VoIP-Telefone

Um dir ein Netzwerk mit einem Internettelefon aufzubauen, benötigst du nicht unbedingt ein neues VoIP-Telefon. Es stehen dir drei Möglichkeiten zur Auswahl, wie du ohne neues Gerät über das Internet telefonieren kannst: mit einem Adapter, einer Software oder einer Telefonzentrale. Was hinter diesen Möglichkeiten steckt, wie sie funktionieren und was sie voneinander unterscheidet, erfährst du in den folgenden Abschnitten sowie in diesem Video:

Der VoIP-Adapter

Die einfachste Lösung ist ein einfacher Adapter. Dieser wird an das alte Gerät angeschlossen und baut eine Verbindung zum Internet auf. Dadurch wird die neue Technik für das alte Telefon simuliert. Dies bietet dir den Vorteil, dass du ältere Telefone weiterhin nutzen kannst, ohne dir neue Hardware zuzulegen. Der Nachteil ist natürlich, dass du durch die alten Telefone keine Zusatzfunktionen nutzen kannst, die dir neue Internettelefone bieten. Dies sind zum einen die verbesserte Sprachqualität und die Mitnahme deiner ID, unter der du erreichbar bist.

Die Computersoftware

Eine andere Alternative ist die Nutzung einer Computersoftware. Dazu ist ein spezielles Programm auf deinem Rechner erforderlich, dass dich mit einem Provider verbindet. Dieser Provider ermöglicht es dir, über deinen PC in das Telefonnetz zu telefonieren. Damit kannst du über den PC auch alte analoge Telefone erreichen. Neben der Software und deinem Computer benötigst du dafür allerdings noch ein zusätzliches Headset.

Im Vergleich zu einem Adapter erhältst du hier den Vorteil einer höheren Klangqualität und niedrigen Anschaffungskosten. Allerdings bist du mit diesem System komplett von deinem Computer abhängig und bist nur noch erreichbar, wenn die Software läuft. Daher eignet sich diese Herangehensweise eher für Büros statt für Privathaushalte. Gerade das private Telefonieren mit einem Headset erscheint vielen als gewöhnungsbedürftig, auch wenn für diesen Fall schnurlose Headsets schon lange auf dem Markt erhältlich sind.

Eine Internet-Telefonzentrale

Ähnlich wie die Computersoftware ist auch die folgende Alternative für geschäftliche Anlässe geeignet. Die Rede ist dabei von einer Telefonanlage über mehrere Standorte hinweg. Hierbei wird ein aufwendiges System aufgefahren, dass von vielen Filialen genutzt werden kann.

Das Herzstück ist dabei der Hauptsitz als Telefonanlage, an der die Telefone angeschlossen werden. Dafür können sowohl ältere Modelle als auch die neuesten Telefone genutzt werden. Über einen Adapter wird das Signal der Telefonanlage an einen Internetprovider gesendet. Von diesem aus können unterschiedliche VoIP-Telefone über die Internetverbindung erreicht werden.

Das Besondere daran ist, dass diese nicht am gleichen Standort, sondern lediglich mit dem selben Provider verbunden sein müssen. Dies ermöglicht eine kostenlose, länderunabhängige Telefonie innerhalb dieses Providers. Da aber die Anschaffung und die Installation der Telefonzentrale kostenintensiv sowie kompliziert ist, lohnt sich dieses System nur für Unternehmen, die über viele Standorte in der Welt verfügen und deswegen häufiger firmenintern ins Ausland telefonieren.

Bis auf die Alternative des Adapters eignet sich diese Verbindungsmöglichkeit vordergründig für Unternehmen und Firmen, für die das Telefonieren einen wichtigen und großen Bestandteil der Arbeit abbildet. Die Installation dieser aufwendigen Systeme ist nicht ganz kostengünstig und bedarf einiger Zeit intensiver Abläufe, um das Geld durch die geringen Telefonkosten wieder einzusparen.

Der Adapter hingegen bietet auch Privatpersonen den Vorteil der Internettelefonie ohne ein neues Telefon. Bis auf eine neue Rufnummer ändert sich für dich damit erstmal nichts. Durch den Adapter wird dem analogen Telefon die digitale Verbindung simuliert. Dies bringt dir zwar keine verbesserte Sprachqualität, ist dafür aber auch am preiswertesten. Allerdings begibst du dich bereits damit in die Abhängigkeit des Internets. Fällt dies aus, fällt auch die Möglichkeit des Telefonierens aus.

