Barfußschuhe Herren

Die Sohle von Barfußschuhen ist wesentlich dünner und flexibler als die von normalen Schuhen. Dadurch bieten sie ein natürliches Laufgefühl und ermöglichen eine natürliche Abrollbewegung des Fußes.

Aber gerade das kann am Anfang sehr ungewohnt sein. Durch die Sohle spürst du die Beschaffenheit des Untergrunds sowie Unebenheiten. Auf diese muss dein Fuß ganz anders reagieren als bei einer festen, dämpfenden Sohle. Die Sehnen und Muskeln in deinen Füßen und Beinen werden durch das ständige Ausgleichen stärker beansprucht.

Nach einer gewissen Gewöhnungszeit wirst du merken, dass deine Muskulatur und Körperstabilität gestärkt sind. Dann wirst du vermutlich das Laufen in normalen Schuhen als eher komisch empfinden.

Die meisten Modelle bieten deinen Zehen außerdem mehr Platz und sind aus flexiblen Materialien gefertigt. Dadurch kann sich dein Fuß darin frei entfalten und die natürliche Fußform bleibt erhalten.

Für Barfußschuhe gilt im Prinzip das Gleiche wie für alle Schuhe: Sie sollten weder zu eng noch zu locker sitzen.

Achte besonders darauf, dass die Zehenbox ausreichend Platz lässt. Aufgrund der dünnen Sohle müssen deine Füße mehr arbeiten und sind immer in Aktion, um Unebenheiten auszugleichen. Deshalb ist es bei Barfußschuhen besonders wichtig, dass sich deine Zehen frei bewegen können und nicht zusammengedrückt werden.

Gleichzeitig ist ein guter Halt in den Schuhen wichtig. Achte darauf, dass die Ferse beim Laufen nicht herausrutscht.

Optimalerweise besteht der Schuh aus flexiblen Materialien, die deinen Fuß sicher umschließen und sich dabei der natürlichen Form anpassen. Über die Schnürung kannst du die Passform individuell anpassen.

Informiere dich vor der Bestellung am besten, wie das Modell deiner Wahl ausfällt. Teilweise findest du auf den Seiten der Hersteller Infos dazu. Zudem enthalten oft Bewertungen anderer Käufer:innen hilfreiche Hinweise.

Im Prinzip spricht nichts dagegen, dass du den ganzen Tag in Barfußschuhen herumläufst. Ob das für dich tatsächlich das Richtige ist, verrät dir dein Körper.

Besonders, wenn du nach Jahren, wahrscheinlich sogar Jahrzehnten, von Sneakern auf Barfußschuhe umsteigst, wirst du keinen kompletten Tag in ihnen aushalten. Dafür ist die Beanspruchung deiner Füße einfach zu ungewohnt.

Nach einer gewissen Gewöhnungszeit, in der du die Tragezeit stetig etwas steigerst, wirst du merken, dass deine Muskulatur trainierter ist und sich dein Körper generell mit dem neuen Schuhwerk angefreundet hat.

Beklagt sich dein Körper nicht, kannst du dann die Barfußschuhe den ganzen Tag über tragen. Vorausgesetzt, du übst keinen Job aus, bei dem ein besonderes Schuhwerk erforderlich ist.

Wenn du explizit auf der Suche nach wasserdichten Barfußschuhen bist, wirst du nur relativ wenig Treffer finden. Grund dafür ist, dass bei Barfußschuhen der Atmungsaktivität eine übergeordnete Rolle zukommt, da sie darauf ausgelegt sind, barfuß getragen zu werden.

Eine wasserdichte Membran verhindert in der Regel nicht nur, dass Nässe von außen nach innen gelangt, sondern auch, dass Feuchtigkeit aus dem Inneren des Schuhs nach draußen geleitet wird.

Allerdings gibt es einige Modelle, die mit einer wasserabweisenden Membran versehen sind. Diese lässt Tropfen abperlen und verzögert das Eindringen von Wasser. Einen kompletten Schutz gegen Wasser bieten diese jedoch nicht. Im Gegensatz zu wasserdichten Membranen bleibt die Atmungsaktivität des Materials erhalten.

Ja, Barfußschuhe eignen sich auch zum Joggen – allerdings nicht uneingeschränkt. Empfehlenswert ist das Joggen in Barfußschuhen vornehmlich für geübte Läufer:innen, die keine Fußfehlstellung haben.

Gewissermaßen handelt es sich beim Laufen in Barfußschuhen um eine Steigerung des Natural Running, bei dem der natürliche Laufstil durch minimalistische Laufschuhe mit geringer Dämpfung und Fersensprengung gefördert werden soll.

