Ratgeber für Carports

Schwarzes Auto steht in einem Anbau-Carport aus Aluminium neben einem weißen Haus

Egal, ob freistehend oder als Anbau-Carport an der Hauswand - ein Carport bietet viele Vorteile, denn es schützt dein Auto vor Wind und Wetter. Viele Häuser lassen den Bau einer eigenen Garage nicht zu - hierfür ist ein Carport die platzsparende Alternative. Die Pfosten eines Carports nehmen auf dem Parkplatz zwar auch ein wenig Raum ein, sind bei vielen Hausbesitzer:innen dennoch eher geeignet. Je nach Anzahl der Autos kannst du diese unter einem einzelnen oder einem Doppelcarport wettergeschützt parken.

Für den Bau eines Carports kannst du aus einer Auswahl vieler verschiedener Bauarten deine bevorzugte Konstruktion wählen. Daneben unterscheiden sich die Produkte in ihren Materialien. Dabei bieten dir die verschiedenen Werkstoffe jeweils ihre eigenen Stärken und Schwächen. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Bauart und welches Material sich am besten für deine Zwecke eignet.

7 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Carports

Meist sind Carports in der Anschaffung günstiger als eine Garage und du kannst sie auch selbst bauen. Der Arbeits- und Materialaufwand ist zudem um einiges geringer.

Ich habe dir hier eine Übersicht der Vorteile zusammengestellt:

Vorteile Carport:

  • niedrige Anschaffungskosten
  • meist keine Baugenehmigung nötig
  • einfache Konstruktion
  • gute Belüftung

Vorteile Garage:

  • Diebstahlschutz
  • komplett geschützt vor Wind und Wetter
  • kann auch als Hobby- oder Abstellraum genutzt werden
  • sicher vor Frost

Bevor du in die Planung einsteigst, solltest du bei der Verwaltung nachfragen, ob dieses Projekt an dem gewünschten Standort überhaupt zulässig ist. Das Baurecht ist in einer spezifischen Landesbauordnung des jeweiligen Bundeslandes festgelegt. Ob es genehmigungsfrei ist, hängt von der Größe des Carports und des Standortes ab.

In der Regel darf bis zur Grundstücksgrenze gebaut werden. Ein freistehendes Modell benötigt meist mehr Raum, da die Pfosten an den Seiten einiges an Platz einnehmen. Wenn du dir einen Parkplatz mit deinen Nachbar:innenn teilst, dann ist eine genauere Absprache erforderlich, denn oftmals gehen die Pfeiler der Konstruktion über die Parkfläche hinaus.

Wenn du ein stabiles, frostsicheres Fundament für dein Carport möchtest, sollte der Untergrund tragfähig sein. Dazu hebst du die zu bebauende Fläche, je nach Lage, mindestens 80 bis 120 Zentimeter aus. Anschließend kannst du sie mit einer Schicht Schotter versehen, der verdichtet wird. Du kannst aber auch ein solides Punktfundament aus Beton gießen oder Rasengittersteine verlegen.

Für ein Carport eigenen sich vorimprägnierte Nadelhölzer, die sehr witterungsbeständig sind. Zudem sind Nadelhölzer leicht und robust.

Wenn du ein Wohnmobil in deinen Carport stellen möchtest, dann sollte die Einfahrtshöhe mindestens drei Meter betragen.

Der Vorteil bei einem Carport-Bausatz ist, dass alle Teile bereits vorgefertigt und statisch berechnet wurden. Diese gibt es sowohl in unterschiedlichen Breiten für ein oder mehr Fahrzeuge als auch mit einem Abstellplatz für Gartengeräte, Fahrrad oder Motorrad. Du musst dich dabei nur noch um ein Fundament kümmern.

Natürlich ist die Qualität eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl des Carports. Um in Deutschland einen Carport auf den Markt zu bringen, benötigt der Hersteller die Zertifizierung vom TÜV. Egal, wo du also einkaufst, solltest du auf dieses Zertifikat achten. Ansonsten ist ein Kauf aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen.

