Ratgebertext zu Kompasse

Eine Frau mit Kompass sucht die richtige Richtung auf einem Berg

Wer braucht in Zeiten von Smartphones und Co. heute überhaupt noch einen Kompass?

Warum ein Messinstrument? Um dich auch im unwegsamen Gelände orientieren zu können, wäre die erste Antwort. Natürlich kannst du das Smartpone mit seiner Standorterkennung benutzen, aber sicherlich hast du schon die Erfahrung gemacht, dass gerade der Technik im Outdoor Bereich ihre Grenzen gesetzt sind.

Mit dem Kompass kannst du auch bei widrigsten Wetterbedingungen die Himmelsrichtung bestimmen und sogar einen Navigations-Kurs sowie eine Peilrichtung vornehmen, um sicher ans Ziel zu gelangen.

7 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Kompasse

Ein Kompass funktioniert mithilfe einer frei schwingenden Magnetnadel, die sich aufgrund des Erdmagnetfeldes in Nord-Süd-Richtung ausrichtet. Du kannst damit die Himmelsrichtungen bestimmen, indem du den Kompass waagerecht hältst und dich so drehst, dass die Nadel auf die entsprechende Markierung der Kompassrose zeigt.

Du legst den Kompass auf die Karte und drehst sowohl Karte als auch Kompass, bis die Nadel des Kompasses auf die Nordmarkierung der Karte zeigt. Jetzt kannst du die Karte und den Kompass zusammen nutzen, um deine aktuelle Position zu finden und einen Weg zu deinem Ziel zu planen.

Du kannst deinen Standort bestimmen, indem du Peilungen von bekannten Landmarken nimmst. Dafür richtest du die Kompassnadel auf die Landmarke aus und liest den Winkel ab, den sie zur Nordrichtung bildet. Mit mehreren solchen Peilungen auf einer Karte kannst du deinen Standort triangulieren.

Die Missweisung ist der Winkelunterschied zwischen geografischem Norden und magnetischem Norden. Um damit umzugehen, musst du den Wert der lokalen Missweisung ermitteln und diesen auf deine Kompassmessung anwenden, entweder indem du ihn addierst oder subtrahierst, je nachdem, ob du dich östlich oder westlich des magnetischen Nordpols befindest.

Um deinen Kompass zu pflegen, solltest du ihn sauber und trocken halten, direkte Hitzeeinwirkung vermeiden und darauf achten, dass er nicht in der Nähe von starken Magneten gelagert wird, um die Magnetnadel nicht zu beeinträchtigen. Überprüfe auch regelmäßig die Flüssigkeitsfüllung und die Freiheit der Nadelbewegung.

Wenn dein Kompass Blasen hat, liegt das meist an Temperaturschwankungen oder einem Leck. In kühlerer Umgebung können kleine Blasen verschwinden. Bei größeren Blasen, die die Lesbarkeit beeinträchtigen, solltest du jedoch über eine Reparatur oder den Erwerb eines neuen Kompasses nachdenken.

Nein, in einigen Regionen der Welt, insbesondere in hohen Breitengraden nahe den magnetischen Polen, kann die Kompassnadel ungenau werden oder sogar feststecken. In solchen Gegenden benötigst du möglicherweise spezielle Kompasse, die für diese Bedingungen ausgelegt sind oder musst andere Navigationsmethoden verwenden.

Der ewige Trendsetter

Das Gerät wird seit Jahrtausenden von der Menschheit verwendet. Der Magnetkompass ist dabei die älteste Ausführung. Neben den einfachen Standardmodellen gibt es auch elektronische Geräte, welche mit einem Fluxgate-Magnetometer oder einem Hall-Sensor versehen sind. Auf keiner Outdoor Expedition dürfen diese Geräte fehlen.