Da Barfußschuhe so gut wie keine Dämpfung bieten, musst du beim Laufen einiges beachten:

• Langsamer Einstieg: Wechselst du von normalen Laufschuhen zu Barfußschuhen, taste dich langsam heran. Beginne mit kurzen Strecken und steigere die Dauer und Distanz sukzessive.
• Die richtige Technik: Die dünnen, flexiblen Sohlen haben sehr gering ausgeprägte Dämpfungseigenschaften. Demensprechend musst du deine Lauftechnik anpassen, um Verletzungen zu vermeiden. Statt auf der Ferse zu landen, solltest du auf dem Mittel- oder Vorderfuß landen.
• Auf ebenem, weicheren Untergrund starten: Leg am besten nicht gleich auf Asphalt oder sehr anspruchsvollem Gelände los. Deine Muskeln, Sehnen und Gelenke müssen sich erst an das neue Laufgefühl und die Technik gewöhnen. Um in dieser Umgewöhnungszeit Verletzungen zu vermeiden, wähle am besten einen glatten Untergrund ohne viele Unebenheiten. Optimalerweise ist der Boden nicht zu hart, denn der Aufprall darauf bedeutet eine enorme Belastung der Gelenke. Gut geeignete Untergründe sind Rasen oder Tartanbahnen.

Höre immer auf deinen Körper. Stellen sich Schmerzen ein, reduziere die Trainingsintensität oder greife wieder zu gewöhnlichen Laufschuhen. Das regelmäßige Wechseln zwischen Barfuß- und dämpfenden Laufschuhen ist ohnehin ganz gut. Dadurch sorgst du für Abwechslung und trainierst unterschiedliche Bewegungen und Muskeln.

Nicht geeignet ist das Joggen in Barfußschuhen für Personen, die Verletzungen im Fußbereich oder an den Knöcheln auskurieren, eine orthopädische Fehlstellung oder einen ausgeprägten Fersenlaufstil haben.

Fängst du gerade erst mit dem Joggen an und bist noch nicht sonderlich trainiert, rate ich dir ebenfalls von Barfußschuhen ab.

Neben dem Joggen eignen sich Barfußschuhe für eine Vielzahl unterschiedlicher Sportarten. Durch ihr geringes Gewicht sowie ihre dünne Sohle lassen sie den Füßen viel Bewegungsfreiheit und ermöglichen einen sehr guten Bodenkontakt.

Aufgrund dieser Eigenschaften sind Barfußschuhe beispielsweise bei den folgenden Sportarten eine beliebte Wahl:

• Fitnesstraining
• Yoga
• Boxen
• Parkour
• Freeletics

Es gibt sogar Modelle, die sich für leichte Wandertouren und fürs Trekking eignen.

Zudem sind Barfußschuhe auch eine Option bei Wassersportarten. Beim Stand-Up-Paddling bieten sie dir beispielweise einen guten Grip auf dem Brett, ohne deine Balance zu beeinflussen. Steigst du beim Kajaken oder Paddeln aus dem Boot, schützen sie deine Fußsohle vor Verletzungen durch Gegenstände im Wasser.

Du siehst, Barfußschuhe eignen sich für viele unterschiedliche Aktivitäten. Bedenke aber immer, dass du deine Füße und Beine langsam an das spezielle Laufgefühl gewöhnen musst und dass die mangelnde Dämpfung zu einer höheren Belastung deiner Gelenke führen kann. Zudem besteht das Obermaterial in der Regel aus leichten Materialien wie Mesh oder dünnem Leder. Dementsprechend bieten sie deinem Fuß nicht so einen hohen Schutz wie stabile Schuhkonstruktionen.

Für dynamische Sportarten auf unebenem oder sehr hartem Untergrund sowie für das Training mit Gewichten, bei denen immer die Gefahr besteht, dass sie auf deinem Fuß landen, sind Barfußschuhe deshalb keine Alternative. Entscheide dich hier für speziell geeignete Sportschuhe.

Vom Prinzip her eignen sich Barfußschuhe nicht unbedingt für den Winter. Ihre dünne Sohle hat nur eine geringe Isolierungswirkung. Die leichten Materialien sind ebenfalls nicht darauf ausgelegt, deine Füße bei niedrigen Temperaturen warmzuhalten. Außerdem sind die meisten Modelle nicht wasserdicht, sodass Regen und Schnee schnell für nasse Füße sorgen.

Inzwischen gibt es jedoch einige Modelle, die laut Herstellern auch für den Winter geeignet sind. Diese verfügen meist über eine Isolierschicht sowie ein leichtes Futter im Inneren. Das Obermaterial ist zumindest wasserabweisend und die Sohle ist profiliert für einen sichereren Halt auf Schnee und Eis.

Aber auch bei diesen Winter-Barfußschuhen darfst du nicht ganz empfindlich sein. Beim Stehen kühlen deine Füße in ihnen schnell aus. Allerdings erwärmen sie sich beim Laufen durch die hohe Muskelaktivität auch relativ schnell wieder.

Es gibt auch Ausführungen, die sich Barfußschuhe nennen, aber eher einem Sneaker ähneln und eine entsprechend dicke Sohle haben. Dadurch gelangt natürlich weniger Kälte aus dem Boden an deine Füße, allerdings ist das Barfuß-Feeling bei ihnen nicht wirklich zu spüren.

Ja, einige Hersteller bieten ihre Barfußschuhe in verschiedenen Passformen und Weiten an. Beispielsweise bei der Marke Vivobarefoot findest du Modelle speziell für breite Füße.

Generell eignen sich Barfußschuhe durch ihre Konstruktion und die flexiblen Materialien, die sich deiner Fußform anpassen, besser für breite Füße als herkömmliche Schuhe.