Satellitenschüsseln

Die Montage einer Satellitenschüssel ist wesentlich unkomplizierter, als du vielleicht denkst. Falls du zur Miete wohnst, solltest du die Montage allerdings vorher mit deinem Vermieter absprechen.

Anfangs solltest du dir aber vorallem Gedanken über den Anbringungsort und die Ausrichtung der Schüssel machen. Dabei gilt es die folgenden Punkte zu berücksichtigen:

Keine Objekte zwischen Satellit und Schüssel

Um einen störungsfreien Empfang aller Programme zu ermöglichen, darf kein Objekt zwischen der Empfangsschüssel und dem Satelliten stehen. Potenzielle Störquellen können Äst, Bäume, Nachbarhäuser oder Mauern sein.

Schutz vor Wind und Wetter

Damit du nicht ständig Ärger mit dem Wetter hast, solltest du für deine Satellitenschüssel einen möglichst geschützten Bereich suchen, eine Hauswand oder ein Dachvorsprung eigenen sich prima. Das Dach des Hauses eignet sich natürlich tendenziell am besten für die Montage, da hier freie Sicht zum Satelliten meist garantiert ist. Allerdings musst du im Winter vielleicht die Schüssel von Schnee befreien, was auf einem winterlichen Dach schwierig werden könnte.

Beeinträchtigung der Gebäudeoptik vermeiden

Vielen Hausbesitzern ist eine Satellitenschüssel ein Dorn im Auge, da sie oft zu Lasten der Optik geht. Hier bietet es sich an, wenn du dir vorab Gedanken um diese machst. Ist der Hintergrund eine weiße Hauswand, so eignet sich eine Satellitenschüssel mit weißem Schirm. Einige Bäume im Hintergrund können wiederum eine dunkle Satellitenschüssel farblich passend einbetten.

Gänzlich unwichtig ist hingegen die Aufhängehöhe der Schüssel, solange der richtige Winkel zum Satelliten bestehen bleibt. War bei damaligen terrestrischen Antennen eine gewisse Höhe nötig, ist dies bei einer Satellitenschüssel nicht der Fall.

Ist die Montage an der Hauswand oder dem Dach nicht möglich, dann hast du vielleicht noch Platz auf dem Balkon? Auch das Aufstellen hinter einer Fensterscheibe ist möglich, allerdings solltest du dann zu einer größeren Schüssel greifen, die auch eine größere Empfangsfläche bietet. Dies hat den Vorteil, dass die Schüssel vor den Witterungsbedingungen geschützt ist und die Optik des Hauses in keiner Form beeinträchtigt wird. Es kann allerdings sein, dass der Empfang bei einer nassen, verregneten Scheibe einbricht.

Ein LNB (Abkürzung für Low Noise Block) ist ein digitaler Empfangskopf, der sich an der vorderen Spitze der Satellitenschüssel befindet. Er wandelt die hohe Satellitenfrequenz in eine niedrigere Frequenz im Megahertz-Bereich um, sodass sich die Signale über ein Kabel zu deinem Receiver übertragen lassen. Das Kabel führt dann direkt vom LNB zu deinem Receiver beziehungsweise zu deinem Fernseher, der bereits über einen eingebauten DVB-S oder DVB-S2 Tuner verfügt. Für die Nutzung einer Satellitenschüssel ist ein LNB unabdingbar.

Beim Kauf musst du beachten, dass unterschiedliche LNBs auch unterschiedliche Frequenzbereiche abdecken. Hier schaffen sogenannte Universal-LNBs, die das gesamte Frequenzspektrum umwandeln können, Abhilfe.

Unterschieden wird je nach Anzahl der Teilnehmer, sprich der Anzahl der anzuschließenden Receiver. Die jeweilige Bauart entscheidet über die verfügbaren Ausgänge:

• Single LNBs eignen sich für einen einzelnen Anschluss
• Twin LNBs verteilen die Signale bereits auf zwei Umwandler
• Quad oder Quattro LNBs versorgen bereits mehrere Parteien im Haus mit Satellitenfernsehen, nämlich bis zu vier Teilnehmer
• Octo LNBs bieten insgesamt 8 Ausgänge, sodass sich mit einem solchen LNB praktisch das komplette Haus mit DVB-S versorgen lässt

Duo LNB sind nicht identisch mit Twin LNBs, sondern ermöglichen dem Empfang von gleich zwei unterschiedlichen Satelliten. Das bedeutet, dass sich Signale von beiden Astra Satelliten (5° Ost und 2° Ost) oder einem der beiden Astra und dem Hotbird Satelliten (13° Ost) empfangen lassen. Hier gibt es weiterführende Modelle, die sogar den parallelen Empfang von vier unterschiedlichen Satelliten ermöglichen.

