Ratgeber Klaviere

Das Klavier ist eines der bedeutendsten Instrumente auf der Welt. Nicht nur in Orchestern oder Opern ist ein Klavier unabdingbar, auch in der heutigen Popmusik bildet es einen soliden Background. Aber auch als Soloinstrument erzeugt es einen so vollen Sound, dass auf andere Instrumente verzichtet werden kann. Das Klavier, auch Pianoforte (kurz Piano) genannt, ist ein traditionsreiches Tasteninstrument, das aber auch zu der Gruppe der Saiten- und Schlaginstrumente gehört.

Die Tonerzeugung erfolgt über die Klaviatur (Tasten), wenn man diese betätigt, setzen sich Hämmer in Bewegung, die die Saiten anschlagen und wieder zurückprallen. Zur selben Zeit lösen sich Dämpfer von den Saiten, die oben bleiben, bis die Taste losgelassen wird. Die Ton- und Klangvielfalt des Klaviers ist einmalig. Es zu spielen ist mit Sicherheit nicht einfach, wenn man sich an Kompositionen von Mozart versucht. Aber ein bisschen Musik kann fast jeder mit dem Klavier erzeugen, und wenn es der Flohwalzer ist, da es nicht so schwierig zu bedienen ist, wie zum Beispiel eine Trompete.

7 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Klaviere

Beim Kauf eines Klaviers solltest du zunächst deine persönlichen Bedürfnisse analysieren: Ob du Anfänger oder fortgeschrittener Spieler bist, wie viel Platz du hast und welche Art von Musik du spielen möchtest. Probiere verschiedene Instrumente aus, um ein Gefühl für die Tastatur und den Klang zu bekommen, der dir zusagt.

Die regelmäßige Pflege deines Klaviers umfasst das Staubwischen mit einem weichen Tuch, die Vermeidung von direktem Sonnenlicht oder Heizungsluft, um Risse im Holz und Stimmungsverlust zu verhindern, und das professionelle Stimmen lassen in regelmäßigen Abständen, je nach Nutzung und klimatischen Bedingungen.

Ein Klavier ist in der Regel kleiner und weniger kostspielig als ein Flügel und eignet sich gut für kleinere Räume. Der Hauptunterschied liegt in der Mechanik und der Klangqualität: Flügel haben eine horizontal liegende Saitenanordnung, was zu einem volleren Klang und einer reichhaltigeren Klangfarbe führt, während Klaviere eine vertikale Bauweise haben und dadurch platzsparender sind.

Ein Klavier sollte mindestens einmal jährlich gestimmt werden, allerdings hängt dies auch von der Häufigkeit der Nutzung, den klimatischen Bedingungen und der Qualität des Instruments ab. Bei häufigem Gebrauch oder nach einem Umzug ist es ratsam, das Klavier öfter stimmen zu lassen.

Ein Klavierumzug sollte immer mit großer Sorgfalt und vorzugsweise von Fachleuten durchgeführt werden, um Schäden zu vermeiden. Stelle sicher, dass der Transportweg frei von Hindernissen ist und das Klavier während des Transports und im Fahrzeug sicher verankert wird. Es ist auch wichtig, das Klavier nach dem Umzug wieder fachgerecht zu stimmen.

Um Klavier zu lernen, kannst du Privatunterricht bei einem Lehrer nehmen, einer Musikschule beitreten oder Online-Kurse und Apps nutzen. Wichtig ist regelmäßiges Üben, das Setzen realistischer Ziele und das Erlernen von Notenlesen und Musiktheorie, um deinen Fortschritt zu unterstützen.

Die Pedale am Klavier erweitern die klanglichen Möglichkeiten des Instruments. Das rechte Pedal, das Sustain-Pedal, hält die Töne länger an, auch nachdem du die Tasten losgelassen hast. Das linke Pedal, das Una Corda-Pedal, verringert die Lautstärke und ändert den Klangcharakter, indem es die Hämmer näher an die Saiten bringt oder bei älteren Modellen die Tastatur leicht verschiebt, so dass die Hämmer weniger Saiten anschlagen.