Für eine private Nutzung empfiehlt es sich daher, auf das alte Telefon zu verzichten und sich ein neues Modell zuzulegen. Welche Auswahl bei den Modellen der VoIP-Telefone besteht und auf welche Kriterien zu achten ist, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Wie bei jedem technischen Produkt gibt es auch bei den VoIP-Telefonen verschiedene Merkmale, die sich je nach deinen Ansprüchen richten. Die wesentliche Hauptunterschiede der digitalen Telefone sind die Folgenden:

• mit oder ohne Schnur
• Anrufbeantworter
• Konferenzfunktion

Schnurlose oder schnurgebundene Telefone?

Das richtige Modell des VoIP-Telefons hängt sehr stark mit deinem Verwendungszweck zusammen. Für die Büroarbeit ist hier die schnurgebundene Variante von Vorteil, da diese mit einer aufwendigen Basis-Station ausgestattet sind. Diese Station bietet dir zahlreiche Funktionen wie einen Terminkalender, einen größeren Speicherplatz für Kontakte und umfangreichen Verbindungseinstellungen. Hierzu zählen die Rufumleitung, das Anklopfen oder das systeminterne Telefonieren.

All dies benötigst du Zuhause jedoch nicht wirklich. Einen integrierten Terminkalender im Telefon zu besitzen ist zwar schön, privat reicht jedoch meist ein richtiger Kalender oder eine entsprechende Smartphone-App. Schnurlose Modelle ermöglichen dir einen größeren Bewegungsfreiraum und damit ein gemütliches Gespräch im eigenen Sessel ohne nervigen Kabelsalat. Zudem spart dir der Verzicht auf diese Extrafunktionen einen allzu teuren Preis. Die schnurlosen Telefone kosten deutlich weniger als die Ausführungen mit großer Station.

Anrufbeantworter und Telefon-Konferenzen

Eine weitere Zusatzfunktion, die eher zu beruflichen Zwecken passt, ist die Möglichkeit der Telefonkonferenz. Zwar ergibt diese auch für Privatpersonen Sinn, allerdings nicht viel öfter als ein- bis zweimal pro Jahr. Benötigst du ein neues Telefon für den Haushalt, kannst du auch auf dieses Feature verzichten.

Anders sieht es bei der Einrichtung eines Home Office aus. Bist du in der Lage von deiner Wohnung aus, mit mehreren Parteien gleichzeitig zu telefonieren, ermöglicht dies einen großen Komfort im eigenen Arbeitszimmer. Dadurch könnte dir der Schritt, von Zuhause aus zu arbeiten, leichter fallen.

Von einem Anrufbeantworter hingegen profitieren sowohl die privaten als auch die Business-Nutzer der Telefone. Ob ein Anrufbeantworter in der Zeit von Smartphones und der damit ständigen Verfügbarkeit noch genutzt wird, hängt von persönlichen Präferenzen ab. Manche Anrufer werden eine kurze Sprachnachricht auf dem AB hinterlassen, andere wiederum versuchen den Weg über das mobile Empfangsgerät.

Möchtest du die Vorzüge der Online-Telefonie unterwegs genießen, bist du wahrscheinlich schon in der Lage dazu. Die neuesten Modelle von Smartphones verfügen über diese Art der Verbindungsmöglichkeit. Meist versteckt sich diese unter den vielen Einstellungen. Voraussetzungen für ein Telefonat sind eine Verbindung zum WLAN sowie die Aktivierung der Funktion von dir und deinem Gesprächspartner. Auf diesem Weg kannst du stundenlang reden, ohne dafür deine vertraglich gebundenen Sprachminuten zu verbrauchen.

Besitzt du noch ein älteres Modell kannst du auch mit verschiedenen Apps online Gespräche führen. Allerdings ist hier meist die Klangqualität nicht besonders hoch und es erfordert dich die jeweilige App im Hintergrund laufen zu lassen. Beispiele für diese Apps sind unter anderem Skype, WhatsApp oder für Apple-Nutzer FaceTime.