In Deutschland ist der nahezu problemlose Empfang mehrerer Satelliten möglich. Der Satellit bestimmt maßgeblich, welche Sender empfangen werden können. Größere und internationale Programme sind meist über mehrere Satelliten verfügbar, da die Sender daran interessiert sind, möglichst viele Haushalte zu erreichen.

Astra

Der Hauptsatellit von Astra ist derzeit der Satellit Astra 3B, der sich auf der Orbitalposition 2° Ost befindet. Mit dieser Position deckt er Mitteleuropa - inklusive allen deutschsprachigen Ländern - ab. Ein weiterer Satellit befindet sich auf der Position 5° Ost.

Das Programm von Astra umfasst zahlreiche frei empfangbare deutsche Sender in HD. Das buchbare HD+ Sender-Paket bringt dir zudem private Sender in HD. Allerdings benötigst du dafür einen Receiver, der HD+ geeignet ist. Auch Sky nutzt die Astra Satelliten für seine Pay-TV Angebote.

Hot Bird

Hot Bird befindet sich 0° östlicher Richtung und gehört zur Gruppe der Eutelsat Satelliten. Er bietet eine ähnlich große Sendervielfalt wie Astra, mit teilweise sogar den selben Sendern. Viele Sender sind international, da der Satellit den gesamteuropäischen Raum abdeckt. Zahlreiche Spielfilm-, Sport-, Doku-, Nachrichtenprogramme werden dir geboten. Ein weiterer Eutelsat Satellit, der allerdings weniger Sender bietet, befindet sich in 0° Ost.

Türksat

Besonders für türkische Mitmenschen dürften die Senderangebote von Türksat interessant sein. Dieser schwebt auf der Position 42° Ost. Der Satellit sendet nicht ausschließlich türkischsprachige Sender, sondern auch weitere internationale Programme, ist aber in erster Linie auf die Landessprache des Zielpublikums ausgerichtet.

Für den Empfang gibt es mehrere Standards, die etabliert sind. Neben dem terrestrischen Empfang über Antenne (DVB-T) und dem Fernsehempfang per Kabel (DVB-C), ist bei der Nutzung einer Satellitenschüssel DVB-S der entscheidende Standard. Doch es gibt DVB-S und DVB-S2.

DVB-S2 hat nichts mit HD oder Nicht-HD zu tun, da sich auch über DVB-S Sender in HD-Auflösung empfangen lassen. Dennoch ist DVB-S2 mit HD gekoppelt, da im Vergleich zu DVB-S die Übertragungsleistung um 30% gestiegen ist. Somit ist die Übertragung von HD-Bildmaterial, welches leistungsintensiver als Standard-Bildmaterial ist, dank der gesteigerten Leistung auf DVB-S2 nur logisch. Da DVB-S2 die Weiterentwicklung ist, solltest du auf jeden Fall auf genau diesen Standard setzen. Weder Satellitenschüssel, noch LNB musst du zum Umsteigen austauschen, gegebenenfalls aber den Receiver deines Fernsehers. Wenn du bisher den in deinem Fernseher integrierten Tuner zum Satellitenempfang nutzen solltest, bietet sich ein Blick in die Spezifikationen deines TVs an, ob der vielleicht DVB-S2 schon von Haus aus unterstützt. Deine Satellitenschüssel empfängt - unabhängig vom Modell - alle dafür benötigten Signale.

Zu den Herstellergrößen im Bereich der Satellitenschüsseln zählt TechniSat. Dieser bietet Schüsseln in allen Größenordnungen, von beschaulichen 30 cm bis zu großen 120 cm Modellen. Besonders auffällig sind die “Smiley-Satellitenschüsseln”, die anstelle eines langweiligen Designs mit einem frechen Grinsen im knalligen Gelb daherkommen. Dies ist zwar nicht gerade unauffällig, dafür hast du aber einen tollen Blickfang an der Wand oder auf dem Dach.

Ein ebenfalls etablierter Hersteller ist Kathrein, der nicht nur Satellitenschüsseln, sondern auch zahlreiche LNBs im Sortiment hat. Die größten Schüsseln von Kathrein fallen sogar noch etwas größer aus als die von TechniSat. Über zwei Meter sind hier möglich.

Hersteller Fuba dürfte ein passender Kandidat im Rennen um die passende Satellitenschüssel sein, wenn du nach einem Modell mit bis zu maximal 100 cm Durchmesser Ausschau hältst.

Als Vorreiter in Sachen Flachantennen ist Selfsat einen Blick Wert. Dieser Hersteller bietet ausschließlich Flachantennen und präsentiert sich als Pionier in diesem Seitenbereich der Satellitenschüsseln.