine Soap (“Soap-Effekt”) und nicht als einen Kinofilm. Da normalerweise Filme mit einer Bildrate von 24 Bildern pro Sekunde gedreht werden, kommt uns ein Film als künstlich geschaffen vor.
Videos mit einer höheren Frequenz wirken fast wie der reale Alltag. Daher kam die Kritik auf, man würde eher eine Soap, eine Dokumentation oder ein Theaterstück verfolgen als einen Spielfilm.
Dank moderner UHD-Fernseher mit einer hohen Abspielrate und der HDR-Funktion bist du in der Lage, sehr realistische und detailgetreue Bilder in dein Wohnzimmer zu holen. Bis sich diese Technik aber flächendeckend in der Filmproduktion durchgesetzt hat, kann es noch eine Weile dauern.
Was es mit dem „Upscaling“ der Bildqualität auf sich hat
Zwar sind bereits 4K Blu-rays auf dem Markt erhältlich, durchgesetzt haben sich diese allerdings nicht. Fernsehsender werden in der Regel auch nicht in Ultra HD empfangen oder gesendet. Streaming-Dienste bieten dir 4K-Inhalte, sofern deine Internetverbindung schnell genug für diese ist.
Dies ist allerdings kein Grund, sich keinen 4K-Fernseher zuzulegen. Dank des sogenannten Upscalings verschönern die Geräte die zugespielte Full HD-Qualität. So sehen die Inhalte von Blu-rays oder das Fernsehsignal besser aus als auf einem Full HD-Bildschirm. Das Upscaling beschreibt dabei das Errechnen und Hinzufügen der fehlenden Pixel.
Da ein 4K-Bildschirm über die vierfache Pixelanzahl verfügt, werden die fehlenden Pixel aus den gegebenen Bildinformationen entnommen und in das Bild eingefügt. Zwar reicht dies nicht an die Auflösung von echten 4K-Inhalten heran, sieht aber dennoch schärfer aus als auf anderen Bildschirmen.
Voraussetzung dafür ist der im Fernseher verbaute Bildprozessor, der sich im Inneren des Fernsehers befindet. Dieser rechnet alle Bildinhalte, die nicht bereits in 4K vorliegen, auf 4K hoch. Dazu zählen auch Videos, die in Full HD oder einer niedrigeren Auflösung über deinen 4K-Fernseher laufen (auch solche von Streaming-Diensten). Wenn du einen Blu-ray Player hast, kann auch dieser eventuell das Upscaling übernehmen.