Kerzen

Kerzen werden nach ihren Formen, Größen, Anwendungsgebieten und Materialien unterschieden. Eine der gängigsten Kerzenarten ist die Stumpenkerze. Diese lange und runde, mal dünne und mal dicke Kerze kannst du zu jedem Anlass einsetzen.

In beinahe jedem Haushalt ist das Teelicht zu finden. Dieses kommt rund, flach und mit auslaufsicherer Schale daher. Teelichter kannst du zudem auch unter mit Duftöl gefüllte Kerzenständer stellen. Auf diese Weise setzt die Wärme den Duft des Öls in die Raumluft frei.

Während Stabkerzen als Universalkerzen bekannt sind, die aus den Kerzenrohstoffen Paraffin und Stearin gefertigt werden, bestehen Bienenwachskerzen aus einem hundertprozentig natürlichen Rohstoff - dem Bienenwachs. Diese Produkte verströmen beim Abbrennen einen angenehmen Honiggeruch.

Votivkerzen sind kleinere Modelle, die in einer speziellen Glockenform daherkommen, damit sich das Kerzenwachs vollständig und gleichmäßig verflüssigt. Dahingegen sind Rustik-Kerzen durchgefärbte Kerzen mit einer rustikalen beziehungsweise marmorierten Oberfläche. Diese Modelle findest du in vielen Kerzengrößen und Farben sowie als Stumpenkerzen, Kugelkerzen, Mehrdochtkerzen und Stabkerzen.

Darüber hinaus findest du unter anderem diese Kerzen:

• Duftkerzen
• Adventskerzen
• Weihnachtskerzen
• Tortenkerzen
• Schwimmkerzen
• Taufkerzen

Hochwertigen Kerzen sind in der Regel größere Mengen Stearin beigemischt, wodurch der Wachskörper fester wird und sich seine Brenndauer verlängert. Gleiches gilt für Kerzen aus Bienenwachs. Diese Rohstoffe machen Kerzen schwerer, wodurch diese länger brennen.

Generell weisen dichtere, schwerere Kerzen eine längere Brenndauer auf, da bei der Herstellung mehr Material verwendet wird. Am effektivsten sind dabei im Wachsbad gezogene Kerzen, welche am längsten und gleichmäßigsten abbrennen.

Eine Kerze erreicht an ihrer Flamme eine Hitze von 1400 Grad Celsius. Da sich die Wärme verteilt, den umliegenden Raum wärmt und aufsteigt, besteht die Möglichkeit, kleine Räume mit Kerzen zu heizen.

Kerzen weisen jedoch keine gleichwertige Heizleistung im Vergleich zu einem Heizkörper auf. Für einen kleinen, isolierten Raum benötigst du eine Vielzahl an Kerzen, um diesen ein wenig zu erwärmen.

Handelsübliche Paraffin-Teelichter verfügen je nach Beschaffenheit des Dochtes und der Flamme über eine Heizleistung von etwa 30 bis 40 Watt.

Gute Paraffinkerzen brennen gleichmäßig ab und entwickeln keinen oder kaum Ruß. Neben Kerzen aus Rapswachs sind auch Kerzen aus Sojawachs in der Regel hochwertiger und verbrennen beinahe rußfrei.

Auch, wenn du die Qualität von Kerzen vor dem Kauf schlecht einschätzen kannst, stellt das RAL-Gütezeichen einen Anhaltspunkt dar. Produkte, die damit gekennzeichnet sind, unterliegen einer Prüfung mit Blick auf hochwertige Rohstoffe sowie raucharmes und tropffreies Abbrennen.

Kerzen aus Stearin sind die bessere Variante, da Paraffin ursprünglich ein Abfallprodukt bei der Schmierölproduktion ist, welches in den vergangenen Jahren durch moderne Herstellungsverfahren kaum noch anfällt. Aus diesem Grund importieren europäische Kerzenhersteller das benötigte Paraffin zunehmend.

Paraffin ist so beliebt, da es nach den Kriterien der EU-Richtlinien als ungefährlich eingestuft wird. Die Einsatzmöglichkeiten als Brennstoff für Kerzen und als Bestandteil von Arzneimitteln oder in der Kosmetikindustrie sind daher vielfältig. Unterm Strich ist die Klimabilanz von Erdölprodukten jedoch stets negativ - das gilt auch für Kerzen aus Paraffin.

Stearinkerzen sind eine Alternative zu den herkömmlichen Paraffinkerzen. Dieser Rohstoff wird aus pflanzlichen oder tierischen Fetten und Ölen gewonnen. Stearinkerzen sind qualitativ hochwertiger, stabiler und spürbar schwerer, wodurch sie eine längere Brenndauer aufweisen. Zudem liegt der Schmelzpunkt von Stearin höher, denn Paraffinkerzen können bereits ab 40 Grad Celsius weich werden und sich verformen.

