Lineale

Neben Füller, Bleistift, Radiergummi und Spitzer gehört das Lineal zu der Grundausstattung für die Schule. Es findet Einsatz beim Messen von Strecken im Mathematikunterricht, beim gründlichen Zeichnen von Diagrammen und beim ordentlichen Unterstreichen von Überschriften. Die Standardgröße beträgt 13 bis 15 Zentimeter - mit dieser Länge passt das Lineal in so gut wie jede Federtasche. Die tatsächliche Skala beträgt meist 10 bis 13 Zentimeter. Für den Kunstunterricht bedarf es zusätzlich eines Lineals mit einer Länge von 30 Zentimetern. Und in den höheren Schulklassen dürfen auch ein Geodreieck und Winkelmesser nicht fehlen. Unter der Kategorie Schulzubehör findest du praktische Sets, in denen alles enthalten ist, was für die Lösung von Geometrieaufgaben nötig ist.

Eltern, die auf der Suche nach einem Lineal für ihr Kind für die ersten Schuljahre sind, sollten darauf achten, dass bei der Herstellung auf die Zugabe von Phthalat verzichtet wurde. Dabei handelt es sich um einen Weichmacher, der sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Während einer Unterrichtsstunde wandert das Lineal schnell einmal in den Mund, wodurch die Möglichkeit besteht, dass der Körper das Phthalat aufnimmt.

Ein echter Hit im Klassenzimmer sind flexible Kunststofflineale. Die wildesten Verbiegungen können diesen absolut bruchsicheren Messinstrumenten nichts anhaben.

Holzlineale sind im Vergleich zu denen aus Kunststoff die umweltschonendere Variante. Zudem weisen sie eine höhere Bruchsicherheit und Stabilität auf. Dementsprechend sind sie jedoch auch etwas schwerer als Plastiklineale. Letztere werden zumeist aus Polystyrol hergestellt. Durch das Material erhalten die Lineale eine rauchgraue Farbgebung. Da der Kunststoff eingefärbt werden kann, findest du Lineale in vielen verschiedenen Farben.

Transparente Kunststofflineale haben gegenüber denen aus Holz den Vorteil, dass wichtige Daten nicht durch das Auflegen des Lineals verdeckt werden. Zudem lassen sich Verfärbungen an der Kante durch Tinte oder Filzstifte von Kunststofflinealen wesentlich leichter und erfolgreicher entfernen als von Holzlinealen.

Ingenieure, Maschinenbauer, Architekten und Bauzeichner greifen beim Erstellen von Technischen Zeichnungen inzwischen vornehmlich auf CAD (Computer-Aided-Design)-Programme zurück. Das klassische Konstruieren und Entwerfen mit Lineal und Bleistift auf dem Zeichenbrett gehört jedoch noch immer zum grundlegenden Handwerkszeug und ist nach wie vor Bestandteil der Ausbildung.

Beim Zeichnen mit der Hand, für die festgelegte Normen gelten, sind verschiedene Lineale, Schablonen und Zeichendreiecke unverzichtbare Hilfsinstrumente. Genaues Arbeiten ist bei dem Erstellen von Plänen äußerst wichtig. Hier ist dir eine Zeichenschiene behilflich. Dabei handelt es sich um ein Lineal, das auf der Zeichenplatte fixiert ist. Auf einer Nut wird die Schiene sowohl senkrecht als auch waagerecht verschoben. Dies erleichtert dir das exakte Zeichnen paralleler Linien.

Exaktes Darstellen von Kurven und Krümmungen

Für das genaue Zeichnen von Kurven, Krümmungen, Parabeln und Ellipsen per Hand steht dir eine Auswahl verschiedener Kurvenlineale zur Verfügung. Am gebräuchlichsten ist das dreiteilige Burmester-Kurvenset. Dieses bietet dir alles, was du zum Darstellen grundlegender technischer und mathematischer Aufgaben, wie Polynomkurven und Winkelfunktionen, benötigst. Darüber hinaus sind die, nach dem Mathematiker Ludwig Burmester benannten, Schablonen in vielen anderen Formen erhältlich.