Carport selbst bauen – für mehr Gestaltungsfreiheit

Bei einem Selbstbau muss die Statik vorher von Fachpersonal berechnet werden. Wichtige Kriterien, die du außerdem bei der Planung eines Carport-Baus berücksichtigen solltest, sind die folgenden:

  • Platzbedarf
  • Konstruktion
  • Baumaterial
  • Fundament
  • Überdachung

Je nachdem, wofür der Abstellplatz genutzt werden soll, spielt natürlich die Größe des Carports eine Rolle. In den meisten Fällen wird ein Carport gebraucht, um einen Parkplatz zu überdachen. Fällt dieser schmaler aus, wird auf einen Einzelcarport zurückgegriffen. Ein Carport muss baurechtlich in der Regel eine Mindestgröße von 2,30 Metern in der Breite sowie fünf Metern in der Länge aufweisen.

Bei einem breiteren Grundstück ist ein Doppelcarport von Vorteil. Auch in dem Fall, dass zu deinem Haushalt nur ein Auto gehört, empfiehlt sich die breite Variante. Auf diese Weise kann dein Besuch ungehindert bei dir parken, ohne lange nach einem öffentlichen Parkplatz Ausschau halten zu müssen. Bei der vermehrten Anzahl an Autos auf den Straßen wird dieses Argument immer bedeutender.

Möchtest du den Unterstand in der Nähe der Hauswand errichten, sparst du mit einem Anbau ein wenig Platz. Anstelle von vier Pfosten benötigt ein Anbau-Carport lediglich zwei, da die Wand das Dach stützt. Wenn du mehrere Autos oder ein Mehrfamilienhaus besitzt, dann gibt es auch Reihencarports, die bis zu 25 Meter breit sind.

Das Material des Carports als wichtiger Faktor

Beim Material für das Gerüst stellt sich die grundlegende Frage, ob Holz oder Metall besser geeignet ist. Diese Entscheidung ist schwer zu treffen, da das Design von deinem persönlichen Geschmack abhängt. Zum einen spielt die Optik eine wichtige Rolle und zum anderen besitzen Holz sowie Metall unterschiedliche Vorzüge.

Holzkonstruktion

Freistehendes Carport aus Holz neben einem rosafarbenen HausHolz gilt als das beliebteste Material für einen Carport und findet auch am häufigsten seinen Einsatz. Bei der Konstruktion solltest du folgendes berücksichtigen:

  • Eigengewicht der verwendeten Hölzer
  • Schneelast - je nach Region
  • seitlicher Winddruck
  • Dacheindeckung

Der größte Vorteil von Holzcarports ist ihre natürliche Optik. Allerdings muss das Holz in regelmäßigen Abständen gewartet werden.

Zum Beispiel sollte es mit speziellen Schutzmitteln versehen werden, um gegen Schädlinge, Pilze oder Witterungserscheinungen resistent zu sein.

Durch eine farbige Lackierung erhältst du die Möglichkeit, den Unterstand in passenden Farbtönen zu gestalten.

Metallkonstruktion

Dies gelingt dir bei einem Stahlcarport nicht so einfach. Durch die unterschiedlichen Beschichtungen können zwar viele Beschaffenheiten vom Metall erzielt werden, allerdings erhalten die bunten Ausführungen bei Holz eine andere Optik. Zu den am häufigsten verwendeten Metallen für einen Bausatz zählen Stahl und Aluminium. In puncto Stabilität und Pflege ähneln sich die beiden Materialien. Im Vergleich ist ein Stahlgerüst aber deutlich schwerer. Aluminium ist dafür die etwas günstigere Alternative.

In der folgenden Tabelle zeige ich dir eine schnelle Übersicht der verschiedenen Materialien mit ihren jeweiligen Vorzügen sowie ihren Schwächen.

Holz

Metall

Vorteile

  • natürliche Ausstrahlung
  • günstigste Variante
  • vergleichsweise niedriges Gewicht
  • gute Stabilität
  • kaum Pflegebedarf
  • korrosionsbeständig

Nachteile

  • hoher Pflegebedarf (besonders bei längeren Regenphasen)
  • Gefahr vor Pilzbefall oder Schädlingen
  • höheres Gewicht
  • teurere Ausführungen
  • häufig sterile Optik

Wahl der Dachform – ein entscheidendes Kriterium

Weißes Holzcarport mit Satteldach steht auf einer Einfahrt aus KieselsteinenNeben einem soliden Fundament ist auch das Dach ein wichtiger Bestandteil.

