Taschenmesser

Laut dem deutschen Waffengesetz (WaffG) darf die Klinge eines Taschenmessers eine Länge von zwölf Zentimetern nicht überschreiten. Allerdings spielt die Funktionsweise hierbei eine wichtige Rolle. Kannst du das Messer nur mit beiden Händen ausklappen (Zweihandtaschenmesser), fällt es nicht unter das Waffengesetz.

Demnach sind Taschenmesser mit einer einhändig feststellbaren Klinge (Einhandmesser) von über zwölf Zentimetern verboten.

Ausnahmen gelten nur für das Führen eines Taschenmessers aus beruflichen Gründen.

Nein, gibt es offiziell nicht. Der Erwerb ist frei und darf von jeder Person getätigt werden. Ausgenommen hiervon sind allerdings Taschenmesser, die eine Klingenlänge von zwölf Zentimetern überschreiten.

Dies heißt aber nicht, dass du Taschenmesser jederzeit mit dir herumführen darfst. Im Grunde obliegt es dir, also dem Elternteil, ob du deinem Kind ein Taschenmesser in die Hand drücken möchtest. Verständlicherweise besitzen Messer eine gewisse Anziehungskraft auf jüngere Menschen. Vor allem, wenn sie Erwachsene dabei beobachten, wie sie das Messer rausholen und Schnitzarbeiten durchführen.

Ob du deinem Kind auch mal das Messer gibst, damit es das Schnitzen lernt, liegt im Grunde an der motorischen Fähigkeit sowie der geistigen Entwicklung deines Kindes und natürlich deiner Einschätzung.

Ab einem Alter zwischen sechs und acht Jahren kannst du einem Kind, natürlich unter Beaufsichtigung, schon mal ein Taschenmesser in die Hand geben.

Falls du dennoch vorsichtig sein möchtest und dem Ganzen nicht traust, empfehle ich dir Kindertaschenmesser. Diese sind mit einer abgerundeten Klinge versehen, sodass das Verletzungsrisiko geringer ist.

Einhandmesser kannst du immer mit einer Hand öffnen. Durch das Drücken mit dem Daumen auf einen Knopf klappt sich das Messer aus. Dabei arretiert sich die Klinge, sodass du zum Einklappen ebenfalls den Knopf betätigen musst. Expert:innen sprechen hierbei auch von einer Feststellklinge.

Bei Zweihandmessern hingegen benötigst du immer zwei Hände, um die Klingen oder Werkzeuge auszuklappen. Die eine Hand hält dabei den Griff des Messers fest und die andere Hand klappt die Klinge aus. Dies geschieht in der Regel mit einem Öffnungsmechanismus, der als Nagelhau oder Nagelrille bezeichnet wird. Das ist der kleine Schlitz, welcher sich häufig oberhalb der Klinge befindet.

In der Regel ist die Klinge von Taschenmessern aus rostfreiem Edelstahl gefertigt. Es gibt aber auch Klingen, die aus Titan bestehen oder aus anderen nicht eisenhaltigen Legierungen, wie zum Beispiel Stellite oder Talonite.

Handelt es sich um Edelstahl, besteht die Klinge von Taschenmessern aus unterschiedlichsten Arten von Stahl. Beliebte Stahlarten sind:

• Böhler M390
• CPM-20V
• CTS-204P
• CPM-S35VN (Crucible Steel)
• CTS-XHP (Carpenter)
• SB1
• CPM-M4
• RWL-34

Welche die beste Stahlart hiervon für dein Taschenmesser ist, kann ich dir nicht beantworten. Denn die Bewertung hängt nicht nur von der Bauart ab, sondern auch von den Vorlieben und den Anforderungen der besitzenden Person. Zähigkeit, Schnitthaltigkeit und Härte zählen ebenso zu den Anforderungen wie die Schleifbarkeit des Stahls.

Falls du allerdings auf eine besondere Klinge mit schönen Mustern stehst, lege ich dir unbedingt Damastmesser ans Herz. Hierbei bestehen die Klingen aus mehreren Lagen Stahl, welches bei der Herstellung mehrfach gefaltet wurde. So entstehen markante Muster auf der Klinge. Zudem überzeugen diese Messer durch eine flexible, aber zugleich stabile Klinge, die sich durch eine langanhaltende Schärfe auszeichnet.

Grundsätzlich darfst du ein Taschenmesser mit ins Flugzeug nehmen, aber eigentlich nur in deinem Gepäck, welches du aufgibst.

Möchtest du dein Taschenmesser im Handgepäck behalten, darf die Klinge nicht länger als sechs Zentimeter sein.

Doch auch hier gelten besondere Regelungen: Ist die Klinge kürzer als sechs Zentimeter, aber dennoch imstande, schwere Verletzungen herbeizuführen, darf es auch nicht mit ins Handgepäck.