Die häufig im Mathematikunterricht zum Erstellen von Funktionsgraphen verwendete Parabelschablone ist im Bereich des Technischen Zeichnens nur bedingt einsetzbar, da diese auf der Grundlage eines Koordinatensystems mit einem bestimmten Maßstab, der von deiner Zeichnung abweichen kann, gefertigt ist.

Nahezu universell einsetzbar sind flexible Kurvenlineale. Die meisten Modelle bestehen aus biegsamem Gummi oder Kunststoff, der sich an so gut wie jede Krümmung und jeden Kurvenverlauf anpassen lässt. Im Inneren sorgt ein Bleikern dafür, dass das Lineal stabil in Form bleibt. Dieses bietet dir die Möglichkeit, Kurven ohne Abweichung von einem Zeichenblatt auf ein anderes zu übertragen.

Zeichendreieck versus Geodreieck

Zeichendreiecke dienen dem Einzeichnen von Linien, die in einem bestimmten Winkel zueinander verlaufen. Die Dreiecke gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen. Diese unterscheiden sich bezüglich der Winkel, in denen die Schenkel zueinander stehen. Bei der einen handelt es sich um ein gleichschenkliges, rechtwinkliges Dreieck, bei der anderen um ein unregelmäßiges, rechtwinkliges Dreieck. Durch das richtige Anlegen und Kombinieren der beiden, zeichnest du ganz einfach und ohne aufwendiges Messen alle Winkel in einer Abstufung von 15 Grad (15°; 30°; 45°; 60° usw.).

Beim Darstellen und Messen von Winkeln, die nicht diesen Stufen entsprechen, kommt ein Winkelmesser oder eben ein Geodreieck zum Einsatz. Dieses kombiniert die Funktionen eines Winkelmessers mit denen eines Lineals und hat die Form eines gleichschenkligen, rechtwinkligen Dreiecks.

Details des Geodreiecks:

• verfügt über Linealkante mit Millimetereinteilung
• Nullpunkt ist mittig an Linealkante eingezeichnet
• 180° Winkelteilung
• Mittellinie zum einfachen Eintragen von rechten Winkeln
• Hilfslinien für das Zeichnen eines 45° Winkels
• senkrecht und waagerecht verlaufende Rasterlinien

Die Hypotenuse, also die längste Seite des Dreiecks, dient als Linealkante. Auf dieser befindet sich mittig der Nullpunkt. Rechts und Links von ihm befindet sich jeweils eine Skala in Millimetereinteilung zum Messen von Strecken.

Zum Einzeichnen oder Messen eines Winkels legst du einfach den Nullpunkt an den Scheitelpunkt an. Auf den Schenkeln befinden sich Markierungen, die jeweils einem Winkelgrad entsprechen. Positioniere das Dreieck so, dass der gewünschte Winkelgrad auf der Ausgangslinie aufliegt. Ziehst du nun einen Strich entlang der Linealkante, so stehen die Linien in dem entsprechenden Winkel zueinander. Um dir das Darstellen eines rechten Winkels und eines spitzen Winkels mit 45° zu erleichtern, sind für diese beiden Hilfslinien eingezeichnet, die dir ein exaktes Anlegen ermöglichen.

Zudem eignen sich Geodreiecke ideal, um eine Parallelverschiebung vorzunehmen.

Tafellineal / Whiteboardlineal

Vor allem in der Schule darf auf Seiten der Lehrenden ein Tafellineal nicht fehlen. Die gängige Länge für diese ist ein Meter. Da Darstellungen an der Tafel für gute Sichtbarkeit immer etwas größer sein müssen, verfügen viele der Lineale über eine Dezimeter-Skala, also eine Einteilung in Zehn-Zentimeter-Schritten. Einige Ausführungen verfügen über eine zusätzliche Zentimetereinteilung. Für Lineale dieser Größe empfiehlt sich ein Modell aus Kunststoff. Dieses ist leichter und langlebiger als Holz und erleichtert die Reinigung.

