Ratgeber Bestseller

Bücher erhalten den Status Bestseller, wenn sie sich im Verhältnis zu anderen Büchern überproportional gut verkaufen. Das klingt schon in ihrem Namen an, der sich aus den englischen Wörtern best (Superlativ von good = gut) und seller (von to sell = verkaufen) zusammensetzt.

Damit dies auch repräsentativ ist, gilt dies nur in einem festgesetzten zeitlichen sowie räumlichen Rahmen; außerdem müssen es Bücher derselben Gattung sein. Gewissermaßen sind Bestseller Massenprodukte beziehungsweise Produkte für die Masse.

7 Fragen & Antworten FAQ zum Thema Bestseller

Um aktuelle Bestseller zu identifizieren, kannst du Preisvergleichsseiten und Online-Marktplätze besuchen, die häufig spezielle Bestseller-Listen führen. Auch Kundenbewertungen und Verkaufsranglisten geben Aufschluss über beliebte Artikel.

Ein Produkt wird vor allem dann zum Bestseller, wenn es eine hohe Kundennachfrage gibt und es zugleich positive Bewertungen von Kunden erhält. Auch eine gute Preis-Leistungs-Verhältnis und eine erfolgreiche Vermarktung tragen dazu bei.

Kundenbewertungen sind sehr wichtig für den Bestseller-Status, denn sie spiegeln die Kundenzufriedenheit wider und beeinflussen die Kaufentscheidung anderer Kunden.

Um sicherzustellen, dass du ein qualitativ hochwertiges Bestseller-Produkt auswählst, solltest du Produktbewertungen lesen, auf die Meinungen von Experten achten und eventuell Testberichte zu Rate ziehen.

Ja, Bestseller-Listen können dir dabei helfen, aktuelle Trends zu erkennen, da sie anzeigen, welche Produkte gerade besonders gefragt sind.

Bestseller-Listen werden je nach Plattform unterschiedlich oft aktualisiert, manche täglich, andere wöchentlich oder monatlich. Prüfe also regelmäßig die Listen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Als Kunde kannst du von Bestseller-Listen profitieren, indem du sie als Orientierungshilfe für beliebte und qualitativ hochwertige Produkte nutzt und somit eine informierte Kaufentscheidung triffst.

Wie wird ein Buch zum Bestseller?

Oftmals werden Bücher aber nicht wegen ihres literarischen Gehaltes zu Bestsellern, vielmehr stecken ausgeklügelte Werbestrategien dahinter. Für den Erfolg eines Werkes ist die publikumswirksame Inszenierung von Buch und Autor nahezu unabdingbar geworden. Hilfreich sind hierbei medienwirksame Kritiken. Dabei ist es unerheblich, ob sie gut oder schlecht ausfallen.

Wie werden die Bestsellerlisten ermittelt?

Die bekannteste Bestsellerliste in Deutschland hat das Magazin Der Spiegel aus der Wiege gehoben. Für den Spiegel ermittelt Buchreport seit 1971 die Verkaufszahlen von Hardcover. Mittlerweile gibt es auch eine extra Taschenbuchbestsellerliste. Unterschieden wird bei beiden nach Belletristik und Sachbuch.

Seit 2001 werden computerunterstützt die Verkaufszahlen von 400 repräsentativen deutschen Buchhandlungen am Wochenende nach Kassenschluss übermittelt. Anhand der ISBN-Nummern wird dann das Ranking erstellt. Damit die Spiegel-Bestsellerliste nicht über Jahre mit blockiert wird und droht, uninteressant zu werden, gelten folgende Kriterien:

  • Werke müssen eigenschöpferische Leistungen sein
  • Anthologien sind ausgeschlossen
  • Ratgeber wie Kochbücher usw. sind ausgenommen

Weitere Bestsellerlisten werden unter anderem ermittelt vom Focus in Kooperation mit KNV als Zwischenbuchhändler, ZVAB gibt Auskunft über eine Rangliste antiquarischer Bücher. Auch Amazon und Libri erstellen anhand ihrer eigenen Zahlen Listen.

Was war der erste deutsche Bestseller?

Mit Erfindung des Buchdrucks erhielten Bücher überhaupt die Chance zu Bestsellern zu avancieren. Lange Zeit spiegelten Bestseller das herrschende Lebensgefühl wider, waren Zeugnisse und Zeugen der Zeit, die die Menschen unterhielten. Nur Bücher, in denen sich Menschen wiederfanden, konnten lange Zeit überhaupt Bestseller werden. Dies hat sich erst Mitte des 20. Jahrhunderts grundlegend geändert.

Der erste wirkliche deutsche Bestseller stammt – wie sollte es anders sein – aus der Feder von unserem Johann Wolfgang von Goethe. Sein Briefroman Die Leiden des jungen Werthers sprach vor allem viele Jugendliche an, die einem regelrechten Werther-Fieber verfielen und dem Helden nacheiferten. Der Werther ist das meist gelesenste Werk zu Goethes Lebzeiten.

Ein Bestseller zu Beginn es 20. Jahrhunderts ist Thomas Manns Roman Die Buddenbrooks. Die detaillierte Darstellung des Verfalls des Bürgertums sprach nicht nur deutsche Leser an. Das Thema traf den Zahn der Zeit, sodass Die Buddenbrooks auch im Ausland guten Absatz fand. Von der deutschen Ausgabe gibt es mittlerweile über 6 Millionen Exemplare.

Während diese beiden Beispiele Berühmtheit erlangten, weil sie Vielen aus der Seele sprachen, kam bei Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues noch ein entscheidender Aspekt hinzu. Ullstein setzt eine für diese Zeit riesige Werbemaschinerie in Gang. Autor und Roman erhielten eine bis dato noch nie dagewesene mediale Aufmerksamkeit. Im Eilverfahren gab es Übersetzungen, Adaptionen und Verfilmungen. Binnen kürzester Zeit erreichte Im Westen nichts Neues eine Millionenauflage. Mehr als 20 Millionen Exemplare wurden bis heute verkauft.

Was benötigt es für einen Bestseller?

Heutige Bücher in den Bestseller-Listen tragen allgemeinhin nicht mehr das Siegel Mentalitätsgeschichtlich. Jetzt überwiegen Bücher mit fiktionalem Charakter, Krimis und Thriller. Wobei schlüpfrig anmutende Themen, die provokant in den Medien inszeniert werden natürlich auch immer ziehen. So das Erstlingswerk von Charlotte Roche. Das umstrittenen Buch Feuchtgebiete von der Moderatorin wurden 2008 am häufigsten verkauft und führte sieben Monate die Listen an.

Mit ihrem Debüt trat sie die Nachfolge von Joanne K. Rowling an. Jedes Buch ihrer Harry Potter Reihe schaffte es in die Bestseller-Liste. Zu den absoluten Bestseller Autoren zählen unter anderem Ken Follet, Dan Brown, Stephen King und John Grisham. Auch Stephanie Meyer mit der Bis(s)-Saga von Twilight ist ganz vorne mit dabei.