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Wenn im Frühjahr alles blüht, kommst du an den Rhododendren nicht vorbei. Überall leuchten die ballartigen, schönen Blüten in verschiedenen Farben. Sie gehören zur Familie der Heidekrautgewächse und sind je nach Art und Sorte immergrüne, aber auch sehr anspruchsvolle Sträucher.
Man findet sie hauptsächlich auf der Nordhalbkugel – von Skandinavien über Italien bis nach Nordamerika. Aber auch in Australien, im Regenwald und in der subpolaren Tundra sind zwei Arten bekannt. In Afrika und Südamerika gibt es wiederum keine natürlichen Vorkommen. Die meisten Blütensträucher in unseren Gärten kommen aus Ostasien und sind Hybride. Aber auch hierzulande gibt es wunderschöne heimische Arten, die hauptsächlich im Alpenraum zu finden sind.
Damit du dich viele Jahre an deinen Rhododendren erfreuen kannst, habe ich dir in diesem Ratgeber wichtige Tipps und Infos zusammengefasst.
9 Fragen & AntwortenFAQ zum Thema Rhododendren
Welchen Standort brauchen Rhododendren?
Damit du dich an einem prächtigen Rhododendron erfreuen kannst, sollte der Boden und die Lichtverhältnisse den Bedingungen an seinem natürlichen Standort nachempfunden sein. Rhododendren wachsen in lichten Laubwäldern mit humusreichen, kalkarmen und feuchten Böden. Das Wurzelwerk ist flach und dicht mit sehr vielen feinen Wurzeln.
Sandige Böden füllst du am besten mit Laubkompost und Rindenhumus auf. Achte darauf, den Rhododendron nicht zu tief zu pflanzen und ihn anschließend mit einer Mulchschicht abzudecken. Bei dichten Lehmböden empfehle ich dir eine Drainageschicht aus kalkfreiem Kies.
Suche einen halbschattigen Standort, wo er genug Licht bekommt, aber vor der Mittagsonne geschützt ist. Expert:innen empfehlen, den Rhododendron zusammen mit einer Waldkiefer zu pflanzen. Ihre Nadelzweige bieten einen lichten Schatten und schützen ihn somit vor direkter Sonneneinstrahlung.
Bestimme Arten, wie die Yakushimanum-Hybride, mögen es jedoch auch gern sonnig.
Wann pflanze ich Rhododendren am besten?
Die Herbstpflanzzeit beginnt Anfang September und reicht bis in den November hinein. Bei der Pflanzzeit im Frühjahr empfehle ich dir April bis Mitte Mai – je nach Frostverhältnissen im Boden.
Als Kübelpflanze für Balkon und Terrasse ist der Rhododendron nur bedingt geeignet, da sich schnell Staunässe bilden kann. Hier solltest du auf zwergwüchsige Arten zurückgreifen und bei der Topfwahl folgendes beachten:
Die Blütezeit beginnt bereits im April. Die Knospen werden bei den meisten Arten bereits im Vorjahr gebildet. Pflanzt du sie an dem richtigen Standort, dann blühen sie im April und Mai in prächtigen Farben. Der Vorfrühlings-Rhododendron “Praecox” startet sogar schon im März.
Die heimischen Sorten sind dank ihrer ungefüllten Blüten bienenfreundliche Gewächse und bieten Hummeln, Bienen und anderen Insekten Nektar und Pollen. Die eingeführten Sorten sind hingegen nur zur Zierde gedacht.
Wie alt und groß werden Rhododendren?
Rhododendren gibt es in sämtlichen Größen - vom 15-Zentimeter-Zwergstrauch bis hin zum 20 Meter hohen Baum. Großblumige Hybriden werden circa drei bis vier Meter hoch.
In der Regel wachsen Rhododendren eher langsam mit bis zu zehn Zentimetern im Jahr. Es gibt aber auch schnellwüchsige Sorten.
Bei richtiger Pflege und am passenden Standort können die Sträucher sehr alt werden. Es gibt Exemplare, die 100 bis 115 Jahre alt sind.
Sind Rhododendren giftig?
Ja, die meisten Sorten sind giftig für Mensch und Tier. Das Gift sitzt sowohl in den Blättern als auch im Nektar und den Pollen. Deshalb solltest du darauf achten, bei der Pflege möglichst Handschuhe zu tragen und nicht unbedingt dort zu pflanzen, wo Kinder spielen. Aber es gibt auch einige ungiftige Arten, die von Hobbygärtner:innen jedoch nicht einfach auszumachen sind.