Wie bei einem Hausbau hast du auch hier die Wahl zwischen verschiedenen Dachformen, so dass du es an die Optik deines Hauses anpassen kannst.

Die beiden beliebtesten Varianten sind dabei zum einen das Flachdach und zum anderen das Satteldach. Weitere Arten sind das Walmdach sowie das Pultdach.

Satteldach

Von einem Satteldach ist die Rede, wenn der Neigungswinkel unter 30 Grad liegt. Der große Vorteil dieser Konstruktion ist der Ablauf des Regenwassers zur Seite.

Da ein Flachdach in der Regel nur über einen Winkel von fünf Grad verfügt, kann sich bei starkem Regenfall das Wasser auf Dauer ansammeln. In einem solchen Fall punktet ein spitzes Dach.

Schon gewusst?

Ein Carport ist meist nicht in der Gebäudeversicherung inbegriffen. Wenn es nicht in den Versicherungsbedingungen explizit mit aufgeführt ist, musst du es extra versichern.

Zudem ist es nur dann gültig, wenn das Carport auch auf dem im Versicherungsschein aufgeführten Grundstück steht.

Flachdach

Das beliebteste Dach für Carports ist dennoch das Flachdach. Seine großen Vorteile sind einerseits die Optik und andererseits seine Praktikabilität. Diese Dächer nehmen nicht viel Raum ein, sind einfacher zu bauen und bekommen schneller eine Baugenehmigung.

Dies hängt allerdings auch immer mit deinem Wohnort zusammen. Passt ein Satteldach besser in das Gesamtbild der Nachbarschaft, schreiben manche Gemeinden vor, dies auch zu verwenden.

Bei einem Flachdach erhält der Innenraum des Carports keine Schrägen in der Decke, was für viele angenehmer ist. Welche Außenansicht schöner ist, hängt vom eigenen Geschmack und der Wohnlage ab.

Während die Schrägen eine Verwendung von Ziegeln zulassen, werden die Flachdächer nur mit einer Plane oder einer Folie bedeckt.

In der folgenden Tabelle findest du die Vor- und Nachteile von Sattel- und Flachdächern in der Schnellübersicht.

Flachdach

Satteldach

Vorteile

  • platzsparende Konstruktion
  • keine Schrägen im Innenraum
  • unauffällige Optik
  • große Auswahl der Dacheindeckung
  • schneller Wasserablauf
  • witterungsbeständig

Nachteile

  • Ansammlung von Regenwasser
  • teure Dichtung
  • erschwerte Nutzung der Decke
  • höhere Variante

Je nachdem, welche Überdachung du gewählt hast, stehen dir unterschiedliche Eindeckmaterialien zur Verfügung:

Tipp!

Achte darauf, dass die Pflanzen nicht zu schwer werden. Da viele Carportdächer eine beschränkte Traglast vorweisen, sollte das Gewicht nicht allzu hoch sein. Bei der Berechnung des Drucks ist die Menge an Wasser hierbei nicht zu vernachlässigen.

Möchtest du dein Dach bepflanzen, dann ist eine wasserdichte Dachkonstruktion mit einer hohen Traglast essentiell. Hast du dich für ein Flachdach entschieden, liegt auf der Dichtung ein besonderer Fokus.

Ein weiteres wichtiges Merkmal der Dacheindeckung ist die Traglast. Da sich auf einem Flachdach Regenpfützen bilden können, sollte das Dach diesem Druck standhalten. Auch bei anderen Dachformen ist dies zu beachten. Zwar kann das Wasser hier besser zur Seite abfließen, allerdings bedroht der Schnee das Carportdach im Winter. Da auch Schnee Druck ausübt, ist eine minimale Traglast von 85 Kilo pro Quadratmeter (kg/m²) empfehlenswert.

Der Bausatz allein reicht in der Regel nicht aus, um das Auto vor dem Regen zu schützen. Für einen guten Schutz vor größeren Wassermengen sorgen sogenannte Dachbahnen, die aus PVC oder Kautschuk hergestellt werden.