Ich empfehle dir, dich vor der Reise genauestens bei der Airline zu informieren, wie es mit den Sicherheitsbestimmungen bezüglich Taschenmesser bei ihnen aussieht.

Ich rate dir, dein Taschenmesser nach jeder Benutzung von grobem Schmutz zu befreien. In den meisten Fällen reicht es, wenn du es kurz mit einem Tuch abwischst.

Für eine gründliche Reinigung verwendest du lauwarmes Wasser mit etwas Spülmittel. Lasse das Wasser in dein Spülbecken ein und gib Spüli dazu. Dann legst du das aufgeklappte Taschenmesser hinein und säuberst es mit einem weichen Tuch an allen Stellen. Danach klappst du das Messer am besten mehrmals unter Wasser auf und zu, um feinen Schmutz zwischen den Klingen loszuwerden. Falls sich gröbere Verschmutzungen an dem Messer befinden, nimm einen Borstenpinsel oder einen Haarfärbepinsel zu Hilfe.

Von der Reinigung in der Spülmaschine rate ich dir strikt ab, da die Temperaturen hier eindeutig zu heiß sind und die Maschine mit Salz arbeitet, welches die Klinge beschädigen kann.

Nach dem du dein Taschenmesser gesäubert hast, muss es noch trocknen. Hierzu nimmst du ein trockenes Tuch und wischst das Messer komplett ab. Für engere Zwischenräume eignet sich beispielsweise ein Haartrockner, oder du versuchst es mit einem Wattestäbchen. Alternativ kannst du das Messer auch mit den Klingen nach unten aufhängen und warten, bis es getrocknet ist.

Zum Schluss musst du dein Taschenmesser noch ölen, damit die Gelenke beweglich bleiben. Am besten eignen sich hierfür spezielle Pflegeöle, die lebensmittelecht sind und Messingnieten nicht angreifen.

Für den Ölvorgang öffnest du jede Klinge, falls mehrere vorhanden, einzeln und gibst einen kleinen Tropfen Öl auf das Gelenk. Gegebenenfalls musst du das Öl mit einem Tuch oder einem Wattestäbchen verteilen, damit es besser in die engen Zwischenräume gelangt.

Taschenmesser musst du regelmäßig schärfen, um übermäßigem Verschleiß vorzubeugen. Dafür stehen dir verschiedene Art und Weisen zur Verfügung:

Schleifstein:

Das Schleifen mit einem Schleifstein nimmt recht viel Zeit in Anspruch, ist allerdings sehr fein und bringt in der Regel das beste Ergebnis.

Sobald dein Taschenmesser Anzeichen von stärkerem Verschleiß aufweist oder sehr stumpf ist, schleife es zunächst mit einem gröberen Schleifstein vor.

Daraufhin - beziehungsweise, wenn kein grober Verschleiß vorlag – nimmst du einen feinen Schleifstein und bearbeitest damit das Messer. Beachte bitte, dass ein bestimmter Winkel beim Schleifen eingehalten werden sollte: Je höher der Verschleiß ist, desto höher muss auch der Schleifwinkel sein.

Du schleifst dann solange, bis sich auf der Klinge ein entsprechender Grat (scharfe Kante, Auffaserungen oder Splitter) zeigt. So gehst du dann auch auf der anderen Klingenseite vor.

Zu guter Letzt schleifst du die Schneidkante noch mal mit einem sehr feinen Schleifstein und entfernst abstehende Grate. Dabei ziehst du das Messer vorsichtig am Schleifstein entlang.

Messerschärfer:

Im Gegensatz zum Schleifstein ist der Messerschärfer eine sehr einfache und schnelle Methode. Im Grunde genommen arbeiten die meisten Messerschärfer mit Schleifpapier. Es gibt aber auch Modelle, die beispielsweise mit einem Keramik-Schneidkopf versehen sind.

Die Vorgehensweise ist sehr einfach: Messerschneider sind Geräte, die mit einem Schleifschlitz und einem Haltegriff versehen sind. Packe mit der einen Hand den Haltegriff an und ziehe mit der anderen Hand das zu schärfende Messer durch den Schleifschlitz. Achte dabei darauf, dass die Klinge nach unten zeigt und du das Messer von vorne nach hinten ziehst. Nach ein paar Wiederholungen ist das Messer wieder scharf.

Wetzstahl:

Das Schleifen mit Wetzstahl ist ebenfalls eine sehr einfache und schnelle Methode. Du führst die Klinge schnell am Wetzstahl entlang und sie wird wieder scharf. Ein Nachteil ist allerdings, dass die meisten Wetzstähle die Klinge nur anschleifen und wieder gerade drücken. Im Grunde heißt das, dass die ursprüngliche Schärfe kaum wiederhergestellt werden kann.

Schleifsteine oder Messerschärfer liefern deutlich bessere Ergebnisse ab.