Du willst mehr über die Geschichte und die richtige Anwendung von einem Kompass erfahren? Dann schaue dir dieses kurze Video an:

Für deine Navigation im Gelände und in der Freizeit findest du für jeden Einsatz das richtige Modell. Sei es im Sport, auf See, für anspruchsvolle Tourengänger in Verbindung mit der Wanderkarte. Sogar um die heimische SAT-Anlage am Haus korrekt auszurichten, lässt sich das jeweilige Produkt verwenden.

Vor- und Nachteile

Für deine Orientierung in der Natur gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Wege zu finden und Touren zu planen sowie je nach Bedarf auszurichten. Wer einen Kompass haben möchte, sollte dabei die Vor- und Nachteile im Blick behalten und das Instrument selbstverständlich pfleglich behandeln.

Vorteile

Nachteile

  • Zeigt auch bei schlechtem Wetter die Richtung ab
  • Ist unempfindlich gegen Klima und Temperatur
  • Äußere Einflüsse im Gebirge, Täler, auf dem Meer oder in der Wüste machen dem Gerät nichts aus
  • Funktioniert unabhängig von Akku und Stromnetz
  • Kann keinen unerwarteten Softwarefehler bekommen
  • Benötigt kein Update
  • Längere Peilstrecken können ausführlich bearbeitet und ausgeführt werden
  • Ein hochwertiges Messinstrument im Metallgehäuse arbeitet immer und hält viele Jahre
  • Individuell einsetzbar
  • Ungenauigkeiten bei Eisenvorkommen
  • Gefahr der Abdrift auf See
  • Verdampfen von Flüssigkeiten
  • Luftbläschen im Inneren
  • Beschlagen der Kugel
  • Reagiert empfindlich auf jede Bewegung
  • Elektronische Kompassgeräte benötigen eine Stromzufuhr
  • Günstige Kunststoff-Modelle gehen relativ oft kaputt

Nahaufnahme, die zeigt, wie der Kompass nach Norden zeigtAlles im Norden?

Nicht nur die Pole wirken auf den Kompass. Sondern auch magnetische Teilchen und Metalle wie Erz im Gestein und in der Erde erleichtern die Orientierung mit diesem Instrument. Diese lenken die Kompassnadel ein wenig ab und sorgen beim Wandern oder auf See für geringe Abweichungen.

Tatsächlich entspricht der magnetische Nord- und Südpol, nicht den geographischen Punkten. Gerade bei der Navigation auf See wird dies als Missweisung bezeichnet. Jedoch irrt sich das Gerät niemals derart, dass du dich nun hoffnungslos verirrst.

Die Kompassnadel selbst agiert wie ein kleiner Magnet und unterliegt dem Magnetfeld der Erde. Die Nadel ist an beiden Enden genau wie unsere Erde mit je einem Pol ausgestattet. Diese Pole stoßen sich gegenseitig ab und das ist der Grund, weshalb die Kompassnadel stets zuverlässig selbst im tiefsten Bergwerk nach Norden zeigt.

Klassischer Wegweiser aus Holz in eine BergregionOrientierung bewahren!

Wer sich in der freien Natur bewegt ist zumeist gut vorbereitet und plant seine Touren im vorab. Wie bei deinem Messinstrument sind auch Karten stets nach Norden ausgelegt.

Gute abwischbare Wanderkarten können mit verschiedenen Zielpunkten immer wieder neu beschriftet und bei Bedarf mit dem Gerät abgeglichen werden, um die Richtung zu bestimmen. Bist du lieber auf eigene Faust im Gelände und möchtest deine Navigation spontan vornehmen, dann ist der Kompass dein wichtigster Begleiter.

Zur besseren Orientierung benutzt du diverse Punkte in der Natur wie zum Beispiel einen Baum oder den nächstgelegenen Berg. Zusätzlich solltest du der Sicherheit halber eine Karte der Umgebung verwenden, die du mit dem Gerät abgleichst. Gerade für Kinder und Jugendliche bieten solche angeleiteten Herausforderungen viel Vergnügen und intensive Lernerfahrungen, sich selbstbestimmt zurechtzufinden.