Die klassische Tafel hat in vielen Schulen bereits der neueren Variante, dem Whiteboard, Platz gemacht. Für diese gibt es ebenfalls spezielle Lineale. Viele von diesen unterscheiden sich vom Prinzip her nicht von Tafellinealen. Einige bringen jedoch kleine Details, speziell für den Einsatz am Whiteboard, mit - wie zum Beispiel Whiteboard-Schwämmchen im Griff. Die meisten Ausführungen sind magnetisch, wodurch sie dir umständliche Balanceakte ersparen.

Schneiderlineale

Auch beim Schneidern und Erstellen von Schnittmustern gehören verschiedene Mess- und Zeichenutensilien zu den wichtigsten Arbeitsinstrumenten. In jeden Nähkasten gehört ein Maßband, um am Körper Maß zu nehmen und Stoffe auf die richtige Länge zuzuschneiden. In der Regel haben diese eine Länge von 50 Metern und sind aus Kunststoff gefertigt. Die Skala in Zentimeterschritten ist beidseitig aufgedruckt. Besonders praktisch sind Rollmaßbänder, die aus einem Gehäuse herausgezogen werden und sich auf Knopfdruck wieder einrollen.

Für aufwendigere Schnittmuster ist ein Schneiderlineal unabdingbar. Zur Grundausstattung gehört ein ungleichmäßiges, rechtwinkliges Dreieck, da häufig ein Rechteck als Ausgangsform dient. Mithilfe eines speziellen Kurvenlineals zeichnest du mit nur einem Schwung perfekte Rundungen, wie zum Beispiel für Armlöcher, Halsausschnitte oder Taillennähte.

Vielseitig einsetzbare Allrounder sind aus transparentem Plexiglas hergestellte Patchworklineale. Die Scheiben mit dem aufgedruckten Zentimeterraster eignen sich ideal für das Arbeiten mit dem Cuttermesser oder einem Rollschneider. Wie der Name bereits verrät, kommen die Lineale vor allem beim Patchworken, bei dem durch das Zusammennähen verschiedener kleinerer Stoffstücke ein kreatives Muster entsteht. Da dieses Design auch oft bei Quilts genutzt wird, sind die Schablonen auch unter dem Namen Quiltlineale bekannt.

Lineale für die Werkstatt

Da es in der Werkstatt oft mit schwereren Geschützen als im Büro, in der Schule oder beim Schneidern ans Werk geht, müssen auch die zum Einsatz kommenden Lineale andere Qualitäten mitbringen. Holz und Kunststoff halten der Beanspruchung in einer Werkstatt nicht allzu lange stand. Ein Lineal aus rostfreiem Stahl hingegen ist äußerst robust und verzeiht auch mal das Abrutschen mit dem Werkzeug. Zudem bringt die Herstellung aus Metall den wesentlichen Vorteil mit sich, dass die Lineale sich nicht so leicht verbiegen, was zu einer höheren Messgenauigkeit führt.

Genaues Messen ist vor allem bei der Herstellung von Einzelteilen, die in einem weiteren Schritt verbaut werden, von großer Wichtigkeit. Außerdem dienen einige Lineale der Ebenheitsprüfung. Aus diesem Grund findest du bei einem Großteil der Angebote eine Angabe über die Genauigkeitsklasse nach DIN 874. Die Normierung trifft Aussagen über die Ebenheitstoleranz, also die Gleichmäßigkeit der Oberfläche sowie die Parallelitätstoleranz, die sich auf die Parallelität der Seitenflächen bezieht. Die dahinter stehende, durch einen Schrägstrich abgetrennte Zahl (Beispiel: DIN 874/1) bezieht sich auf die Genauigkeitsklasse. Diese teilt dir mit, welche maximale Abweichung des Messwerts von der tatsächlichen physikalischen Größe aufgrund der Beschaffenheit des Lineals auftreten kann.