Da Stearin teurer als Paraffin ist, bestehen viele Kerzen auch oft aus einem Paraffin-Stearin-Gemisch. Bestehen nur bis zu zehn Prozent des Wachses aus Paraffin, darf eine Kerze als Stearinkerze verkauft werden.

Gut zu wissen: Achte bei Stearinkerzen im Sinne der Ressourcenschonung darauf, dass diese kein Palmöl beinhalten. Palmölfreie Alternativen bestehen beispielsweise aus Oliven- oder Kokosöl.

Kerzen aus Bienenwachs sind die umweltfreundlichste Variante, insbesondere, wenn das Wachs aus einer Bio-Imkerei stammt. Die goldgelben Kerzen liegen preislich zwar deutlich höher als Paraffin- oder Palmöl-Kerzen, sind dafür jedoch ein natürliches Produkt.

Mit nur 0,5 Prozent Marktanteil spielen die klassischen Wachskerzen jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Dies ist der Fall, da Bienenwachs ein knappes Gut ist. Steigt die Nachfrage, muss Wachs importiert werden, da in Deutschland nicht ausreichend produziert wird. Dies wirkt sich aufgrund des energieaufwendigen Transports jedoch nachteilig auf die Ökobilanz aus.

Im Vergleich dazu sind Paraffinkerzen weniger umweltfreundlich, da sie aus einem nicht nachwachsenden Rohstoff bestehen und somit als nicht nachhaltig zu betrachten sind.

Stearinkerzen werden zwar aus nachwachsenden Rohstoffen produziert, bestehen aber oft ausschließlich aus Palmöl, dessen Herstellung meist nicht sehr nachhaltig ist.

Insbesondere Kerzen mit ätherischen Ölen bewähren dich vor Mücken. Dabei empfehle ich dir unter anderem Öle wie Lavendel, Zitronengras oder Katzenminze.

Citronnella-Kerzen riechen nach Zitrone oder Limone. Auch dieser Geruch soll Mücken effektiv fernhalten. Dieser Inhaltsstoff kommt auch in Sprays oder Cremes gegen andere Insekten zum Einsatz. Zudem erhältst du dieses ätherische Öl auch für Duftlampen.

Kerzen brennen meist nicht vollständig ab, sodass ein Rest Wachs übrigbleibt. Mit den nachfolgenden Ideen schenkst du Kerzenresten ein neues Leben:

Grill- und Ofenanzünder selbst herstellen

Indem du Kerzenreste über einem Wasserbad schmilzt, kannst du eigene Grill- und Ofenanzünder herstellen. Dafür vermengst du das weiche Wachs mit Sägespänen und gibst die Mischung in eine Filtertüte oder eine Eierpackung. Nach dem Erkalten kannst du den Anzünder ganz einfach unter oder neben die Kohlen legen und anzünden.

Schuhe imprägnieren

Statt Geld für Imprägnierspray auszugeben, kannst du auch einfach Wachsreste verwerten, um deine Schuhe zu schützen. Reibe dafür deine Schuhe großzügig mit weißen Wachsresten ein und erwärme die behandelten Schuhe anschließend mit einem Föhn. Auf diese Weise schmilzt das Wachs und zieht transparent in die Fasern der Schuhe ein. Lässt du dein Schuhwerk über Nacht trocknen, ist es wasserabweisend.

Schmelzfeuer herstellen

Das Schmelzfeuer ist ein Keramiktopf mit einer Art Dauerdocht. Lege einfach alte Wachsstücke in die Keramikform und verbrenne diese nach und nach. Den Dauerdocht musst du nicht austauschen, da er nicht abbrennt, sondern lediglich das geschmolzene Wachs nach oben bringt. Schmelzfeuer sind sowohl für drinnen als auch für draußen geeignet.

Aus alten Kerzenresten kannst du ganz einfach neue Kerzen herstellen. Zum Kerzengießen musst du also kein neues Wachs kaufen. Weißen oder neutralen Kerzenresten kannst du beispielsweise mit Buntstiftresten eine neue Farbe verleihen. Deine DIY-Kerzen kannst du aber auch noch nach dem Kerzenziehen schön verzieren und dekorieren. Alternativ hast du die Möglichkeit, Wachsnuggets aus dem Bastelladen zu verwenden.

Im ersten Schritt mischst du die Kerzenreste oder Wachsnuggets. Dabei liefern auch verschiedene Farben ein tolles Ergebnis. Lasse das Wachs über einem Wasserbad schmelzen und gieße es flüssig in die gewünschte Form. Als Gießformen eignen sich beispielsweise Gefäße aus Keramik, Glas oder Porzellan. Hänge mit Hilfe eines Zahnstochers den Docht in das Gefäß und gieße das flüssige Wachs Schicht für Schicht hinein. Der Docht sollte circa zwei Zentimeter überstehen.