Für den Sport und beim Outdoor Vergnügen solltest du dabei einen guten Marschkompass verwenden.

Leichte Handhabung!

Bist du zu Pferd, dem Fahrrad oder zu Fuß im Gelände unterwegs und musst die Himmelsrichtung oder den Weg bestimmen. Dann kannst du dein Messinstrument mit der Wanderkarte gemeinsam verwenden. Das Trageband des jeweiligen Modells dient dir dabei zusätzlich als Verlängerung. Hat dein Marschkompass sogar einen Drehring, dann musst du den Richtungspfeil nur auf N für Nord stellen. Dabei darfst du deinen Kompass nicht mehr in seiner Lage verändern. Die Kompassnadel weist dir den Weg, selbst im dichtesten Nebel.

Hast du zumindest ausreichend Sicht und musst unbekannte Geländemarken anpeilen, dann kann dir der Kompass-Spiegel durch seine Peilvorrichtung helfen, den Weg exakter zu bestimmen. Das Kreuzpeilen wird dagegen hauptsächlich für die Küsten- und Seenavigation verwendet.

GPS als Alternative?

Wanderer am Strand sucht seine Koordinaten mit Hilfe eines GPS-EmpfängersFür den Stadterkunder reicht durchaus das Handy, doch zum Orientieren in der Natur oder auf See, nicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, beschafft sich einen Allround-Kompass mit GPS. Beides gibt es auch als Einzelgerät, mit denen du wirklich absolut perfekt ausgestattet bist. Denn während ein Messinstrument ohne Energiezufuhr arbeiten kann, benötigt der GPS-Empfänger durchaus einen Akku und je nach Einsatz einen Netz- oder Solarbetrieb zum Aufladen.

Das GPS kann vorher mit allen wichtigen Wegpunkten eingelesen werden, aber es kann nur etwas mit vektorisierten Daten anfangen. Der nicht elektronische Kompass dient der Gewissheit auch bei einem kompletten Satelliten- und Netzausfall, zu funktionieren. Das GPS hat zudem seine Schwierigkeiten in dichten Wäldern und bei extremen Wetterbedingungen zum Beispiel im Gebirge.

Wer sich jedoch nur auf die Technik allein verlässt, steht womöglich am Ende verloren im Outback da. Zumindest kannst du beim GPS, sofern der Akku noch im Betrieb ist, deine Koordinaten an die nächstgelegene Rettungsstelle weitergeben.

Kombiniert, denn doppelt hält besser!

Für den reinen Outdoor Betrieb ist eine Kombination aus beiden Geräten sinnvoll. Denn während das technische Gerät bei optimalem Empfang immer deinen Standort bestimmt, blickst du mit dem Messinstrument in die tatsächliche Bewegungsrichtung.

Für den Sport möchte man so wenig Ballast wie nötig mit sich führen. Deshalb gibt es oft Kombi-Geräte, die beides vereinen. Hierbei wird sowohl ein GPS-Sender verwendet, der kaum größer als eine Armbanduhr ist, als auch ein Magnetkompass, der jede Bewegung vom Gürtel mitmacht. Für das GPS musst du die korrekten Daten und Koordinaten einpflegen oder dir zumindest die jeweiligen Updates regelmäßig herunterladen.

Ein Kompass dagegen benötigt so etwas nicht. Natürlich ist eine aktuelle Streckenkarte unerlässlich. Insbesondere für großangelegte, mehrtägige Wanderungen ist eine hervorragende Ausrüstung das A und O, um sicher voran zukommen. Für den Notfall sowie für jede Art von Navigation und Orientierung gilt es hier, optimal ausgerüstet zu sein.

Für jeden Anspruch!