Flügel oder Pianino: Die unterschiedlichen Bauformen

Die zwei am meisten verbreiteten Bauweisen sind der Flügel und das Pianino. Ein Flügel steht frei im Raum, während Resonanzboden, Raste und Besaitung parallel zum Boden verlaufen, im Gegensatz zu dem Pianino, bei dem dies senkrecht zum Boden ausgerichtet ist. So kann man es direkt an die Wand stellen, was Platz spart. Die Bauteile des Flügels und des Pianinos sind identisch, außerdem sind beide Instrumente mehrchörig.

Jedoch gibt es aufgrund der Anordnung der Klanganlage klare Unterschiede im Klang zwischen Flügel und Pianino. Während bei dem Flügel der Klang nach oben und unten hin strahlt, wird er bei dem Pianino nach vorne und nach hinten abgestrahlt. Außerdem ist bei dem Flügel eine differenziertere Klanggestaltung möglich. Man kann seine Spielweise anpassen, da man das Gewicht des Hammers direkt an der Taste spürt. So sind unzählige Klangvarianten mehr möglich als bei einem Pianino. Auch die Pedale wirken unterschiedlich, während bei einem Flügel das Treten des linken Pedals eine Klangfarbenänderung herbeiführt, wird bei dem Pianino der Klang lediglich etwas leiser. Da das Zurückfallen der Hämmer bei einem Flügel durch die Schwerkraft unterstützt wird, kann außerdem der gleiche Ton schneller hintereinander angeschlagen werde, als es bei einem Pianino der Fall ist.

Aufbau, Klaviatur und Pedale: Worauf sollte ich achten?

Das Gehäuse eines Klaviers besteht aus Holz, genauso wie der Resonanzboden und der Stimmstock. Die Saiten bestehen jedoch aus Metall und der Rahmen, der das Gerüst bildet, aus Gusseisen. Eine Oktave besteht aus den Stammtönen C, D, E, F, G, A, H, die auf den weißen Vordertasten liegen. Zwischen ihnen sind die Halbtontasten angelegt. Die meist schwarzen Tasten geben die Töne Cis/Des, Dis/Es, Fis/Ges, Gis/As, Ais/B wieder. Insgesamt ist ein Klavier mit 88 Tasten, 52 weißen und 36 schwarzen, ausgestattet. Außerdem lässt sich der Klang durch die Betätigung der Pedale ändern.

Das rechte Pedal wird auch Fortepedal genannt. Die Dämpfer der Saite werden aufgehoben, sodass der Ton nach dem Anschlagen weiterklingt und die Saiten mit einem volleren Klang schwingen. Das linke Pedal ist das Pianopedal. Die Hämmer rücken näher an die Saiten, sodass sie nicht ihre volle Kraft entfalten können. Außerdem werden die Hämmer ein wenig verschoben und so können nicht alle Saiten getroffen werden, was die Klangfarbe verändert. Das mittlere Pedal ist das Moderator- oder Tonhalte-Pedal. Nicht jedes Klavier ist mit einem mittleren Pedal ausgestattet, das unterschiedliche Funktionen haben kann, z.B. dass das Instrument leiser wird oder einen anderen Klang erhält.

Klassik seit dem Mittelalter: Der Aufstieg des Klaviers

Die Vorgänger des Klaviers waren unter anderem das Cembalo und das Clavichord. Bereits im 15. Jahrhundert spielte man auf Instrumenten, die auf der Hammertechnik beruhten. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts versuchte man ein Tasteninstrument zu entwerfen, dass eine dynamische Spielweise bietet. Bartolomeo Cristofori erfand als erster ein Cembalo, das laut und leise gespielt werden konnte. Dieses Instrument hatte bereits eine ausgeklügelte Mechanik und bot später eine Inspiration für den deutschen Klavierbauer Gottfried Silbermann. Die Entwicklung ging weiter, bis R. Wornum 1820 das erste Pianino baute und damit das Tafelklavier ablöste. Damals und auch heute galten Größen wie Mozart, Bach, Beethoven und Liszt als begnadete Pianisten und auch heute kennen wir moderne Pianisten, die man nur bewundern kann, wie zum Beispiel Jamie Cullum oder Lang Lang.