Ratgeber Zollstöcke

Ausgeklappter Zollstock

Dieses Messinstrument ist wohl jedem ein Begriff. Allerdings müsste die korrekte Bezeichnung eigentlich Gliedermaßstab lauten. Ich will aber mal nicht zu pedantisch sein, die Bezeichnung Zollstock ist hierzulande ja schließlich in aller Munde.

Der Zollstock sollte in keiner Heimwerker-Werkstatt fehlen. Er ist einfach zu wichtig, wenn es darum geht mal eben etwas auszumessen. Du kannst ihn dir in Holz, Kunststoff oder Metall zulegen, wobei das Material nicht allzu viele Unterschiede in Bezug auf Stabilität und Funktionalität aufweist. Die Glieder sind auf Stahl- oder Messinggehäuse und Nieten angewiesen, um diese zusammenzuhalten und um sie zu einem circa 20 Zentimeter praktischen Messgerät zusammenzuklappen.

Was einen Zollstock ausmacht und auf welche Kriterien du achten solltest, erfährst du in diesem Ratgeber.

5 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Zollstöcke

In der Regel misst ein Zollstock eine Länge von zwei Metern. In handelsüblichen Werkzeugsets findest du auch Zollstöcke, die einen oder drei Meter lang sind. Für die spontane Ausmessung zwischendurch gibt es auch Gliedermaßstäbe als Schlüsselanhänger. Diese verfügen über eine Länge von 50 Zentimetern.

Unabhängig von der Länge bestehen Zollstöcke aus zehn Glieder. Ausgenommen drei Meter Zollstöcke, diese besitzen 15 Glieder. Interessant ist, dass die einzelnen Glieder nicht gleich lang sind. Das erste und letzte Glied ist kürzer, da an den mittleren jeweils zwei Gelenke angebracht sind.

Im Allgemeinen sind Zollstöcke mit einem Zentimetermaß versehen. Es gibt jedoch auch spezielle Ausführungen für Tischler oder Zimmermänner. Diese sind auf der einen Seite mit der herkömmlichen metrischen Einteilung beschriftet und auf der anderen Seite kannst du in Zoll messen.

Einige Unternehmen nutzen den Druck als Werbemittel. Handwerkliche Betriebe oder Werkstätten nehmen so direkten Bezug auf ihre Leistungen. Die bedruckten Zollstöcke dienen dabei als Werbegeschenk oder sind zur Eigennutzung in Verwendung.

Darüber hinaus bleibt ein personalisiertes Werkzeug des handwerklichen Dienstleisters langfristig im Gedächtnis und macht einen professionellen Eindruck.

Früher war der Zollstock ein ungelenkiger Maßstab, der verschiedene Körperteile wie Unterarme oder Füße maß. Arme oder Füße wurden in Zoll gemessen, wodurch der Name des Zollstabes (Zollstock) entstand.

Das Material und die Beschichtung des Zollstocks

Wer der Meinung ist, Zollstock ist gleich Zollstock, der irrt ein wenig. Nicht nur die verschiedenen Längen geben den Unterschied wieder, sondern auch das Material, die Verarbeitung und die Beschichtung.

Die verschiedenen Zollstöcke

Zollstock

Eigenschaft

Aus Holz mit Schutzlackierung

Robuste Verarbeitung, Lackierung schützt vor Nässe und Witterung

Aus glasfaserverstärktem Kunststoff

Gute Funktionalität, moderne Optik, robust

Biegsamer Stahlmaßstab

Unempfindlich gegenüber Chemikalien, Fetten und Ölen, problemlose Reinigung

Mit Spezial-Aluminiumlegierung

Unempfindlich gegenüber Chemikalien, Fetten, Ölen und Hitze, einrastende Stahlfedern für exakte Messung

Die Funktionen eines Zollstocks

Halb aufgeklappter Zollstock mit MessinggelenkenEigentlich ist die Funktion eines Zollstocks klar: Das Abmessen einer Länge oder Breite. Allerdings kann das bekannteste Messinstrument noch ein bisschen mehr. Und damit meine ich nicht das Öffnen einer Bierflasche, obwohl das nicht zu verachten ist. Nein, es geht vielmehr um präzises, passgenaues und blitzschnelles Winkelmaß nehmen.

Dafür ist der Zollstock zum einen mit Gliedern versehen, die sich bewegen lassen. Und zum anderen mit Gelenken, die die Glieder zusammenhalten. Die Kombination sorgt dafür, dass du einen Winkel genau überprüfen oder anzeichnen kannst. Die Gelenke sind deshalb mit Metallstreifen überzogen und besitzen teilweise eine Einrast-Funktion, um die Stabilität ebenso wie die Genauigkeit zu wahren.

Mittlerweile gibt es Zollstöcke auf dem Markt, die nicht nur länge und Breite messen, sondern auch den Durchmesser eines Gegenstandes.

Kaufkriterien eines Zollstocks

Vor dem Kauf solltest du darauf achten, dass der Zollstock eine Eichmarkierung besitzt, auf der die Genauigkeitsklasse angegeben ist. Häufig unterliegen Zollstöcke mit einer Länge von zwei Metern der EG-Genauigkeitsklasse III.

Des Weiteren ist eine solide Verarbeitung von Vorteil. Zollstöcke aus Kunststoff haben hier die Nase etwas vorn, da Holz-Zollstöcke sich verziehen können und dies auf Kosten der Genauigkeit geht. Allerdings solltest du deinen Kunststoff-Zollstock nicht zu lange der Sonne aussetzen, ansonsten dehnt er sich aus.

Zudem sollten die Gelenke der einzelnen Glieder aus Messing sein, damit sie nicht rosten. Falls die Gelenke mit der Zeit ausleiern, ist es an der Zeit den Zollstock zu ersetzen, da das Messergebnis darunter leidet.

Vor- und Nachteile eines Zollstocks

Vorteile

Nachteile

  • Einfache Messung von Längen und Breiten
  • Relativ hohe Genauigkeit
  • Gute Werbung durch individuelle Bedruckung
  • Bedruckung
  • Beschränkte Länge

Alternative zum Zollstock

Rollbandmaß mit Stoppfunktion und EndhakenDer Zollstock ist hauptsächlich in Deutschland und Italien im Einsatz. In Österreich oder der Schweiz nutzen Heimwerker häufiger das Rollbandmaß. Dieses verfügt über ein längeres Ausmaß, ist der Genauigkeitsklasse I zugeteilt und mit mehreren Funktionen gespickt.


Funktionen eines Rollbandmaßes:

  • Rückläufer / Stoßdämpfer
  • Bandstopp
  • Endhaken