Frau am Berghang ermittelt die richtige Richtung mit einem Kompass - im Hintergrund ist das blaue Meer zu sehenGleichgültig ob du ein passionierter Segler oder Kanufahrer bist und gerne in tiefe Fluten abtauchst, solltest du mit möglichst leichtem Gepäck unterwegs sein. Gleiches gilt für Spaziergänger, Bergsteiger, Biker oder Reiter sowie auf Reisen und beim Wandern.

So liegt es am Ende an dir, wie komplex oder einfach ausgestattet das Messgerät für deine Freizeit oder im Sport sein soll. Teilweise möchte man auch an Geländewettbewerben teilnehmen, die gewisse Gerätschaften erfordern. Dann solltest du auf alle Fälle zu einem robusten Wander- oder Marschkompass greifen, der gern mit der Karte benutzt wird. Durch seine fluidgedämpfte Nadel und die sehr kurze Einpendelzeit arbeitet das Gerät präzise und zuverlässig.

Dein großer Vorteil ist dabei die lange Anlegekante für Wanderkarten und eine Grundplatte aus Acryl mit maßstabsgetreuer Skala. Für besonders anspruchsvolle Touren in schwergängigen Gegenden eignet sich ein Modell mit Spiegel und Peilvorrichtung.

Ein Kreiselkompass arbeitet dagegen ohne die Ausnutzung des Erdmagnetfeldes und ist schon für die Jüngsten ein ideales Einsteigermodell. Für lange Bootstouren empfiehlt sich ein hochwertiger Peilkompass zur Orientierung. Desgleichen greifen Sporttaucher gern zu einem Taucherkompass mit Leinenzug nebst Peilkonsole, welcher sich leicht am Neoprenanzug oder am Handgelenk befestigen lässt. Ein Kreiselkompass ist wunderschön anzusehen. Allerdings durch seine aufwendige Beschaffenheit und Größe denkbar ungeeignet für den eher spartanisch ausgerichteten Outdoor Liebhaber. Es sei denn, du möchtest ihn fest im Camper oder einem Segelboot installieren.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Klassischer alter Kompass liegt auf eine Weltkarte

Die Entscheidung für den Kompasskauf solltest du vom Einsatz abhängig machen. Brauchst du ihn zur einfachen Orientierung in der Natur, dann reicht ein Taschen- oder Dosenkompass, der sich mit allen Wanderkarten wunderbar ergänzen lässt. Für abgelegene Outdoor Touren sei jedoch zu einem soliden Marschkompass geraten.

Ein Messinstrument aus Kunststoff bietet den Vorteil der günstigen Anschaffung. Er ist leicht und funktioniert in jeder Situation zuverlässig. Der Nachteil ist, dass er bei unsachgemäßem Gebrauch rasch kaputtgehen kann.

Besser ist es, ein wenig mehr Geld auszugeben und sich viele Jahre Freude an seinem Outdoor Begleiter zu erfreuen. Mit Flüssigkeit befüllte Modelle haben sich in dem Fall durchaus bewährt. Diese sind mit Öl oder Glycerin befüllt. Jedoch kann es bei starken Temperaturunterschieden sowie Luftdruckveränderungen zu Verdampfung der Flüssigkeit und zu Luftbläschen innerhalb der Kugel führen. Bei zu viel Verlust an Flüssigkeit kann sich im schlimmsten Fall ein konstanter feuchter Nebelfilm innerhalb der Kugel bilden. Ein stabiles Metallgehäuse lässt Flüssigkeitsverlust weniger auftreten, vor allem bei hohen Lufttemperaturen. Einige Messinstrumente können sich auch einfach nachfüllen lassen.

Ein Messinstrument darf niemals fallen gelassen werden. Selbst die viel gerühmten Schweizer Gläser vertragen einen Bergsturz nicht immer, zumal auch das Innere des Kompasses dadurch argen Schaden erleiden kann. Deshalb wird er zumeist gut gesichert am Körper getragen. Generell solltest du einem robusten Schwimmkompass bevorzugen, der zudem noch mit einem drehbaren Ring versehen ist.