Typische Vergiftungserscheinungen sind:
gereizte Schleimhäute
Schweißausbrüche
Schwindel
allgemeine Übelkeit
Bei möglichen Symptomen, egal ob Mensch oder Tier, solltest du dich sofort in ärztliche Behandlung begeben beziehungsweise eine Tierarztpraxis aufsuchen. Kohletabletten und reichlich Flüssigkeitszufuhr können dabei erste Abhilfe schaffen.
Wie muss ich Rhododendren gießen?
Durch die flachen Wurzeln muss der Boden möglichst dauerfeucht sein. Im ersten Jahr und besonders bei Trockenheit ist regelmäßiges Gießen daher ein Muss. Achte darauf, dass du möglichst kalkfreies Regenwasser verwendest und in den Morgenstunden wässerst.
Wann und womit sollte ich Rhododendren düngen?
Rhododendren vertragen nicht jeden Dünger. Am besten düngst du deine neugesetzten sowie älteren Pflanzen regelmäßig im März oder April. Holzspäne oder organischer Rhododendron-Dünger eignen sich dafür gut. Wenn du eine Mulchschicht verwendest, solltest du diese vor der Düngung abnehmen und anschließend wieder aufbringen.
Ob dein Rhododendron gut versorgt ist, erkennst du an der dichten, dunkelgrünen Belaubung sowie reichlich Knospenaustrieb. Bei Bedarf kann eine Nachdüngung bis Ende Juni mit Blaukorn erfolgen.
Neben klassischen Düngern bietet auch Kaffeesatz wichtige Nährstoffe. Ein weiterer Vorteil ist, dass er leicht sauren Boden erzeugt. Die Kombination mit Hornspänen hat sich ebenfalls bewährt.
Wann und wie schneide ich Rhododendren?
Du musst Rhododendren eigentlich nicht schneiden, dennoch ertragen alte Pflanzen einen Rückschnitt bis ins alte Holz. Auch Formschnitte sind möglich, wenn die Rhododendren gut eingewurzelt sind. Der richtige Zeitraum, um Rhododendren zurückzuschneiden, ist im Februar und März sowie von Juli bis November.
Damit du dich an reichlich Blüten erfreuen kannst, solltest du bei den großblütigen Exemplaren die verwelkten Blüten gleich entfernen.
Sind Rhododendren winterhart?
Ja, Rhododendren sind winterharte Gehölze. Sie schützen sich vor Frost, indem sie ihre Blätter einrollen. Damit reduzieren sie die Verdunstung von wertvollem Wasser und können gut überwintern. Stehen sie jedoch an einem Ort, wo gern mal trockener Ostwind oder starke Wintersonne Einzug hält, dann empfehle ich dir eine Abdeckung mit einem Netz oder Vlies.
Weltweit gibt es circa 1000 verschiedene Rhododendron-Arten. Die Einordnung der verschiedenen Sorten ist relativ schwierig, da sie nicht einheitlich benannt sind.
Sie werden in eine Vielzahl von Sortengruppen eingeteilt, aus denen eine fast unüberschaubare Menge an Sorten hervorgeht. Die gängigste taxonomische Einordnung ist die nach Chamberlain.
Schon gewusst?
Das Wort Rhododendron kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Rosenbaum. Es wurde bis ins 17. Jahrhundert zunächst für den Oleander gebraucht.
Erst Carl von Linné hat trägt den Namen auf die Alpenrose übertragen, da seine Blüte einigen Rosenarten ähnelt.
Die größten und wichtigsten Arten sind die gedrungenen Yakushimanum-Hybriden mit einer Wuchshöhe bis einem Meter, die nicht winterharte Zimmer-Azalee mit ihren bauschigen Blüten sowie die großblumigen, immergrünen Hybriden.
In Europa kommen circa zehn Arten vor. Dazu gehören:
die Rostblättrige Alpenrose
die Bewimperte Alpenrose
die Lappland Alpenrose
die Gelbe Azalee
der Pontische Rhododendron
der Smirnows Rhododendron
der Ungerns Rhododendron
der Sumpfporst
Die Japanische Azalee ist eine der bekanntesten, nichteuropäischen Art. Bei den meisten Sorten färbt sich das Laub im Herbst in einer schönen roten Farbe. Im Sommer haben die Blätter dann ein sattes Grün mit einer blaugefärbten Unterseite.