Dachbegrünung – mehr als nur Dekoration

Da ein beschichtetes Flachdach sehr trist und steril wirkt, schmücken viele Besitzer:innen ihr Carport mit verschiedenen kreativen Materialien.

Kieselsteine und Bodendecker schmücken ein DachNeben Kieselsteinen gibt auch eine Begrünung ein schöneres Gesamtbild auf dem Grundstück ab. Durch die Pflanzen erhält das Dach deutlich mehr Leben. Natürlich erfordert eine Begrünung eine aufwendige Pflege, die ein karges Dach nicht benötigt. Daneben bieten dir Begrünungen jedoch auch folgende Vorteile:

  • Verzögerung des Wasserablaufes bei starkem Regen
  • Isolierung des Innenraums
  • Schutz des Dachmaterials vor zu starker Beanspruchung

Steht der Carport in der Nähe des Hauses, zahlt sich diese Art der Dekoration jedoch aus. So erfreust du dich an dem Anblick, wenn du aus deinem Zimmerfenster schaust.

Das Fundament und die Pfosten

Damit dein Carport sicher steht und Wind und Wetter trotzt, benötigen die Pfosten ein vernünftiges Fundament. Beim Gießen des Fundaments und der Befestigung der Pfosten gehst du folgendermaßen vor:

  1. Hebe für jeden Pfosten einen Schacht von 20 x 20 Zentimetern aus, welcher mindestens 80 Zentimeter tief ist.
  2. Ein Kies-Zement-Gemisch mischst du im Verhältnis von 4:1 mit Wasser.
  3. Entweder ziehst du den Beton glatt und setzt einen Pfostenträger drauf, oder du nimmst H-Träger und richtest sie mit einer Schnur oder Wasserwaage präzise aus.
  4. Der Beton sollte erst nach sieben Tagen belastet werden.
  5. Platziere die Pfosten in die H-Träger und montiere die Querbalken direkt am Boden. Am besten hast du eine:n Helfer:in pro Pfosten an deiner Seite.

Während der Beton aushärtet, kannst du beispielweise schon das Holz vorbereiten und imprägnieren.

Weitere Zubehörteile für dein Carport

Da nicht jedes Angebot die gleichen Bauteile beinhaltet, muss bei manchen Ausführungen weiteres Zubehör mitbestellt werden. Zu einem kompletten Unterstand für deinen PKW gehören nicht nur ein Dach und die stabilen Pfosten zur Halterung, auch die folgenden Teile können den Bausatz optional erweitern:

  • Regenrinne: Bei einigen Modellen fehlt im Angebot eine mitgelieferte Regenrinne. Dies ist aber nicht ausschlaggebend, da diese für so gut wie jede Ausführung nachgerüstet werden kann. Bereits bei der Planung solltest du berücksichtigen, wohin das Wasser abfließen soll. Wenn in der Nähe kein geeigneter Abfluss vorhanden ist, ist eine Regentonne eine gute Alternative, die allerdings wieder Platz kostet.
  • Seitenwände: Der große Nachteil von Carports ist der fehlende Windschutz an den Seiten. Solange du über kein Anbau-Carport verfügst, sind beide Seiten dem Wind und Wetter frei ausgeliefert. Dagegen kann ein einfaches Wandelement helfen. Dies wird in der Regel aus Holz angeboten und lässt sich problemlos am Gestell befestigen. Neben dem besseren Schutz für dein Auto spenden sie zusätzlich Schatten hinter dem Carport und bieten einen undurchlässigen Blickschutz.
  • Pfostenfüße: Auf die Möglichkeit der Bodenbefestigung solltest du beim Kauf ebenfalls achten. Hier sind zwei Varianten denkbar: Entweder reichen die Füße in den Boden hinein oder sie liegen lediglich auf. Für die zweite Variante werden Pfostenfüße benötigt, um das Gerüst sicher auf dem Weg zu verankern. Bei manchen Herstellern sind die Bodenanker nur optional enthalten. Möchtest du deinen Holzcarport auf diese Weise befestigen, ist dies also eventuell mit zusätzlichen Kosten verbunden.

In diesem Video bekommst du nützliche Informationen zum Carportbau:

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