Tolle verwilderte Arten sind zudem im Südwesten von Irland zu finden. Dort gibt es ganze Wälder mit verwilderten Rhododendren.
In diesem Video findest du noch ein paar Infos zu den verschiedenen Sorten und der Pflege:
Leider sind auch Rhododendren anfällig für Krankheiten. Welke Blätter, schwarze Knospen oder braune Blätter sind meist eindeutige Anzeichen für eine geschwächte Pflanze. Wenn der Boden zu viel Staunässe bietet, macht sich das sogenannte Triebsterben breit. Die Welkekrankheit geht so weit, dass ganze Zweigpartien und im schlimmsten Fall das komplette Gewächs absterben.
Hier musst du schnell reagieren und die Triebe bis in den gesunden Bereich zurückschneiden. Desinfiziere anschließend unbedingt das Schnittwerkzeug und behandle den Rhododendron, bei schwerem Befall, mit einem Fungizid.
Pilzinfektionen
Auch viele braune Blätter sind ein Anzeichen von einer Pilzerkrankung. Hier gibt es verschiedene Arten und Auslöser. Der häufigste Pilzbefall wird von der Rhododendronzikade ausgelöst, welche ihre Eier in den Blütenknospen ablegt und dabei einen Pilz überträgt, der zum Knospensterben führt. Dies erkennst du an dunklen Härchen auf den Knospen.
Um einer Ausbreitung des Pilzes vorzubeugen, solltest du schnell gegen die Zikaden vorgehen. Kontrolliere deshalb regelmäßig die unteren Blattseiten nach gelb-grünen Larven und verwende beispielsweise das biologische “Schädlingsfrei Neem”.
Die Blattfleckenkrankheit entsteht meist bei einer feucht-warmen Witterung. Da sie nicht groß Schaden anrichtet, kannst du einfach die befallenen Blätter entfernen und entsorgen.
Auch der Rostpilz (Rhododendronrost) macht vor Rhododendren nicht halt. Ebenso wie die Blattfleckenkrankheit hinterlässt er gelb-bräunliche Flecken auf dem Laub. Dieses sollte ebenfalls schnellstmöglich entfernt und die Pflanze bei Bedarf mit Fungizid behandelt werden.
Den Echten Mehltau erkennst du an einem weißen, mehlartigen Belag auf der Blattoberseite. Dieser tritt jedoch meist bei den sommergrünen Azaleen in Erscheinung. Trockene Böden und starke Temperaturschwankungen sind hier oft der Auslöser.
Wenn du nicht gleich zu einem Fungizid greifen möchtest, bietet sich auch eine Mischung aus Backpulver, Rapsöl und Wasser an.
Japanische Azaleen werden auch gern mal von der Ohrläppchenkrankheit befallen. Dabei bilden sich an den Blatträndern Wucherungen. Wenn du die betroffenen Blätter rechtzeitig entfernst und entsorgst, kannst du auf eine zusätzliche Fungizid-Behandlung verzichten.
Chlorose
Gelbe Blätter deuten zudem auf eine Chlorose hin. Diese entsteht durch einen Eisenmangel, welcher häufig auf einen Kalküberschuss beziehungsweise einen zu hohen pH-Wert des Bodens zurückgeht.
Hier kannst du Abhilfe schaffen, indem du rechtzeitig kalkfreies Wasser verwendest oder den Rhododendron umpflanzt.
Aber auch Stickstoffmangel färbt die Blätter nach und nach gelb, bis die älteren Blätter dann irgendwann abfallen.
Weitere Schädlinge
Des Weiteren gibt es noch den Dickmaulrüssler - einen Käfer, der buchtenartig angefressene Blätter hinterlässt und dessen Larven die Wurzeln schädigen. Gegen den nachtaktiven Schädling kannst du ganz einfach vorgehen, indem du einen mit Holzwolle gefüllten Blumentopf unter den Rhododendron stellst. Dickmaulrüssler verstecken sich tagsüber darin und du kannst sie dann ganz einfach einsammeln.
Da Rhododendren keine Tiefwurzler sind, ertragen sie keine Wurzelkonkurrenz. Kombiniere deshalb am besten nur Stauden, Gehölze oder Bodendecker dazu. Die Auswahl an kompatiblen Pflanzen ist groß, so dass bestimmt etwas für deinen Geschmack dabei ist. Geeignete Begleiter sind unter anderem:
Funkien
Bergenien
Farne
Hartriegel
Zaubernuss
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